WANNWEIL. Im aktuellen Jahr haben Forstarbeiter mehr Bäume im Wannweiler Wald gefällt, als geplant war. Ursprünglich waren nur 330 Festmeter Holz, also feste Stämme ohne Zwischenräume, vorgesehen. Letztlich geerntet wurden hingegen 714 Festmeter, berichtete der für die Gemeinde zuständige Förster Georg Baumbusch jüngst im Wannweiler Gemeinderat. Der Grund dafür sei gewesen, dass Prozessoren, also Holzernte- und Verarbeitungsmaschinen, sich wirtschaftlich nur ab einem gewissen Holzvolumen wirtschaftlich einsetzen ließen, erklärte Baumbusch noch auf Nachfrage. In diesem Fall sind 385 Festmeter Holz nämlich mit dem Prozessor geerntet worden. Dafür seien in den vergangenen Jahren zu erntende Festmeter angesammelt worden, bis die wirtschaftliche Menge in diesem Jahr erreicht war.
Geerntet wurden zusätzlich noch 19 Festmeter Wertholz etwa für Möbel und Musikinstrumente, 52 Festmeter flexibel verwendbares Stammholz und 217 Festmeter Brennholz. Dass so viel Holz geschlagen wurde, wirkt sich positiv auf den Betriebsplan des Gemeindewalds aus. In diesem Jahr konnten bisher 44.500 Euro Einnahmen erzielt werden. Diesen stehen Ausgaben von 33.000 Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Plus von 11.500 Euro. Es wird noch weiter steigen. »Wir haben noch 57 Festmeter Brennholz und werden noch mal im Dezember verkaufen«, sagt Baumbusch. Er erwartet weitere 4.800 Euro Einnahmen.
Wege werden 2024 freigeschnitten
Allerdings betont Baumbusch, dass es ihm um etwas anderes geht. »Ich freue mich über einen gesunden Wald. Die Finanzen sind nicht das vordringliche Ziel.« Im kommenden Jahr ist ein Minus von 4.900 Euro eingeplant. Die Einnahmen von 13.450 Euro aus dem Verkauf der für 2024 geplanten 200 Festmeter Holz stehen dann 18.350 Euro Ausgaben gegenüber. »Wir haben die Wegemittel erhöht, weil die Lichtraumprofile sehr zugewachsen sind«, sagt Baumbusch. Lastwagenfahrer hätten ihm bereits gesagt, dass sie Sorge hätten, mit den Außenspiegeln an Bäumen hängenzubleiben. Ansonsten werde er mit dem Altbewährten weiterarbeiten. »Wir hatten keine großen Stürme und keine vom Borkenkäfer befallenen Bäume.« Kahlschläge seien nicht geplant. »Wir arbeiten mit dem, was die Natur liefert.« Die Räte beschlossen den Forstplan 2024 einstimmig.
In diesem Jahr sei das Wetter extrem gewesen. »Es gab keinen richtigen Winter und bedingt durch den Klimawandel keine Frostphase«, berichtete der Förster. Darum mussten die Waldarbeiter mit dem Holzrücken warten. »Dann gab es einen sehr heißen Frühsommer. Der Regen im August hat den Wald gerettet.« Im September und Oktober sei es dann wieder sehr trocken gewesen. »Und jetzt im November regnet es wie verrückt.«
Versteigern macht Baumbusch Spaß
Wannweils Bürgermeister Dr. Christian Majer lobte Baumbusch. »Der Wald wird gut erhalten. Sie sind der richtige Mann am richtigen Fleck.« Ruth Uhlisch (GAL) wünschte dem Förster gute Nerven für die Versteigerung im Dezember. Der verriet: »Mir macht das Versteigern richtig Spaß.« (GEA)