METZINGEN. Eine Lightshow der anderen Art: Kommen Autos, Radfahrer oder Fußgänger vorbei, werden die Straßen- und Wegeleuchten richtig hell. Ist niemand unterwegs, dimmen die Lampen auf zehn Prozent ihrer Maximalbeleuchtung herunter. Intelligente Straßenbeleuchtung nennt sich diese noch neue Technik, die LED-Leuchten und Bewegungsmelder enthält.
Zum Einsatz kommt sie auch in Metzingen. Seit Spätsommer 2024. Und erstmal testweise. Auf vier Abschnitten, die von ganz unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern genutzt werden: einem 220 Meter langen Fußweg-Abschnitt bei den Stadtwerken Metzingen; auf 500 Metern am Radweg Rechbergstraße; in Neuhausen auf 350 Metern entlang der Mörike- und der Bahnhofstraße, beide im Wohngebiet an der Ermstalbahn gelegen; und seit Mitte März auch auf 1,2 Kilometern, also der gesamten Länge, der Noyon-Allee, auf und neben der vor allem Autos und Radfahrer unterwegs sind, und davon nicht wenige.
Zwischen 30 und 50 Prozent weniger Strom verbraucht
Ob es ein ständiges Heller- und Dunkler-Werden der Leuchten gibt, lässt sich nicht einheitlich sagen - es ist je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich und hängt von der Frequenz und Nutzung des jeweiligen Abschnitts ab. »Im Sommer werden die Beleuchtungen mehr angesprochen als in der dunklen Jahreszeit«, fasst Anna Heimerdinger, Pressebeauftragte der Stadtwerke Metzingen als Betreiber des Straßenbeleuchtungsnetzes, zusammen. In ruhigeren Zonen wie auf dem Fußweg bei den Stadtwerken oder dem Radweg Rechbergstraße.
Fest steht bereits, dass die Stadtwerke durch die neue Technik ordentlich Strom sparen und damit auch die Umwelt schonen. »Wir konnten zwischen 30 und 50 Prozent der Energie einsparen«, macht Heimerdinger deutlich. Aber auch, dass sich das finanziell kaum auswirkt, müssen die Stadtwerke doch in die intelligente Straßenbeleuchtung erstmal investieren. Zuschüsse sind nur in geringem Umfang möglich.
Trotzdem würde das Team um Werkleiter Alexander Schoch dem Metzinger Gemeinderat als entscheidender Instanz empfehlen, die sensorgesteuerten LED-Leuchten im städtischen Netz verstärkt einzusetzen, herkömmliche Technik also zu ersetzen. »Über einen langen Amortisationszeitraum lohnt sich die Investition, jedoch müssen die Ergebnisse der Teststrecke Noyon-Allee noch abgewartet werden«, führt die Sprecherin weiter aus. Hier hat man aufgrund des eher kurzen Testzeitraums noch keine auswertbaren Daten.
Dafür gibt es bereits positive Rückmeldungen von Verkehrsteilnehmern zur intelligenten Straßenbeleuchtung. Solche kommen von Radfahrern auf dem Radweg Rechbergstraße genauso wie von Gemeinderäten, die Abschnitte, die mit den dimmbaren Lampen ausgerüstet, begangen haben. »Sie waren erstaunt, dass eine auf zehn Prozent gedimmte Leuchte noch so hell erscheint, und so verhindert wird, dass Abschnitte ganz im Dunkeln liegen«, blickt Anna Heimerdinger zurück.
Rat entscheidet nicht vor Jahresende über neue Technik
Vor dem Jahresende wird der Metzinger Gemeinderat nicht darüber entscheiden, ob aus der Test- eine Dauerphase für die intelligente Straßenbeleuchtung wird und weitere Abschnitte damit ausgerüstet werden. »Mindestens bis Herbst, eher bis Winter« dauern die Lampenversuche an der Noyon-Allee, erläutert Stadtwerke-Chef Alexander Schoch gegenüber dem GEA. Dann steht auch schon ein neues Haushaltsjahr an, in dem zusätzliches Geld für die Hell-Dunkel-Leuchten in den Wirtschaftsplan der Stadtwerke eingestellt werden könnte. (GEA)