WALDDORFHÄSLACH. Sehr gut besucht war am Freitagabend der elfte ökumenische Blaulichtgottesdienst des Kreises Reutlingen, der dieses Mal in der Evangelischen Kirche in Walddorf gehalten und von Notfallseelsorge und Notfallnachsorgedienst des Deutschen Roten Kreuzes organisiert wurde. Vertreter von DRK, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei, dem Malteser Hilfsdienst, der DLRG, Bergwacht und deren Jugendgruppen sowie von der Notfallseelsorge/Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), Kirchen, Kommunen und Landkreis und viele interessierte Gläubige waren gekommen, um gemeinsam zu feiern. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Blaulicht-Chor und dem Blaulicht-Posaunenchor.
»Sie dienen den Menschen«, sagte Pfarrer Uwe Rechberger von Walddorfhäslach und dankte auch den Familien, die die Hilfskräfte unterstützten, oft auf sie verzichten müssten und sich um sie sorgten. »Man hofft immer, helfen zu können. Dazu ist auch die gute Kameradschaft und Gemeinschaft unerlässlich«, so Pfarrer Martin Winter, Mitglied im Leitungsteam der PSNV, in seinem Gebet. Vieles gehe bei den Einsätzen gut, »aber nicht alles«. Deshalb bitte man um göttlichen Beistand.
Notfalleinsätze wie der Kampf gegen Goliath
Pfarrer Hartmut Bosch (PSNV) aus Bempflingen verglich in seiner Predigt die Notfalleinsätze mit der Situation des Hirten David, der im Kampf gegen den Riesen Goliath sozusagen »nachalarmiert« worden sei. König Saul, der den »Einsatzbefehl« gegeben hatte, und die Israeliten hätten sich sehr gefürchtet, doch David habe auf Gott vertraut und sich erfolgreich seiner Steinschleuder bedient. »Damit kannte er sich aus, damit hatte er trainiert«, so Bosch. Auch bei den Rettungskräften gehe es immer wieder um Ausbildung und Übungen.
»Obwohl die Blaulichtfamilie wie Bausteine zusammenpassen, haben wir doch nicht alles in der Hand«, gab der Pfarrer zu bedenken. Man müsse auch Ohnmacht ertragen. In diesem Fall, vor allem bei Todesfällen, könne die Notfallseelsorge Beistand leisten.
Der katholische Dekan Hermann Friedl bat die rund 30 anwesenden Mitglieder der PSNV zum Altar und sprach ihnen den Segen aus. Bei den Fürbitten, gehalten von Mitgliedern der verschiedenen Organisationen, wurde auch der Feuerwehrkameraden gedacht, die aktuell in Kalifornien im Einsatz sind.
Beifall gab es für Christiane Voß, lange Jahre als sogenannter »Alarmkopf« die Verantwortliche für die Weitergabe der Alarmierungen an den PSNV. Manuela Seynstahl bedauerte, dass Voß, die sich aus dem Leitungsteam verabschiedet, wegen einer Erkrankung nicht selbst anwesend sein konnte. Gemeinderat Olfert Alter überbrachte die Grüße von Bürgermeisterin Silke Höflinger. Anschließend wartete im Gemeindehaus ein Imbiss. »Die Veranstaltung ist im Jahreslauf ein sehr wichtiger Treffpunkt für die Blaulichtfamilie«, betonte Pfarrer Bosch. Auch bei den Einsätzen sei es hilfreich, wenn man sich gegenseitig kenne. (GEA)