WALDDORFHÄSLACH. Stärkste Kraft in Walddorfhäslach bleibt weiterhin die Freie Wählervereinigung. Sie erhielt 43,81 Prozent der Stimmen. Allerdings musste sie deutliche Verluste von vier Prozentpunkten hinnehmen. Bei der Kommunalwahl im Jahr 2019 waren die Freien Wähler noch auf 47,4 Prozent gekommen. Schmerzlicher für die FWV war jetzt allerdings, dass sie auch noch einen Sitz im Gemeinderat verlor.
Der Fraktionsvorsitzende der FWV, Olfert Alter, war deshalb auch recht enttäuscht von dem Ergebnis der Gemeinderatswahl. »Das ist sehr bedauerlich. Wir hätten gerne wieder sieben Sitze geholt«, erklärte er am Telefon. Die FWV habe zwar wieder viele Stimmen erhalten, »es hat aber leider nicht noch für einen weiteren Sitz gereicht«.
Zwei Gemeinderäte der FWV, Alexander Armbruster und Thomas Baisch, waren jetzt zur Wahl nicht mehr angetreten. Dafür können die Freien Wähler mit Thomas Hipp einen neues Gesicht im Gremium präsentieren, »was uns sehr freut«, wie Alter meinte.
Freude bei der Frauenliste
Nicht so erfreut war der FWV-Fraktionsvorsitzende darüber, dass die AfD einen Sitz im Gemeinderat ergattern konnte. Überrascht war er allerdings nicht, weil sich das im Vorfeld schon abgezeichnet habe. »Wir werden nun sehen, wie die Zusammenarbeit funktioniert«, kommentierte er den AfD-Stimmengewinn.
Freude herrschte derweil bei der Frauenliste. Sie erhielt weit über 1.000 Stimmen mehr als bei der Kommunalwahl 2019. Neben Dagmar Böpple und Inge Streicher hat die Frauenliste mit Claudia Musse nun sogar einen Sitz mehr im Gremium und sich damit in Walddorfhäslach weiter etabliert.
Die Grünen dagegen mussten einen ordentlichen Dämpfer hinnehmen. Sie stürzten von rund 21 Prozent im Jahr 2019 auf nur noch zwölf Prozent ab. Damit mussten sie auch einen Sitz abgeben. Nicht mehr im Gemeinderat ist Peggy Gebauer von den Grünen.
SPD mit deutlichem Stimmengewinn
Zufrieden ist die SPD in Walddorfhäslach. Sie konnte gegenüber 2019 ihr Stimmenergebnis sogar deutlich von 4.894 auf 6.231 verbessern. Allerdings reichte dieser Erfolg nicht für einen weiteren Sitz im Gemeinderat aus.
Der deutliche Stimmengewinn freut Martin Bayer von der SPD. »Das bestätigt doch unsere Arbeit im Gremium«, sagte er. Stolz ist er auch darauf, dass er in den Kreistag gewählt wurde und damit in die Fußstapfen von Schulleiter Ralf Michael Röckel tritt, der nicht mehr für das Kreisgremium kandidiert hatte (der GEA berichtete).
Bedauerlich dagegen findet Bayer, dass die AfD in den Gemeinderat einzieht. Sonst gab es für den SPD-Rat »keine größeren Überraschungen bei der Kommunalwahl« in Walddorfhäslach. Die AfD kam bei der Wahl in dem Ort an der Reutlinger Kreisgrenze auf 3.551 Stimmen und 8,89 Prozent. Dies reichte für einen Sitz im Gemeinderat aus. Den nimmt nun Daniela Kentner ein.
Einen Erfolg konnten in Walddorfhäslach auch die Wählerinnen und Wähler erringen. Gingen im Jahr 2019 noch 67,4 Prozent der Wahlberechtigten an die Wahlurne, waren es am vergangenen Sonntag sage und schreibe 72,48 Prozent. (GEA)
Gesamtergebnis (vorläufig): Wahlberechtigte 4.240, Wähler 3.073 (72,48 Prozent), FWV 17.504 (43,81 Prozent), FL 7.791 (19,50 Prozent), SPD 6.231 (15.59 Prozent), Grüne 4.880 (12,21 Prozent) AfD 3.551 (8,89 Prozent).
FWV: Gerhard Neuscheler 2.635, Dr. Heiner Geigle 2.284, Roswita Decker-Röckel 2.156, Olfert Alter 2.051, Frieder Klein 1.433, Thomas Hipp 1.053 (neu).
FL: Dagmar Böpple 1.964, Inge Streicher 1.234, Claudia Musse 808 (neu).
SPD: Jürgen Stoll 1.598, Martin Bayer 1.486.
GRÜNE: Frank Baude 767, Maximilian Rapp 661.
AfD: Daniela Kentner 1.275 (neu).