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Aktuell Betreuung

Eltern zahlen mehr Kindergartenbeiträge in Walddorfhäslach

Bisher haben Eltern nicht mal zwölf Prozent der Kosten gezahlt. Nun steigen die Beiträge deutlich.

Kindergartenkinder haben Holzstecker, die in ganz Walddorfhäslach – unter anderem am  Kreisverkehr –  aufgestellt wurden. Nun st
Kindergartenkinder haben Holzstecker, die in ganz Walddorfhäslach – unter anderem am Kreisverkehr – aufgestellt wurden. Nun steigen die Gebühren für die Kinderbetreuung in Walddorfhäslach. Foto: Veit Müller
Kindergartenkinder haben Holzstecker, die in ganz Walddorfhäslach – unter anderem am Kreisverkehr – aufgestellt wurden. Nun steigen die Gebühren für die Kinderbetreuung in Walddorfhäslach.
Foto: Veit Müller

WALDDORFHÄSLACH. Die Gemeinde Walddorfhäslach erhöht zum Januar 2024 die Elternbeiträge für die Kindergärten. Das hat der Gemeinderat in der vergangenen Sitzung einstimmig so beschlossen. Die Bürgermeisterin Silke Höflinger hatte zuvor darauf hingewiesen, dass die Eltern in Walddorfhäslach deutlich weniger zahlen, als es die kirchlichen und gemeindlichen Spitzenverbände empfehlen. »Sie haben angeregt, dass Gemeinden 20 Prozent der Kosten als Elternbeitrag erreichen sollen. Bisher waren wir bei 11,8 Prozent.«

Die Kämmerin Pia Stooß rechnete vor, dass der Betrieb der Kindergärten in der Gemeinde 2,28 Millionen Euro kostet, die Eltern davon aber nur 268.410 Euro zahlen. Wenn diese auf 20 Prozent erhöht werden, steigt deren Anteil aber auf 455.440 Euro. Das wären bei der durchschnittlichen Zahl von 202 betreuten Kindern 205 Euro pro Kind. Dieses Geld müsste dann für elf Monate gezahlt werden. Allerdings müssen nicht alle Eltern genau diesen Betrag zahlen, sondern dieser variiert je nach Zahl der Kinder unter 18 Jahren in einer Familie und der Einkommensklasse der Eltern. Die niedrigste Kategorie reicht bis 20.000 Euro Jahreseinkommen brutto, die höchste Kategorie beginnt ab 70.000 Euro Jahreseinkommen.

Drei Jahre keine Erhöhungen

In den Jahren 2020 und 2021 hatte die Gemeinde Walddorfhäslach den Elternbeitrag nicht erhöht. Und auch 2022 entschieden der Gemeinderat und die Verwaltung, den Elternbeitrag nicht zu erhöhen und so die Familien lieber zu entlasten.

Der Gemeinderat Frieder Klein (FWV) kritisierte die Übersicht: »Es ist ungeschickt, dass nur die absoluten Zahlen darin stehen und nicht prozentual.« Bürgermeisterin Höflinger sagte, dass ein Großteil der Eltern zur höchsten Gebührenstufe zählt und kündigte an, dass die Gemeinde künftig niedrigere Prozentsätze bei der Erhöhung nehmen wird. Jürgen Stoll (SPD) nannte die Erhöhung gerade in den geringen Einkommensklassen »unsozial«. Kämmerin Stooß sagte, man könne die Beträge für das dritte oder vierte Kind noch näher betrachten. Höflinger sagte, es sei schwierig, die einzelnen Beiträge so wie von der Kämmerin erarbeitet zu belassen. Alternativ sei es möglich, die Erhöhung der Elternbeiträge zu vertagen. »Wenn wir jetzt über jede Position verhandeln, können wir die Beiträge auch zu einem späteren Zeitpunkt erhöhen. Das tut uns nicht weh.«

Stabil für Großfamilien

Gerhard Neuscheler (FWV) wies daraufhin, dass bei der Betreuung von vier Kindern sich das Entgelt in der untersten Einkommenskategorie bis 20.000 Euro Familienbruttoeinkommen im Jahr und 35 Wochenstunden Betreuung fast verdoppeln würde - von 22 auf 40 Euro pro Monat und Kind. Letztlich beschlossen die Räte auf Initiative von Martin Bayer (SPD), dass die Entgelte für Familien mit vier Kindern unter 18 Jahren nicht steigen. Ansonsten stimmten sie geschlossen für die Erhöhungen. (GEA)