WALDDORFHÄSLACH. Der Wasserturm in Häslach versorgt bisher auch Altenriet und Schlaitdorf mit Wasser. Doch die Fallleitungen zu den beiden Gemeinden sind inzwischen in die Jahre gekommen und für heutige Zeiten vom Durchmesser her zu klein. Sie müssen deshalb erneuert werden, um die Wasserversorgung in Zukunft sicherzustellen. Doch ein einfacher Austausch von Rohren ist nicht möglich, deshalb geht der Wasserversorger, die Ammertal-Schönbuch-Gruppe (ASG) einen anderen Weg.
Die alten Rohre führen bisher auf mehr oder weniger direktem Weg nach Schlaitdorf und Altenriet, wie ASG-Geschäftsführer Ralf Göttsche am Donnerstag dem Walddorfhäslacher Gemeinderat erklärte. Das Problem: Die Rohre liegen zum großen Teil auf privatem Grund. Göttsche: »Wir können dort nicht einfach aufgraben. Wir müssen versuchen, dass die neue Trasse so wenig wie möglich zu Beeinträchtigungen führt.«
Kostenmäßig von Vorteil
Die geplante Trasse, die bereits vermessen ist, folgt deshalb nun weitgehend öffentlichen Wegen und ist mit 4,1 Kilometern um einiges länger als die alte. Diese Wege müssen aufgegraben werden. Das Material, bestehend aus Unter- und Oberboden sowie gewachsenem Boden, wird säuberlich getrennt und nur vorübergehend während der Bauphase auf Privatgrundstücken gelagert.
Die Trasse sei zwar länger, sie werde aber dadurch nicht teurer, versicherte Göttsche. Die Baustellenlogistik sei so viel einfacher. Weil der Aushub direkt vor Ort gelagert werden könne, »ersparen wir uns jede Menge Transporte. Das ist kostenmäßig von Vorteil«.
Allerdings müsse mit den Grundstückseigentümern, die von der Lagerung des Erdaushubs betroffen sind, noch verhandelt werden. Die Leitungen selbst beeinträchtigten diese Grundstücke aber nicht, betonte Göttsche. Auch durch Einbauteile wie Schächte oder Lüfter werde die Landwirtschaft nicht beeinträchtigt.
Wasserturm wird stillgelegt
Bis Ende Juni sollen die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern abgeschlossen sein. Bis September sei dann die Ausführungsplanung beendet, erläuterte Göttsche. Baubeginn sei März 2026. Die Arbeiten sollen bis Ende 2026 fertig sein.
Eine wesentliche Unsicherheit bleibt allerdings für Häslach. Durch die neuen Fallleitungen nach Schlaitdorf und Altenriet braucht die ASG offenbar den Wasserturm nicht mehr. »Er wird stillgelegt«, bestätigte Göttsche. Was passiert dann mit dem Wasserturm, dem Wahrzeichen von Häslach?
Die Gemeinde habe das Vorkaufsrecht und müsse nur einen symbolischen Preis bezahlen, sagte Göttsche. Als Aussichtsturm könne man ihn wegen der engen Wendeltreppe aber eher nicht nutzen. »Wir versuchen das alles, so früh wie möglich zu klären«, versprach Bürgermeisterin Silke Höflinger. (GEA)