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Aktuell Partnerschaft

»Es lebe die Freundschaft«: Das war das Metzinger Partnerschafts-Wochenende

Festwochenende mit lebhaften Gesprächen, Tanzfreude und Erlebnissen bei Treffen Metzingen-Noyon.

Abschied vor dem Bus: Das Städtepartnerschaftstreffen geht zu Ende.  FOTO: SANDER
Abschied vor dem Bus: Das Städtepartnerschaftstreffen geht zu Ende. Foto: Mara Sander
Abschied vor dem Bus: Das Städtepartnerschaftstreffen geht zu Ende.
Foto: Mara Sander

METZINGEN. An den 25. Geburtstag des aktiven Partnerschaftsvereins Metzingen-Noyon und den 46. Jahrestag der Städtepartnerschaft werden die Beteiligten sich gerne erinnern, denn es wurde fröhlich gefeiert nach einem anspruchsvollen Ausflugsprogramm. Die Wiedersehensfreude war sehr groß, und »Neulinge« fühlten sich auch sofort wohl in den Gastfamilien.

Es kommen keineswegs immer nur dieselben Gäste, sondern der Freundeskreis erweitert sich jedes Mal bei den regelmäßigen offiziellen Treffen. Die finden in ungeraden Jahren in Metzingen, sonst in Noyon statt neben weiteren Terminen einzelner Gruppen wie Kunsthandwerker und Musiker.

Ausflug nach Münsingen

»Eine Partnerschaft funktioniert von Mensch zu Mensch und lebt von solchen Begegnungen und natürlich auch von den vielen kleinen und größeren Kontakten in der Zeit, bis wir uns wiedersehen«, so Metzingens Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh in ihrer Ansprache am Festabend in der Festkelter. »Ohne die Gastfreundschaft der einzelnen Familien wären solche Begegnungen nicht möglich«, machte sie bewusst, dass die Freundschaft gelebt und für die Gäste nicht einfach nur eine Übernachtungsmöglichkeit gebucht wird. Haberstroh würdigte insbesondere das große Engagement der beiden Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine, Marie-Claude Gallet und Ulrike Lamp-Schaich. »Sie sind mit ihren Teams die Motoren für unsere Städtepartnerschaft. Sie organisieren diese Begegnungen und suchen ständig neue Ideen, die unsere Freundschaft weiter stärken können.« So stand zum Beispiel ein Ausflug nach Münsingen zum Alten Lager – heute Albgut – auf dem Programm, von 1945 bis 1992 Standort französischen Militärs. Das war mit ein Grund für manche Noyoner, dieses Mal dabei zu sein: um entweder zu sehen, worüber Verwandte und Freunde, die hier stationiert waren, erzählen oder selbst dort gewesen zu sein und manches wiederzuerkennen, wie der Ehemann der Noyoner Bürgermeisterin Sandrine Dauchelle. »Die Erinnerungen, die wir an diesem Wochenende schaffen, kann uns keiner nehmen«, so Carmen Haberstroh. Auch ihre Amtskollegin aus Noyon würdigte das »Festwochenende im Zeichen der Freundschaft, der Brüderlichkeit und der Treue zu unserer Städtepartnerschaft«, die 1971 mit einem Schüleraustausch begonnen hat. »Es waren diese ersten Verbindungen zwischen Jugendlichen, Familien und Lehrern, die das solide Fundament unserer Freundschaft gelegt haben«, so die Bürgermeisterin, die nach ihrer Rückkehr Metzinger Schüler in ihrem Rathaus begrüßen wird. »Wie schön, dass wir im Rathaus die verlegte Partnerschaftsurkunde wiedergefunden haben, mit der diese Verbindung 1979 offiziell besiegelt wurde – ein wertvolles Symbol unserer gemeinsamen Geschichte«, berichtete Dauchelle.

Diese Austausche seien viel mehr als nur Reisen, hob sie hervor. »Es sind Lebenserfahrungen, kulturelle Entde-ckungen und dauerhafte Freundschaften, die manchmal für ein ganzes Leben lang geschlossen werden. In einer Welt, in der Unterschiede manchmal zu Missverständnissen oder Rückzug führen, sind diese Städtepartnerschaften Brücken: Sie lehren uns, einander besser zu verstehen, zu akzeptieren und uns gegenseitig zu bereichern. Sie fördern Offenheit, Toleranz und den Aufbau einer gemeinsamen, solidarischen Zukunft.« In diesem Sinne hatte Ulrike Lamp-Schaich bei der Begrüßung auch aus der Regierungserklärung von Konrad Adenauer 1954 zitiert: »Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle.«

Fröhliche Atmosphäre

Das Wochenende war wieder Zeitzeugnis für den europäischen Gedanken, mit einem vielfältigen, informativen Programm-Mix, das bereichernde Begegnungen ermöglichte, Emotionen weckte und gegenseitigen Gedankenaustausch er-möglichte, und das nicht in formaler, sondern lebhaft fröhlicher Atmosphäre.

Am Festabend in der Kelter unterhielten sich 110 deutsch-französische Gäste angeregt »en français«, es wurde gut gespeist und gesungen. Zur Unbeschwertheit des Abends trug auch die musikalische Einlage des 17-jährigen Kevin Reifner am Marimbafon bei, bevor dann Discomusik schon bei den ersten Takten die meisten Teilnehmer auf die Tanzfläche lockte. (GEA)