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Aktuell Tradition

Ein Dorf im Ausnahmezustand beim Brezelmarkt in Altenriet

Festumzug, Partymusik, Seniorenmittag und vieles mehr: Damit das dreitägige Fest läuft, werden 2.000 Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet. Mit Begeisterung mitgefeiert hat Patricia Mittnacht zum ersten Mal als Bürgermeisterin und Schirmherrin.

Wagen mit Botschaft des Liederkranzes Altenriet, immer wieder gab's entlang der Strecke von den Zuschauern Applaus für alle Teil
Wagen mit Botschaft des Liederkranzes Altenriet, immer wieder gab's entlang der Strecke von den Zuschauern Applaus für alle Teilnehmer Foto: Kirsten Oechsner
Wagen mit Botschaft des Liederkranzes Altenriet, immer wieder gab's entlang der Strecke von den Zuschauern Applaus für alle Teilnehmer
Foto: Kirsten Oechsner

ALTENRIET. Eines können sie, die Altenrieter: feiern, ausgiebig feiern. Drei Tage war die 2.000-Seelen-Gemeinde beim traditionellen Brezelmarkt im Ausnahmezustand, am Sonntag verließ die Festgesellschaft nun das große Festzelt am Ortsrand und ging’s rauf auf die Straßen des Dorfes. 55 Gruppen und Vereine aus Altenriet, den umliegenden Gemeinden und über den Landkreis hinaus hatten sich zum Festzug angemeldet. Für die tausende Zuschauer entlang der knapp einen Kilometer langen Strecke gab’s viel zu sehen und zu hören, denn auch Musikgruppen mischten sich unter die Gruppen. An der Spitze Festzugs sorgte der Fanfarenzug Trochtelfingen für Unterhaltung.

Wo gibt's denn so etwa außer beim Brezelmarkt in Altenriet: Das Laugengebäck im Fünfer-Pack
Wo gibt's denn so etwa außer beim Brezelmarkt in Altenriet: Das Laugengebäck im Fünfer-Pack Foto: Kirsten Oechsner
Wo gibt's denn so etwa außer beim Brezelmarkt in Altenriet: Das Laugengebäck im Fünfer-Pack
Foto: Kirsten Oechsner

Es war wohl eines der am besten gehüteten Geheimnisse in den letzten Tagen, wie die Festwagen und auch die zahlreichen Fußgruppen ausgestattet sind. Punkt 13.30 Uhr wurde es zum Start des Festumzugs dann gelüftet, so mancher Altenrieter hatte sich schon vorher neugierig umgeschaut. Klar, dass das Thema Brezel immer wieder auftauchte: Von TSV-Mädels wurden sie vom Wagen weg verschenkt, die Kindergartenkinder hatten nicht essbare Exemplare dabei. Die Grundschule gab ein Statement zum Thema Vielfalt ab: Unzählige Fähnchen aus aller Welt zeigten, aus wie vielen Ländern der Welt Menschen nach Altenriet gezogen sind.

Der Wetterbericht hatte für den Sonntag nicht unbedingt gute Bedingungen vorausgesagt, von Regen war die Rede. Doch Aktive wie Zuschauer hatten sich ihre gute Laune nicht nehmen lassen und sollten Recht behalten: Die wenigen Regentropfen, die fielen, zählten nicht. So warm wie’s war, verdunsteten sie sofort. Und die fehlende Sonne machte Patricia Mittnacht mit ihrem Strahlen wett, zum ersten Mal nahm sie als Bürgermeisterin und Schirmherrin am Brezelmarkt teil: »Es ist wunderbar«, meinte sie lachend.

»Wir sind eine große Brezelmarkt-Familie«

Als Altenrieterin sei das Fest immer ein Teil ihres Lebens gewesen, und sie habe sich in irgendeiner Form beteiligt. Aber der Perspektivwechsel sei etwas Besonderes: »Es ist mir eine große Ehre und ich empfinde Dankbarkeit«, erklärte die Bürgermeisterin bevor sie sich, umgeben von den Gemeinderäten und den beiden Brezelmarkt-Geschäftsführern, auf den Weg machte. Den Umzug werde sie genießen, die Leute wo möglich persönlich begrüßen und ihnen zumindest zuwinken – das Versprechen hielt Patricia Mittnacht ein.

Bürgermeisterin Patricia Mittnacht genoss es sehr, beim Brezelmarkt-Festzug mit dabei zu sein.zzug
Bürgermeisterin Patricia Mittnacht genoss es sehr, beim Brezelmarkt-Festzug mit dabei zu sein.zzug Foto: Kirsten Oechsner
Bürgermeisterin Patricia Mittnacht genoss es sehr, beim Brezelmarkt-Festzug mit dabei zu sein.zzug
Foto: Kirsten Oechsner

Drei Tage Fest für andere heißt für die Altenrieter drei Tage arbeiten: Die Mitglieder aller Vereine aus dem Ort helfen, wo sie nur können. Auch solche, die es nicht sind, sitzen an den Kassen, grillen Rote Würste, zapfen Bier oder bringen sich an anderer Stelle ein. Insgesamt 2.000 Arbeitsstunden werden laut Geschäftsführer Jürgen Vohrer ehrenamtlich geleistet, da sind die Dienste von Rettungskräften und Feuerwehr noch gar nicht mit eingerechnet.

Auch der 54. Brezelmarkt sei für Altenriet wieder ein organisatorischer Kraftakt, an dem sich die Bürgermeisterin intensiv beteiligt habe: »Wir sind begeistert von ihr und ihrem riesengroßen Engagement«, unterstreicht Mit-Geschäftsführer Thomas Melchinger. Wobei der Fassanstich am Freitag etwas verbesserungsfähig sei, Freibier gab’s erst, als Brauerei-Vertreter Christoph Kumpf nachgeholfen hatte. Aber, so das Lob der Geschäftsführer: »Sie hat auch dies ganz gut gemeistert.«

»Wir haben ein gutes sympathisches Publikum. «

Gestartet wurde am Freitag traditionell mit dem Seniorenmittag, wobei an den Biertischen im großen Festzelt immer mehr jüngere Gäste Platz nehmen: Viele Firmen aus der Umgebung treffen sich dort zum Ausklang der Arbeitswoche. Für Partystimmung sorgten am Freitag die Reutlinger Band "Feel" und am Samstag die "Dirndlknacker" aus dem Allgäu, beides Mal war das Festzelt mit rund 1.500 Besuchern ausverkauft. Trotzdem sei die Stimmung friedlich geblieben: "Wir haben ein gutes sympathisches Publikum", bilanzierte Jürgen Vohrer. Den Grund konnte Thomas Melchinger auch nennen: "Wir sind eine große Brezelmarkt-Familie.

Volles Zelt an drei Festtagen: Ob beim Seniorenmittag, an den beiden Partyabenden oder am Sonntag bei Blasmusik war kaum ein Pla
Volles Zelt an drei Festtagen: Ob beim Seniorenmittag, an den beiden Partyabenden oder am Sonntag bei Blasmusik war kaum ein Platz frei. Foto: Kirsten Oechsner
Volles Zelt an drei Festtagen: Ob beim Seniorenmittag, an den beiden Partyabenden oder am Sonntag bei Blasmusik war kaum ein Platz frei.
Foto: Kirsten Oechsner