BEMPFLINGEN. Gerade mal zwei Punkte standen auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung in Bempflingen – die hatten jedoch eine große Tragweite: Acht Gemeinderäte wurden verabschiedet und ebenso viele kommen neu hinzu. Das Stühlerücken in dem 14-köpfigen Gremium ist also groß, bereits in zwei Wochen werden sich die Neuen mit an den Ratstisch setzen und Entscheidungen fällen. Statt bislang drei sind dort nunmehr zwei Gruppierungen vertreten: Die Bürgerliste Bempflingen hatte sich der Freien Wählervereinigung (FWV) angeschlossen, die beiden Räte Constantin Dzubiella und Jörg Wetzel wurden von den Wählern in ihrem Amt bestätigt.
Veränderungen stehen bevor
Zum Abschied erhielten Andrea Hirle und Klaus Hess von der SPD/UB die Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg für ihr zehnjährige Amtsausübung. Die beiden wie auch Meike Engelhardt-Kraft hatten nicht mehr kandidiert, Martin Michaelis indes wurde nicht wieder in das Gremium gewählt – er ist potenzieller Nachrücker für den Ortsteil Bempflingen. Von der bisherigen Fraktion, die als Unabhängige Liste ohne die SPD angetreten ist, gehört allein Sandra Maisch weiterhin dem Gemeinderat an. Sie wird nun mit Wiedereinsteigerin Daniela Gneiting-Manz, Dr. Walter Ulrich, Nadine Veil und Marcus Fink eine Fraktion bilden. Für die FWV neu im Gemeinderat sind Simon Reitermayer, Sandra Wurster, Albert Gehrung und Christian Nepustil.
Hinter dem Gemeinderat liegt eine an Veränderungen rekordverdächtige Legislaturperiode mit fünf Wechseln, zu den Nachrückern zählten auch Robin Bückner und Achim Knecht von den Freien Wählern. Beide wurden nicht wiedergewählt, stehen aber als mögliche Nachrücker in den Startlöchern für einen Wiedereinstieg. Aus beruflichen Gründen hatte Daniel Trost, der ebenfalls ins Gremium nachgerückt war, nicht mehr kandidiert. Ohne Rückkehroption hat sich Lothar Schnizler nach vier Amtszeiten aus Altersgründen nicht mehr aufstellen lassen. Insgesamt 50 Jahre kommunalpolitische Erfahrung, so hat Welser nachgerechnet, haben mit den acht Frauen und Männern den Gemeinderat verlassen. Der Bürgermeister lieferte mehr Fakten: Von der ersten Sitzung am 22. Juli 2019 bis zur letzten am 18. Juni 2024 haben die Gemeinderäte der vergangenen, von Corona geprägten Legislaturperiode in exakt 57 Gemeinderatssitzungen knapp 500 öffentliche und 130 nicht öffentliche Tagesordnungspunkte beraten und wichtige Entscheidungen wie die Sanierung der Grundschule Auf Mauern oder die Neugestaltung der Ortsmitte gefällt.
Über drei Stunden pro Sitzung
Die Beratungszeit belief sich auf, so Bernd Welser, bemerkenswerte rund 180 Stunden. Durchschnittlich habe eine Sitzung also drei Stunden und 16 Minuten gedauert: »Das können sich die ›Neuen‹ schon mal als Richtschnur für die Zeitfenster eines Sitzungsabends merken«, erklärte Welser. Und: »Ich wünsche uns eine immer von gegenseitigem Respekt geprägte und immer das Ziel der Entwicklung unserer Gemeinde vor Augen haltend erfolgreiche Amtszeit.« (oech)