RIEDERICH. Auf Stufe eins folgte in der jüngsten Sitzung die Zweite im Haushaltsverfahren: Die Riedericher Gemeinderäte hatten nach der Einbringung des Zahlenwerks mit einem Minus von 1,7 Millionen Euro vor zwei Wochen nun die Möglichkeit, nachzuhaken und Anträge zu stellen. Einige Fragen waren bei Kämmerin Tanja Dreier tatsächlich per E-Mail eingegangen, es handelte sich vornehmlich um Verständnis- und Detailfragen zu verschiedenen Sach- und Dienstleistungen. Was genau hinter den Posten stecke, war gleich mehrfach die Frage, was Ulrich Sensbach zu der Bitte veranlasste, künftig die Posten besser aufzudröseln.
Seit Jahren soll, so Petra Bäuerle, der Chemieraum der Gutenbergschule eigentlich von der Kernzeitbetreuung genutzt und dafür umgebaut werden, außerdem seien Labor und Lager voll gestellt – doch es seien zu ihrem Bedauern keine Mittel dafür im Haushalt bereitgestellt. Das sei eine bewusste Entscheidung, so Hauptamtsleiter Jannis Matthiesen: Man wolle mit Blick auf die verbindliche Einführung der Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/ 27 zunächst eine Gesamtkonzeption erstellen. Im Haushalt sei eine Planungsrate von 100.000 Euro dafür eingestellt. »Wir können uns nicht an kleinen Dingen aufhalten, sondern wollen das Ganze sehen«, bekräftigte Bürgermeister Tobias Pokrop. Das Thema Ganztagsbetreuung solle in einem Wisch behandelt werden, wobei er zugeben musste: »Wir müssen massiv nacharbeiten.«
200.000 Euro sind für Arbeiten im Kindergarten Bismarckstraße eingeplant, man erfülle laut Verwaltung damit die Forderung der Behörden beim Arbeitsschutz und der Unfallverhütung. Dies sei auch notwendig und richtig so, wie Petra Bäuerle zum Thema Kinderbetreuung ausführte. Sie forderte zwecks Überblicks über die Ist-Situation jedoch einen Kindergartenbedarfsplan ein, der schon lange auf sich warten lasse. Er könne zusagen, so der Bürgermeister, dass einer vorgelegt werde.
Erfreulich sei es laut Petra Bäuerle, dass eine Erweiterung der Urnenstelen auf dem Friedhof im Haushalt berücksichtigt sei. Die bisherigen seien seit Längerem voll: »Schön, dass diese Bestattungsform wieder möglich ist«, meinte sie. Es würde aber zwei weitere wichtige Punkte zum Friedhof geben: Zum einen würden sich zahlreiche Bürger wünschen, dass im Winter wenigstens ein Wasserhahn zugänglich und nicht abgestellt sei. Man werde sich um das Problem kümmern, sicherte Tobias Pokrop zu.
»Es ist nicht gut, auf dem Friedhof auf die Toilette gehen zu müssen«, sprach Petra Bäuerle ein weiteres Problem an und forderte per Antrag eine Sanierung der Toilettenanlage in der Aussegnungshalle ein. Dort seien erhebliche hygienische Mängel vorhanden, der Zustand würde dem besinnlichen und respektvollen Charakter des Friedhofs nicht entsprechen. Finanziert werden solle eine Sanierung, so formulierte sie es in ihrem Antrag, über die Anpassung der Gebührensatzung für den Friedhof – auf die warte der Gemeinderat bereits seit 2020. Der Antrag wird nun Thema bei Stufe drei der Haushaltsverfahrens werden, der Verabschiedung. Die nächste Sitzung des Riedericher Gemeinderats ist für Mittwoch. 7. Mai terminiert. (GEA)