In städtischen und gemeindeeigenen Obstanlagen stellt Feuerbrand derzeit kein großes Problem dar. Hier wurde rechtzeitig und konsequent gehandelt. Anders sieht es auf vielen privaten Streuobstwiesen aus. Wie im Gewann Hagenbuch auf Dettingens Nordseite. Dort gibt es einen massiven Befall, sagt Bürgermeister Hillert, was auch Axel Rieber bestätigt. Gleichwohl über die Gefahren intensiv informiert werde.
Appell an Gütlesbesitzer
»Dennoch, in der Wahrnehmung ist Feuerbrand bei vielen nicht vorhanden,« so Hillert. So manchen privaten Baumbesitzer hat Helmut Bader, Chef der Dettinger Grün-Kolonne, schon angesprochen. »Das geht an vielen einfach vorbei«, bedauert der Bürgermeister, der sich um die Streuobstwiesen sorgt. »Offenbar«, so sagt er, »haben auch Krisen eine gewisse Halbwertzeit.«Er und Rieber appellieren, die Bäume im Auge zu behalten und bei Feuerbrandbefall rechtzeitig zu handeln. »Wir sind darauf angewiesen, dass die Leute etwas tun.« Doch für so manche Wiesen fühlt sich niemand recht zuständig. Bei verzwickten Eigentumsverhältnissen sei es häufig schon schwierig, denjenigen herauszufinden, der die Wiese eigentlich bewirtschaftet.
Längst noch nicht erforscht
Bis ins Letzte ist Feuerbrand längst noch nicht erforscht. Warum er im vergangenen Jahr vor allem Apfelbäume befallen hat, jetzt überwiegend an Birnenbäumen wie der Oberösterreichischen Weinbirne festzustellen ist, kann niemand so genau sagen. Helmut Bader: »Neunzig Prozent des Befalls haben wir an Birnbäumen.« Auch Feuerbrand-resistente Sorten gebe es nicht, wie Axel Rieber betont. »Wir werden damit leben müssen.« Denn ausrotten lässt sich Feuerbrand laut Rieber nicht.Wer jetzt einen Birnenbaum fällen muss, dem empfiehlt Axel Rieber die Palmischbirne, die Bayrische Weinbirne oder die Kirchensaller Mostbirne nachzupflanzen. »Die sind sehr robust.« Und trotzen auch dem Feuerbrand. (füs)