Staubstraßen, Holzhütten, stickige, heiße Luft, 40 Grad Celsius im Schatten - für die Reisenden nichts Neues. Schon vergangenen Sommer verbrachten sie im Rahmen eines Austauschprogramms einen Monat in Cáceres, Mato Grosso, im Wilden Westen Brasiliens, um verschiedene soziale Projekte, Land und Leute kennenzulernen. Schon damals waren die Metzinger fasziniert vom Land, den Menschen, ihrer Herzlichkeit und Gastfreundschaft.
Große Gastfreundschaft
Dies motivierte die Mitarbeiter im Gonzalinho-Projekt, im Kinderhort den »anderen Dienst im Ausland« zu machen. Patrick Kotzur und Uwe Zimmermann hatten Glück, denn tatsächlich wurden kurz zuvor zwei Stellen in Cáceres eingerichtet, sodass sie sich stolz die Ersten nennen dürfen, die für ein Jahr Teil des Projektes sind.Die zahlreichen Vorbereitungsseminare haben sich gelohnt: In den ersten zwei Wochen in Cáceres haben die beiden das Projekt und die Kinder noch besser kennengelernt.
Der Kinderhort befindet sich in einem Viertel, das für besser Betuchte nicht Platz eins für die Wahl der Wohngegend wäre; dominiert durch staubige Straßen, halbfertige oder auch schon etwas heruntergekommene Häuser.
Kurzum: Dieses Projekt ist wie geschaffen für diese Wohngegend, um die größtenteils unbeaufsichtigten Kinder von der Straße in eine kinderfreundlichere Umgebung zu holen.
Denn besonders Kinder leiden häufig unter der Misere der Armut, die vor allem in diesem Viertel vorherrscht: Häusliche Gewalt, Konfrontation mit Drogen und sexueller Missbrauch gehören leider zu den großen Problemen, mit denen die Kinder zu kämpfen haben.
Das Gonzalinho-Projekt schafft einen Rahmen, in dem die Kinder einfach Kinder sein dürfen. Fast alle kommen aus dem Viertel, in dem das Projekt steht, teilweise machen sie auch einen vernachlässigten Eindruck. Spielerisch lernen die Kinder den Umgang mit anderen und haben die Möglichkeit, ihre eigene Kreativität zu entfalten. Außerdem werden den Kindern ihre eigenen Rechte vermittelt, ihr Kulturbewusstsein soll gestärkt und ihnen über den Schulunterricht hinaus grundlegende Fertigkeiten wie Lesen und Schreiben beigebracht werden.
Lesen und Schreiben erlernen
Das Haus, an dessen Bau die Metzinger in der Anfangsphase geholfen hatten, bietet den Kindern eine überdachte Fläche zum Toben, sowie einen Raum ausgestattet mit Stühlen, einer Tafel und einem Schrank mit verschiedenen Spielen. Außerdem gibt es eine kleine Küche mit einem Energie-Klasse-A-Kühlschrank, Spüle und Herd.Vor kurzem wurde der Bau eines Spielfeldes fertiggestellt, sodass das Projekt nun noch vielseitigere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kinder bietet. Zusammen mit den Brasilianern soll dieses weiter ausgebaut werden, sodass es auch in Zukunft für die Kinder heißt: »Essa casa, é nossa casa. Dieses Haus ist unser Haus«.
Ein Spendenkonto für das Gonzalinho-Projekt wurde eingerichtet: Kontonummer 94 90 99, Bankleitzahl 640 500 00 bei der Kreissparkasse Reutlingen. (GEA)
www.brasilienprojekt.org