METZINGEN-NEUHAUSEN. Zum Jubiläum gab die Voice Factory des Liederkranzes Eintracht ein Chorkonzert im ausverkauften Bindhof und ist weiter auf Männersuche. Kein Stuhl war frei, die Vorfreude groß, die Stimmung bestens im Neuhäuser Bindhof. Und die Chorsängerinnen und wenigen -sänger begeisterten ihr Publikum mit Chorleiter Jürgen Knöpfler am Klavier mit musikalischen Evergreens von John Miles’ »Music« bis zu Robby Williams’ »Let me entertain you«.
Auf 26 Jahre Wegstrecke blickt der Chor zurück, der eingegliedert ist in den Liederkranz Eintracht Metzingen. »Wir sind wie viele Chöre aus einem Projektchor entstanden«, erzählt Volker Stark, zweiter Vorsitzender der Voice Factory und auch im Vorstand des Kammerorchesters Metzingen ehrenamtlich tätig. Aus der »Jungen Eintracht« wurde die Voice Factory in Anlehnung an den Fabrikverkauf in Metzingen: »Quasi unser Alleinstellungsmerkmal.«
»Macht weiter so, Ihr seid die Botschafter des Chorgesangs«
Das 25 plus eins-Jubiläum erklärt sich rasch, so Stark: »Noch unter Corona-Nachwirkungen haben wir letztes Jahr auf ein Jubiläum verzichtet und feiern deshalb erst in diesem Jahr.«
Volker Stark, der selbst sechs Jahre lang Vorsitzender war, hat im April 2019 den Staffelstab an Johanna Sternberg abgegeben. »Wir wollen Sie heute mitnehmen auf eine Reise, wollen Ihnen Lieder vortragen, die uns ausmachen, die zu uns gehören. Und wir haben einige ausgesucht, die wir sehr schwer uns in vielen Übungsstunden erarbeitet haben«, sagte Sternberg in ihrer Begrüßung.
Zuvor hatte der Chor zum Start in den Abend einen musikalischen Flashmob – bezeichnet einen kurzen scheinbar spontanen Menschenauflauf – zelebriert zu Uli Führes »Come on«. Es folgte Gabriellas Lied, aus dem schwedischen Kinofilm, der 2005 die Herzen der Menschen berührte.
Eine kurze Laudatio hielt Nicole Kümmerle, Bezirksvorsitzende des Chorverbands Neckar-Erms, die noch einmal an die Anfänge erinnerte als in den späten 90er-Jahren viele Projektchöre aus dem Boden schossen: »Nicht alle haben durchgehalten«, bekannte Kümmerle. »Geblieben sind die, bei denen das Gesamtpaket stimmt: Ein engagierter Gesamtverein im Hintergrund, der aber den neuen Chor eigene Wege gehen lässt und ein singbares Programm, das die Zuhörer mitnimmt.«
Das Wichtigste sind ihrer Meinung nach jedoch die Menschen im Chor, die Freundschaft, die sie verbindet und der Zusammenhalt und, »das klingt ein wenig altbacken: der Spaß am Singen«. Chorgesang ist laut der Bezirksvorsitzenden »der beste Weg den Kopf frei zu bekommen, wenn nach einem harten Arbeitstag der Nacken verspannt ist«.
»Sie haben ein Herz für Musik, das schon in ihrem Logo zum Ausdruck kommt, dazu einen engagierten Chorleiter und mit Johanna Sternberg eine Vorsitzende, die für den Chor brennt«, lobte Kümmerle. »Macht weiter so, Ihr seid die Botschafter des Chorgesangs.«
Und als solche sangen sie »Ich habe einen Schatz gefunden. Und er trägt Deinen Namen«, eine Hommage an die ostdeutsche Band Silbermond.
Das Spektrum des Chors ist laut Johanna Sternberg breit: »Unser abwechslungsreiches Repertoire bewegt sich von modernen Bereichen wie Pop, Gospel, Musical und Swing bis hin zu klassischen und geistlichen Werken.«
Ein besonderes Schmankerl präsentierte die Vorsitzende nach der Pause: Das Gitarrenensemble Compania Acustica der Musikschule Metzingen spielte »Moliendo Café« und »Smooth Criminal«. »Wir wollen einfach jungen Künstlern eine Plattform bieten«, betonte Johanna Sternberg. Die gelernte Speditionskauffrau selbst singt nicht nur als »Reigschmeckte« seit 23 Jahren in Metzingen, sondern mittlerweile auch noch an ihrem Wohnort in Wannweil im Chor.
»Wir haben gezeigt was wir können, und wir haben alles gegeben«
Sie ist froh darüber, dass Voice Factory über die Jahre so eine stabile Gemeinschaft bildet, auch wenn sie gerne neben Chorleiter Knöpfler ein paar Männer mehr in den Reihen hätte: Vier Bässe und ein Tenor verstärken das rund 30-köpfige Chorensemble. Sie lädt alle – ob Frauen oder Männer ein – das Singen für sich zu entdecken: Chorproben für den Hauptchor beginnen montags ab 18.30 Uhr, die Voice Factory übt ab 19.45 Uhr. Ihr Fazit hinterher: »Es war ein tolles Jubiläumskonzert, wir haben gezeigt was wir können, und wir haben alles gegeben.« (ber)