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Aktuell Auszeichnung

Das Ende eines Klimaschutzpreises für Walddorfhäslach und Wannweil

In Deutschland gibt es ab Januar 2026 die Zertifizierung European Energy Award nicht mehr. Was das für die Preisträger Walddorfhäslach und Wannweil nun bedeutet.

Neu zertifiziert im Sommer 2024: Walddorfhäslachs Bürgermeisterin Silke Höflinger, die Gemeinderätin Ingeborg Streicher, Abrahim
Neu zertifiziert im Sommer 2024: Walddorfhäslachs Bürgermeisterin Silke Höflinger, die Gemeinderätin Ingeborg Streicher, Abrahim Dold von der Reutlinger Klimaschutzagentur und Gemeinderat Olfert Alter (von links) nahmen den EEA von der Umweltministerin Thekla Walker entgegen. Foto: privat
Neu zertifiziert im Sommer 2024: Walddorfhäslachs Bürgermeisterin Silke Höflinger, die Gemeinderätin Ingeborg Streicher, Abrahim Dold von der Reutlinger Klimaschutzagentur und Gemeinderat Olfert Alter (von links) nahmen den EEA von der Umweltministerin Thekla Walker entgegen. Foto: privat

WALDDORFHÄSLACH. Walddorfhäslach und Wannweil sind für Klimaschutz und Energieeffizienz mit dem European Energy Award (EEA) ausgezeichnet worden, den es bald nicht mehr geben wird. Bisher weist Walddorfhäslach prominent auf ihrer Homepage auf den Preis hin. »Erste European Energy Award-Gemeinde im Landkreis Reutlingen« steht oben auf der Seite neben dem Wappen.

Claudia Hailfinger, stellvertretende Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im baden-württembergischen Umweltministerium, bestätigt auf Anfrage, dass der Preis Ende Dezember auslaufe. Das habe die Bundesgeschäftsstelle des European Energy Awards dem Ministerium und den Städten und Gemeinden mitgeteilt. »In diesem Kündigungsschreiben wird die sinkende Nachfrage der Kommunen als Grund angegeben«, sagt Hailfinger. Auch wenn es den Preis nun nicht mehr gebe, blieben die Ziele, Inhalte und Maßnahmen, die bisher durch diesen abgedeckt worden seien, weiterhin wichtig, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. »Daher ist es wichtig, dass die Kommunen ihre vielfältigen Aktivitäten im Bereich des Kommunalen Klimaschutzes weiter fortführen.«

Viel Außenwirkung durch den Preis

Silke Höflinger, die Bürgermeisterin von Walddorfhäslach, hielt den Preis nach der zweiten Rezertifizierung 2023 für einen wichtigen Indikator: »Für uns ist der European Energy Award von Bedeutung, weil wir so unsere Maßnahmen für den Klimaschutz bewerten lassen können. Alle Kommunen tun viel für den Klimaschutz. Wir erfahren so, wo wir stehen.« Das Aus für den Preis in Deutschland bedauert Höflinger sehr, gerade weil dieser Orientierung gegeben habe und sich in dem Rahmen Klima- und Umweltschutzprojekte gut der Öffentlichkeit zeigen ließen.

Höflinger blickt auf die erste Verleihung 2014 und die Rezertifizierungen zurück: »Die EEA-Zertifizierung und die in diesem Zusammenhang bestehende Anerkennung der Leistungen einer Kommune in diesem Nachhaltigkeitssektor war stets mit einer sehr guten und landesweiten Außenwirkung verbunden.« Dass es den Preis nun nicht mehr geben wird, habe auf die Gemeinde »keine wesentlichen Auswirkungen, auch nicht in finanzieller Hinsicht, da alle unsere Entwicklungsmaßnahmen von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung geprägt sind«. Die Gemeinde werde ihre ökologischen Projekte künftig anders präsentieren.

Klimaschutz heißt Handeln

Das Aus für den EEA betrifft auch Wannweil. »Das ist bedauerlich, aber wir werden beim Klimaschutz nicht nachlassen. Der ist bei uns im Handeln verankert«, sagt Bürgermeister Dr. Christian Majer. Grundsätzlich gelte, dass Wannweil Klimaschutz und Energieeinsparungen wichtig seien. »Wir haben das ohnehin gemacht, wenn es einen Nutzen für den Bürger gebracht hat, nicht wegen des Preises.« Das sei etwa ein geringerer Stromverbrauch. Und doch sei es positiv gewesen, dass Wannweil für die Leistungen ausgezeichnet wurde. (GEA)