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Aktuell Nachhaltigkeit

Elektrobus aus Pliezhausen soll neue Aufgabe bekommen

Der RSV hat 2021 den ersten Elektrobus auf der Pliezhäuser Ortsbuslinie auf die Straßen geschickt. Heute ist der nicht mehr wirklich im Einsatz. Was aus dem Pilotversuch geworden ist.

Bernd Kugel (links) vom RSV und  Bürgermeister Christof Dold zeigen 2021 den neuen E-Bus vor dem Forum 4P in Pliezhausen.
Bernd Kugel (links) vom RSV und Bürgermeister Christof Dold zeigen 2021 den neuen E-Bus vor dem Forum 4P in Pliezhausen. Foto: Malte Klein
Bernd Kugel (links) vom RSV und Bürgermeister Christof Dold zeigen 2021 den neuen E-Bus vor dem Forum 4P in Pliezhausen.
Foto: Malte Klein

PLIEZHAUSEN. »Es ist der erste elektrisch betriebene Kleinbus unseres Unternehmens«, sagte Bernd Kugel, der RSV-Marketingleiter und Prokurist noch im Juni 2021. Er verwies stolz auf den roten Kleinbus, der von diesem Moment an als klimafreundliche Personenbeförderung zwischen dem Hauptort Pliezhausen und den Teilorten Rübgarten, Dörnach und Gniebel umherrollen sollte. Knapp 100.000 Euro hatte die Umrüstung des damals acht Jahre alten Fahrzeugs von Diesel auf Elektro gekostet. Drei Jahre später hat sich einiges getan, wie Bernd Kugel berichtet.

Der E-Bus hat 180 Kilometer Reichweite bei vollem Akku. Das reicht genau einen Dienst lang. Über Nacht muss dann wieder aufgeladen werden. Ganz schön aufwendig, könnte man meinen, doch der nachhaltige Sprinter hatte im ersten Jahr seines Einsatzes bereits rund 15 Tonnen CO2 eingespart. Heute ist der Wagen jedoch nur noch als Verstärkung im Einsatz. Woran liegt das?

»Durch den Einbau der Batterie in den Bus hat das Fahrzeug an Gewicht gewonnen. Da hat uns die Praxis ein bisschen eingeholt«, sagt Bernd Kugel. Mit den zusätzlichen Kilos sei zum einen die Kapazität der Fahrgäste geschrumpft, zum anderen habe das hohe Aufkommen des Schülerverkehrs der Gustav-Werner-Schule in Walddorfhäslach für Probleme und Engpässe gesorgt. Letztendlich mussten sich die Verantwortlichen eingestehen, dass der elektrisch betriebene Sprinter als Transportmittel für Pliezhausen einfach zu klein ist.

Elektrifizierung ist in vollem Gange

Dass der Bus derzeit nicht mehr für den Regelverkehr genutzt wird, tut der Nachhaltigkeit heute aber wenig Abbruch. So war der Reutlinger Stadtverkehr in den letzten drei Jahren alles andere als untätig: Mittlerweile gehören 22 große Linien-E-Busse der Marken Mercedes-Benz und MAN zur Flotte, die rotierend in und um Reutlingen herum unterwegs sind. Bei rund 100 Bussen insgesamt, fährt damit immerhin fast ein Viertel klimafreundlich. Doch das soll es noch nicht gewesen sein: »Je nachdem wie es mit der Beschaffung weiter läuft, sollen es natürlich noch mehr werden«, teilt der RSV-Marketingleiter mit.

Für die Umwelt dürfte sich das auf alle Fälle lohnen. So hat eine grobe Rechnung, die bei der Neuanschaffung von insgesamt 14 Bussen im vergangenen Jahr erstellt wurde, ergeben, dass diese allein schon rund 610 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Ganz nach dem Motto: »Je mehr, desto besser«, leistet jeder zusätzliche E-Transport seinen besonders wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität. Aus diesem Grund soll auch der 2021er »Pilotbus« wieder eine eigene Aufgabe bekommen und könnte zukünftig womöglich als Samstags-Omnibus auf den Ringbuslinien der Reutlinger Altstadt eingesetzt werden. (GEA)