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Erweiterungsbau sichert Standort des Seniorenzentrums in Walddorfhäslach

Das Gustav-Werner-Stift in Walddorfhäslach erhält 15 neue Pflegeplätze und eine neue Tagespflege und kann jetzt wirtschaftlich arbeiten.

Symbolische Schlüsselübergabe für den Erweiterungsbau des Altenpflege- und Seniorenzentrums in Walddorfhäslach.
Symbolische Schlüsselübergabe für den Erweiterungsbau des Altenpflege- und Seniorenzentrums in Walddorfhäslach. Foto: Veit Müller
Symbolische Schlüsselübergabe für den Erweiterungsbau des Altenpflege- und Seniorenzentrums in Walddorfhäslach.
Foto: Veit Müller

WALDDORFHÄSLACH. Seit Januar ist der Erweiterungsbau des Gustav-Werner-Stifts in Walddorfhäslach bereits in Betrieb. Am Mittwoch wurde der Anbau offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das Altenpflege- und Seniorenzentrum in der Walddorfer Ortsmitte, das die Bruderhaus-Diakonie betreibt, verfügt damit über weitere 15 stationäre Pflegeplätze, eine moderne Tagespflege und zwei zusätzliche Apartments mit Betreuungsmöglichkeit. Gekostet hat der Neubau rund fünf Millionen Euro.

»Dass die Bruderhaus-Diakonie in herausfordernden Zeiten in diesen Erweiterungsbau mit Tagespflege und Tagesbetreuung investiert hat, zeugt vom Vertrauen in die Menschen hier in Walddorfhäslach und Umgebung«, betonte Dr. Bernhard Mutschler bei der Eröffnung. Der Vorstandsvorsitzende der Bruderhaus-Diakonie ist nun auch »von der Zukunftsfähigkeit des Standorts überzeugt«.

Kritik an Bundespolitik

Das Gustav-Werner-Stift besitzt jetzt insgesamt knapp 40 Pflegeplätze und acht betreute Wohnungen. Die Tagespflege, die Platz für 15 alte Menschen bietet, ist neu. Mit der Erweiterung könne das Haus nun wirtschaftlich arbeiten, erklärte Marc Böhringer, Leiter der Altenhilfe der Bruderhaus-Diakonie in der Region Reutlingen.

Dieses Bauvorhaben habe eine »ordentliche Portion Zukunftsmut gebraucht«, meinte Böhringer. Er verwies dabei auf das Problem, dass es bei einer steigenden Nachfrage nach Pflegeheimen zunehmend schwieriger werde, die notwendigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Bei diesem Punkt kritisierte Böhringer auch die Bundespolitik, die »zumindest im Wahlkampf keine ausreichende Aufmerksamkeit auf das Thema Altenhilfe und Altenpflege gelegt« habe.

Gemeinde unterstützte maßgeblich den Bau des Seniorenzentrums

Dass das Gustav-Werner-Stift nun wirtschaftlich auf sicheren Beinen steht, dazu trug auch Walddorfhäslach wesentlich bei. Laut Bürgermeisterin Silke Höflinger erwarb die Gemeinde beispielsweise das 4.500 Quadratmeter große Grundstück, auf dem das Gustav-Werner-Stift steht, und überließ es der Bruderhaus-Diakonie in Erbbaupacht. Außerdem investierte die Gemeinde unter anderem in Gebäudeabbrüche, Geländeerschließungen und sorgte für das bauplanungs- und ordnungsrechtliche Verfahren.

»Die Gemeinde Walddorfhäslach war immer ein verlässlicher Partner für uns«, hob Christof Staneker, Geschäftsführer der Altenhilfegesellschaft Neckar-Alb, hervor. Und Staneker weiter: »Die Gemeinde hat uns maßgeblich unterstützt und damit wesentlich zur Weiterentwicklung des Standorts beigetragen«.

Bauzeit und geschätzte Baukosten wurden eingehalten

Erfreulich für Architekt Jochen Schmid war, dass die Bauzeit für den Neubau habe eingehalten werden können und die Baukosten »um ein Muggaseggele« geringer als geschätzt ausgefallen seien. Er wies zudem auf die Nachhaltigkeit des Neubaus hin, der mit Erdwärme geheizt werde und mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach sogar den Gesamtbau mit Strom versorge.

Höflinger erinnerte schließlich an die schwierige Anfangszeit des Gustav-Werner-Stifts vor zwanzig Jahren. Damals sei Eile geboten gewesen, da die nach dem Kreisaltenpflegeplan für Walddorfhäslach rechnerisch ermittelten Pflegeplätze bereits dem Pflegeheim in Pliezhausen zugeordnet gewesen seien. Doch nach zahlreichen Gesprächen sei es schließlich gelungen »die Bruderhaus-Diakonie als hochklassigen Heimbetreiber für ein solch großes Investitionsprojekt zu begeistern und zu gewinnen«.

Förderverein bindet das Seniorenzentrum in die Gemeinschaft im Ort ein

Neben der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde habe sicher auch die Tatsache, dass Gustav Werner von 1834 bis 1840 in Walddorf als Vikar tätig gewesen sei, zum Engagement der Bruderhaus-Diakonie in Walddorfhäslach beigetragen. Die Eröffnung des Erweiterungsbaus war nun auch am 216. Geburtstag Gustav-Werners. Er ist der Begründer der über die Region hinaus bekannten sozialen Einrichtung in Reutlingen.

Das Seniorenzentrum sei ein wichtiger und wertvoller Baustein unserer sozialen Gemeindeinfrastruktur, so Höflinger weiter. Es werde vor allem auch durch die jahrelange, wichtige Arbeit des Fördervereins unter Vorsitz von Roswita Decker-Röckel »in unsere Gemeinschaft eingebunden«. Den Segen für das neue Gebäude sprach am Mittwoch Pfarrer Heinz-Michael Souchon. Für den musikalischen Rahmen der Eröffnungsveranstaltung sorgte der CVJM-Posaunenchor. (GEA)