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Forstwirtschaft: Bad Uracher Revierleiter nach 40 Jahren verabschiedet

40 Dienstjahre: Beim Waldumgang des Uracher Gemeinderats wurde Revierleiter Ulrich Meyer verabschiedet

Revierförster Ulrich Meyer (Dritter von links) geht zum 1. November in Pension. Beim Waldumgang des Uracher Gemeinderat wurde er
Revierförster Ulrich Meyer (Dritter von links) geht zum 1. November in Pension. Beim Waldumgang des Uracher Gemeinderat wurde er verabschiedet. FOTO: STEIDLE
Revierförster Ulrich Meyer (Dritter von links) geht zum 1. November in Pension. Beim Waldumgang des Uracher Gemeinderat wurde er verabschiedet. FOTO: STEIDLE

BAD URACH. »Jetzt bin ich doch baff«, ist ein Eingeständnis, das man von Ulrich Meyer eher selten hört. Am malerischen Grillplatz Pfähler-Eberstetten oberhalb Bad Urachs hat der Leiter des Reviers Bad Urach vor zehn Jahren neben Brünnele und Hütte eine Eiche gepflanzt. Der junge Baum trägt seit Samstag offiziell seinen Namen. Nach 50 Dienstjahren im Wald, 40 davon in Bad Urach, nutzten Gemeinderat, Stadtverwaltung und Ehemalige, Jagdpächter und Forstbedienstete den Waldumgang, um sich mit großer Geste von einem zu verabschieden, der die Waldwirtschaft der Stadt geprägt hat wie nur wenige.

Gleich Nachfolgerin gefunden

Ein »Förster durch und durch, für den der Wald eine Kraftquelle ist, mit unheimlicher Begeisterung für den Beruf, mit Bedacht, Nachhaltigkeit, Weitblick, zuverlässig und im Umgang sehr menschlich«, betonte Bürgermeister Elmar Rebmann bei einer kleinen Feier im Seltbachhaus: »Es fällt uns schwer, Dich gehen zu lassen!«

Ulrich Meyer geht zum 1. November in Pension. »Lob kann man nie genug bekommen«, meinte der scherzhaft: »Ich genieße seit ein paar Stunden das wunderschöne Gefühl, dass da draußen eine Eiche steht mit meinem Namen. Ich werde der Stadt nicht verlorengehen«. Um das Lob gleich weiterzugeben: »Wir haben tolle Stammarbeiter. Eine Mannschaft auf die ich sehr stolz bin.« Obendrein gratulierte er der Stadt zur Nachfolgerin: »Besser hätt’s nicht laufen können. Jana Schumacher ist seit 1. Juli im Revier zur Einarbeitung. Die macht das, davon bin ich überzeugt.« Der Wechsel im Stadtforst mit seinen 1.660 Hektar Fläche und rund 7.800 Festmetern Jahreseinschlag erfolgt ohne Vakanz, was nicht unbedingt üblich sei, so Meyer.

Ihre Aufgabe sieht die neue Revierförsterin in der Herausforderung, den Wald gegen den Klimawandel zu wappnen und die Baumarten-Diversität zu fördern. Die Tübingerin freut sich auch auf die Gartenschau: »Das wird bestimmt ein großer Mehrwert für Bad Urach.« Jana Schumacher hat zuvor im Forst in Eningen gearbeitet und war für Walddorfhäslach zuständig. Studiert hat sie in Rottenburg.

Vorfreude auf Gartenschau

Auch Ulrich Meyer denkt als Rentner in Richtung Gartenschau 2027. Eine »sinnvolle Tätigkeit« schließt er nicht aus, etwa bei Waldexkursionen. Der Uracher Revierleiter war in 40 Dienstjahren regelmäßig Wanderführer und dabei wichtiger Ansprechpartner für die städtischen Touristiker, außerdem Gemeinderat. Privat greift der Ruheständler inzwischen zur Trompete – ein Kindheitstraum. (ela)