Eine Mischung aus Kontinuität und frischem Wind ist angesagt im gerade gewählten Metzinger Gemeinderat. Acht Mitglieder kommen neu herein, darunter je vier Frauen und junge Gesichter, sieben scheiden freiwillig oder unfreiwillig aus. Das übrige, durch die Wahl bestätigte Gremium steht für sachorientiertes Arbeiten und für Diskussionen, die auch mal deutlich, aber nie hässlich werden und in der Argumente mehr zählen als eine zu laute Stimme. All das zeichnet eine funktionierende Demokratie aus.
Die Grünen mag auch in Metzingen ihr Beharren auf mehr Klimaschutz auf die Erfolgswelle getragen haben, ein Thema, das nach den immer heftigeren und häufigeren Warnsignalen der Natur längst allen auf den Nägeln brennen sollte. Die FWV könnte bei den Wählern dadurch gepunktet haben, dass sie bei Brennpunktthemen immer wieder das Gespräch vor Ort gesucht hat, sei es beim Ausloten möglicher Bäderstandorte oder beim Streit um das geplante Großbauvorhaben in der Ohmstraße. Der Stimmenverlust der profilierten, aber nicht immer bequemen CDU-Fraktion überrascht, dass die eher blass auftretende SPD-Fraktion künftig keine mehr ist, weniger.
Erfreulich für alle: die kräftig gestiegene Wahlbeteiligung. Sie zeugt von abnehmender Politikferne und vom Glauben an die Gestaltungskraft des Gemeinderats. Durch Top-Bürgerbeteiligung, wie sie in Metzingen in den vergangenen fünf Jahren gleich mehrfach zu erleben war, wird dieser Glaube gestärkt.