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Aktuell Förderung

Gastronomisches Angebot in Kombination mit Ferienzimmern in Erkenbrechtsweiler

Hannes Runknagel und Alexander Reuß (von links) bekommen die Leader-Plakette als Zeichen der erfolgreichen Projektumsetzung von
Hannes Runknagel und Alexander Reuß (von links) bekommen die Leader-Plakette als Zeichen der erfolgreichen Projektumsetzung von Landrat Heinz Eininger und Werner Huber vom Leader-Beirat überreicht. Foto: Leader
Hannes Runknagel und Alexander Reuß (von links) bekommen die Leader-Plakette als Zeichen der erfolgreichen Projektumsetzung von Landrat Heinz Eininger und Werner Huber vom Leader-Beirat überreicht.
Foto: Leader

ERKENBRECHTSWEILER. Ein gastronomisches Angebot ist in Erkenbrechtsweiler nur in einem sehr begrenzten Umfang vorhanden. Bisher fehlt eine Lokalität mit regionaler Küche und gemütlicher Atmosphäre – ein heimischer Treffpunkt für kulinarische Erlebnisse der Dorfbewohner sowie für Gäste von außerhalb in Kombination mit einer Möglichkeit für Übernachtungen mitten im Ortskern. Alexander Reuß und Hannes Runknagel schaffen hier Abhilfe. Mit dem Leader-Projekt »Alte Backstube« errichteten die beiden in der Ortsmitte eine neue Eventgastronomie in Kombination mit Gäste- und Ferienzimmern sowie einer Mietwohnung. Reuß und Runknagel setzten das Projekt seit Ende Oktober 2020 in einem Gebäude einer ehemaligen Bäckerei um, die den Betrieb eingestellt hat.

Dafür wurde die frühere Bäckerei in vielen Arbeitsschritten umgebaut. Entstanden ist ein heimischer Treffpunkt. Zur Eröffnung überreichten der Esslinger Landrat Heinz Eininger sowie Leader-Beiratsmitglied Werner Huber die Leader-Plakette als Zeichen der erfolgreichen Umsetzung des mit europäischen Fördergeldern unterstützten Projekts.

Bei der Eröffnung berichteten Reuß und Runknagel von der Projektumsetzung. Anhand einer Fotoreihe verdeutlichten sie den Gästen, wie die Räumlichkeiten vorher ausgesehen haben und wie viele Arbeitsschritte notwendig waren, um der »Alten Backstube« neues Leben einzuhauchen. Dabei war den beiden anzumerken, mit wie viel Begeisterung sie alles umgebaut und eingerichtet haben. »Wir haben den Raum für die zukünftige Stube komplett entkernt, mit Holz verkleidet und Sichtbalken aus einer alten Scheune als Highlight eingesetzt«, erzählen sie.

Regionale Speisen

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Gastraum bietet eine rustikale und behagliche Atmosphäre. »Unsere Kunden bekommen bei uns deftige regionale Speisen wie Krautsalat, Gulasch, Stubenknauzen oder Zwiebel- und Scherrkuchen. Alle Speisen sind hausgemacht nach eigenen Rezepten und bestehen aus regionalen Zutaten. Gerade der ehemalige Bäckerofen bietet uns viele tolle Möglichkeiten für die Essenszubereitung«, erläutern Reuß und Runknagel.

Werner Huber ist seit vielen Jahren engagiertes Mitglied im Leader-Beirat Mittlere Alb und entscheidet innerhalb dieses Gremiums über die Auswahl von Förderprojekten. »Ich freue mich sehr, dass unsere Leader-Aktionsgruppe Mittlere Alb in Erkenbrechtsweiler neben der Renovierung des Backhauses durch die Gemeinde auch die beiden Existenzgründer Hannes Runknagel und Alexander Reuß in ihrem Vorhaben finanziell unterstützen kann. Ich bin begeistert von der neuen gastronomischen Begegnungsmöglichkeit, welche das Dorfleben bereichert und unsere Gemeinde attraktiver macht. So wie es in diesem Gebäude bereits in den Fünfzigerjahren mit dem Café Wurster war. Damals wie heute ein Ort der Begegnung, der Geselligkeit und des Zusammenfindens«, erzählt Werner Huber.

Arbeitsplätze erhalten

Für die Weiterentwicklung des ländlichen Raums gibt es das europäische Förderprogramm Leader. Die Aktionsgruppe Leader Mittlere Alb setzt in den Lebens- und Wirtschaftsräumen neue Impulse und trägt dazu bei, die Region zukunftsfähig zu gestalten. Dazu gehören zum Beispiel Vorhaben, die die regionale Wirtschaft stärken, Arbeitsplätze im ländlichen Raum erhalten und schaffen, gastronomische Angebote und Strukturen zur Belebung der Dorfgemeinschaft fördern und die zur Entstehung neuer Begegnungsmöglichkeiten beitragen.

Suche nach weiteren Projekten

53 Projekte wurden in den vergangenen Jahren mit rund 4,4 Millionen Euro Fördermittel unterstützt. Von der Förderung profitierten unter anderem Handwerksbetriebe, Läden der Grundversorgung, Kommunen und Kulturschaffende. Um das Förderprogramm auch in der neuen Förderperiode (2021 bis 2027) in der Region umsetzen zu können, muss sich die Leader-Region Mittlere Alb wieder erfolgreich um das Leader-Programm bewerben. Grundlage dafür ist die Einreichung eines aktuellen regionalen Entwicklungskonzepts beim Land Baden-Württemberg bis Mitte 2022.

»Die Bedeutung und das Verständnis des ländlichen Raums haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert, dies bedingt eine Weiterentwicklung des regionalen Entwicklungskonzepts 2014 bis 2020 sowie eine mögliche Erweiterung der bestehenden Förderkulisse«, so der Vorsitzende und Landrat Ulrich Fiedler auf der Mitgliederversammlung. Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses in der Leader-Aktionsgruppe hatten mehrere Kommunen ihr Interesse zur Aufnahme in die Region bekundet. Die Mitgliederversammlung sprach sich einstimmig für die Berücksichtigung der vorliegenden Interessenbekundungen aus. Bei der Erarbeitung des neuen Entwicklungskonzepts sollen die Gemeinde Lichtenstein künftig auch mit dem Ortsteil Unterhausen und die Stadt Bad Urach auch mit der Kernstadt sowie Dettingen als neue Kommune in Landkreis Reutlingen teilhaben. Darüber hinaus sollen Burladingen, Beuren und Lenningen sowie Heroldstatt in die Erarbeitung des Entwicklungskonzepts einbezogen werden. (eg)

AUFRUF VON LEADER

Regionale Akteure und Interessierte in der Region sind dazu eingeladen, Ideen für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Leader-Region einzubringen und so das neue Entwicklungskonzept mitzugestalten. Interessierte dürfen sich jederzeit beim Regionalmanagement in Münsingen melden. Elisabeth Markwardt (07381/40297-02, markwardt@leader-alb.de); Hannes Bartholl (07381/402 97-01, markwardt@leader-alb.de). Weitere Informationen unter www.leader-alb.de. (eg)