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»Ein guter Tag für Bad Urach«: Spatenstich für den B-28-Umbau

Es wird die größte und teuerste Baustelle im Landkreis Reutlingen. Am Montag hat der Umbau der B 28 in Bad Urach mit einem symbolischen Spatenstich begonnen. Was sich die Planer davon erhoffen und was auf die Bürger zukommt.

Der Spatenstich für den B-28-Umbau an der Wasserfallkreuzung. Im Bild (von links) Rainer Hölz (Abteilungsleiter Mobilität, Verke
Der Spatenstich für den B-28-Umbau an der Wasserfallkreuzung. Im Bild (von links) Rainer Hölz (Abteilungsleiter Mobilität, Verkehr, Straßen im Regierungspräsidium), Manuel Hailfinger (CDU-Landtagsmitglied), Cindy Holmberg (Grünen-Landtagsmitglied), Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Regierungspräsident Klaus Tappeser, Bürgermeister Elmar Rebmann, Michael Donth (CDU-Bundestagsmitglied) und Landrat Dr. Ulrich Fiedler. Foto: Andreas Fink
Der Spatenstich für den B-28-Umbau an der Wasserfallkreuzung. Im Bild (von links) Rainer Hölz (Abteilungsleiter Mobilität, Verkehr, Straßen im Regierungspräsidium), Manuel Hailfinger (CDU-Landtagsmitglied), Cindy Holmberg (Grünen-Landtagsmitglied), Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Regierungspräsident Klaus Tappeser, Bürgermeister Elmar Rebmann, Michael Donth (CDU-Bundestagsmitglied) und Landrat Dr. Ulrich Fiedler.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. Ein guter Tag. Ein Satz, den man an diesem 28. April 2025 ganz oft gehört hat. »Nicht nur wegen des schönen Frühlingstags«, wie Regierungspräsident Klaus Tappeser sagte. »Es ist ein phantastischer Tag für den Verkehr auf der B 28.« Mit einem symbolischen Spatenstich begann am Montag der Umbau der B 28 an der Wasserfall-Kreuzung. Auf einer Länge von rund 800 Metern werden die Knotenpunkte »Wasserfall« und »Hochhaus« umgestaltet, um den Verkehrsfluss zu verbessern. Die Bundesrepublik Deutschland zahlt die Wasserfallkreuzung komplett. Bei der Hochhauskreuzung teilen sich der Bund (49 Prozent) und die Stadt Bad Urach (51 Prozent) die Kosten. Der Löwenanteil kommt vom Bund, von den Gesamtkosten in Höhe von 25 Millionen Euro übernimmt er 19 Millionen.

»Es ist ein phantastischer Tag für den Verkehr auf der B 28«

»Das ist nicht nur einfach irgendeine Kreuzung, das ist eine ganz besondere - wir bauen nicht einfach drauf los«, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann, »wir sorgen dafür, dass der Verkehr sicherer und flüssiger wird.« Was dazukommt: Die Situation von Fußgängern und Radfahrern werde mit der neuen Brücke über die Bundesstraße deutlich verbessert. »Ein gutes Beispiel dafür, ein Problem intelligent zu lösen«, so der Grünen-Minister. Stadteinwärts, an der Hochhaus-Kreuzung, wird nicht nur die Straße Richtung Bahngleise verschwenkt, sondern auch die Erms verlegt und renaturiert. Die Gewässerqualität wird - wie bei solchen Eingriffen vorgeschrieben - hinterher besser sein als zuvor.

In der Mitte des Bildes die Wasserfall-Kreuzung, an der der Umbau der B 28 beginnt. Weiter im Verlauf der Bundesstraße ist die H
In der Mitte des Bildes die Wasserfall-Kreuzung, an der der Umbau der B 28 beginnt. Weiter im Verlauf der Bundesstraße ist die Hochhaus-Kreuzung zu sehen. Hier wird die Straße hangwärts verlegt. Geradeaus führt die Stuttgarter Straße in den Ortskern. Unten im Bild die Ermstalbahn, die bis Ende des Jahres endlich im Halbstundentakt fahren soll. Foto: Steffen Schanz
In der Mitte des Bildes die Wasserfall-Kreuzung, an der der Umbau der B 28 beginnt. Weiter im Verlauf der Bundesstraße ist die Hochhaus-Kreuzung zu sehen. Hier wird die Straße hangwärts verlegt. Geradeaus führt die Stuttgarter Straße in den Ortskern. Unten im Bild die Ermstalbahn, die bis Ende des Jahres endlich im Halbstundentakt fahren soll.
Foto: Steffen Schanz

In Baden-Württemberg würden nur Straßen gefördert, wenn dadurch ein erheblicher Mehrwert für die Verkehrssicherheit und die Flüssigkeit des Verkehrs erreicht werde, machte auch Regierungspräsident Klaus Tappeser klar. Der Umbau der B 28 am westlichen Eingang von Bad Urach sei genau so ein Fall. Hier fahren rund 30.000 Fahrzeuge am Tag vorbei. Wenn sie denn fahren: Zu bestimmten Tageszeiten gibt's an dieser Stelle fast immer Staus, flüssig ist der Verkehr hier fast nie. Das soll besser werden, viel besser: Bis zur Gartenschau im Jahr 2027 soll die Straße verkehrswirksam hergestellt werden. Verkehrswirksam bedeutet, dass bis dahin der Verkehr wieder rollen kann, ein paar kleinere Arbeiten wie die Straßenbegrünung aber unter Umständen noch nicht fertig sind.

»Das ist eine ganz besondere Kreuzung - wir bauen nicht einfach drauf los«

»Dieser Tag ist für alle ein sehr guter, ein sehr wichtiger Tag«, schloss sich Elmar Rebmann an, »wir haben ihn lange herbeigesehnt.« Der Uracher Bürgermeister weiß wohl, dass sich der Verkehr an manchen Tagen bis nach Metzingen zurückstaut - und die Verwaltung dafür die Prügel abbekommt. So sehr er sich auf die umgebaute Bundesstraße freut: »Wir sind uns bewusst, dass die nächsten zwei Jahre kein Zuckerschlecken für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden.« Im Gemeinderat gibt's dazu eine Extra-Info (vergl. Box). Mit dem Ausbau der beiden Kreuzungen bekomme man aber zwei leistungsfähige Knotenpunkte, »die für Bad Urach und das Ermstal eine echte Entlastung darstellen werden«.

Dass die Vorbereitungen, die Planungen, die Genehmigungen und vor allem die Finanzierung in relativ kurzer Zeit geklärt wurden, hob Bürgermeister Elmar Rebmann ebenso hervor wie Verkehrsminister Winfried Hermann. Geflutscht habe das Ganze nicht nur, weil so viele Behörden mustergültig zusammengearbeitet haben, sondern auch und vor allem wegen des Rückenwindes, den ein anderes Großprojekt in die Stadt gebracht habe: »Mit der Gartenschau 2027 konnten wir den Umbau der beiden Kreuzungen viel früher beginnen als dies ohne sie möglich gewesen wäre«, so Rebmann.

»Wir sorgen dafür, dass der Verkehr sicherer und flüssiger wird«

»Seit Jahrzehnten sind diese beiden Kreuzungen Verkehrsschwerpunkte mit täglichen Staus, und sie wären es wohl auch noch ein paar Jahrzehnte geblieben«, so Rebmann. Nadelöhre wie das in Bad Urach »gibt es eben nicht nur in Bad Urach, sondern im ganzen Land«. Heißt, »wir hätten uns gedulden müssen, bis wir an der Reihe gewesen wären«, so der Uracher Bürgermeister, »dies hätte gut und gerne noch weitere 10,15 Jahre oder noch länger gedauert«.

Wenige Hundert Meter ermsabwärts, in Dettingen, geht's an der B 28 weiter: Auch die »Bleiche-Kreuzung« wird umgebaut. Hier gibt's nicht nur viele Unfälle, auch hier staut sich der Verkehr fast täglich. An der Kreuzung wird der Verkehr durch zwei durchgehende Fahr- und zwei separate Einbiegestreifen entzerrt. Die Ausgleichsmaßnahmen haben im Juli 2024 begonnen, im Februar 2025 wurden beidseitig der Straße Bäume gefällt. Die Hauptbauarbeiten sind für diesen Herbst geplant, dauern soll das Ganze etwa ein Jahr. (GEA)

Baustellen-Info im Uracher Gemeinderat

Der Umbau der zwei B-28-Kreuzungen in Bad Urach soll den Verkehr im ganzen Ermstal flüssiger machen. Während der Baumaßnahmen wird's aber wohl den einen oder anderen Stau geben. Wie der Umbau laufen wird, darüber gibt's am Dienstag, 29. April, Information im Rahmen einer Sitzung des Uracher Gemeinderats. Weil viele Zuschauer erwartet werden, tagt das Gremium nicht wie üblich im Rathaus, sondern ausnahmsweise im Kursaal des Haus des Gastes (Bei den Thermen 4). Beginnt ist um 18 Uhr. (and)