Eigentlich ist das Vorhaben der Entwicklung von gemeindeeigenen Grundstücken im Hegis schon allein von der Fläche her keine große Sache – 1 600 Quadratmeter sind wahrlich nicht viel. In Wannweil wird das Vorhaben mit Vorgeschichte aber zur ganz großen Nummer. Pläne für eine kleine parkartige Grünfläche sind nun passé. Nachverdichtung ist das Gebot der Stunde. Jetzt ging es eigentlich nur um die Vergabekriterien für die Konzeptvergabe.
Klar ist: Um das Minigebiet zu entwickeln, werden nachweislich weder Kosten noch Zeit gescheut. Auch Bürger wurden beteiligt. Anwohner deuteten nun trotzdem in der Bürgerfragestunde ihre Bedenken an, vor allem mit Blick auf eine gefürchtete Maximalbebauung.
Und das ist gleich auch das Stichwort: Platz hätten hier, so wurde von Citiplan als planerischen Partnern beispielhaft aufgezeigt, eher drei als vier Einfamilienhäuser, was schon nicht »luftig« wäre. Auch ein Riegel mit vier Reihenhäusern wäre denkbar. Oder auch ein »Atriumhaus«, ein kleiner Gebäudekomplex um eine Art von Innenhof/-bereich.
Die Zukunft des Wohnens neu zu denken, ist für Gemeinden wichtig, die Zeiten des Ausweisens großer Neubaugebiete sind vorbei. Um Nachverdichtung muss aber nicht so viel Bohei gemacht werden, echt gute Ideen reichen. Passende, zukunftsweisende Konzepte können Aushängeschild eines Aufbruchs sein, das kleinste Projekt zugleich mit Bedeutung überfrachtet werden. Die Grün-Alternative Liste scheiterte mit mehr und engeren Kriterien, dem Ausschluss von Einfamilienhäusern. Man möchte, so sieht es die Mehrheit, beim Konzeptverfahren völlig offenbleiben. Die Sicht von Erich Herrmann (CDU), dass man sich mit weiterhin gefragten Einfamilienhäusern viel Arbeit hätte ersparen können, darf ebenso hinterfragt werden wie das Dementi von Joachim Hespeler (GAL), dass es hier nicht um Ideologie ginge.

