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Bereits 22.391 Euro Spenden für die Pliezhäuser Ortschronik

Die Summe der Zuwendungen für die Geschichtsforschung steigt. Wie es jetzt weiter geht.

Pliezhäuser Handwerker holen 1947 die defekte Glocke vom Turm. Auch die Nachkriegsgeschichte würde in einer Chronik stehen.
Pliezhäuser Handwerker holen 1947 die defekte Glocke vom Turm. Auch die Nachkriegsgeschichte würde in einer Chronik stehen. Foto: GEA-Archiv
Pliezhäuser Handwerker holen 1947 die defekte Glocke vom Turm. Auch die Nachkriegsgeschichte würde in einer Chronik stehen.
Foto: GEA-Archiv

PLIEZHAUSEN. Es werden mehr, doch das Ziel ist noch weit entfernt. Gemeint sind die Spenden für die Ortschronik von Pliezhausen. In der vergangenen Gemeinderatssitzung votierten die Kommunalpolitiker einstimmig dafür, 712,50 Euro als Spende für diesen Zweck anzunehmen. Somit steigt der finanzielle Grundstock nun auf 22.391 Euro. Diese Auskunft gibt der Pliezhäuser Kämmerer Markus Hillenbrand. Die Summe ist im Vergleich zum April ein Plus von 3.857 Euro. Mit diesen Spenden sollen die wissenschaftliche Arbeit über die Geschichte des Hauptorts und der Teilorte Rübgarten, Gniebel und Dörnach und die Bücher finanziert werden.

Das Geld liegt auf einem Konto der Gemeinde. Knapp die Hälfte der gesamten Spendensumme stammt vom Pliezhäuser Kunstschmied Paul Zimmermann, nachdem der einige Objekte verkauft hatte. So kamen 11.185 Euro zusammen, die Zimmermann für die Chronik gespendet hat. Die SPD-Gemeinderätin Birgit Schoblocher hat sich 2024 im Gremium dafür ausgesprochen, die Geschichte Pliezhausens und die der Teilorte Rübgarten, Gniebel und Dörnach zu erforschen. Das ist bisher nicht systematisch geschehen.

Interesse beim Dorffest

Am Montag berichtet Schoblocher dem GEA von ihren Bemühungen, die Ortschronik zum Teil mit Spenden zu finanzieren. Während des Dorffests im September hatten ihre Mitstreiter, die frühere SPD-Gemeinderätin Susanne Stetter, ihr Nachfolger im Gremium Daniel Metzger und der FWV-Rat Alexander Zimmermann, an einem Stand über das Projekt informiert: »Es war Interesse da, aber nicht so, dass Heerscharen kamen«, fasst Schoblocher es zusammen. Auch der Metzinger Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier war am Stand präsent, der angeboten hat, die Forschung voranzutreiben.

Schoblocher freut sich über teils große Einzelspenden, vermisst aber die kleineren etwa über 50 Euro, die sich summieren könnten. Gerade nachdem Paul Zimmermann mit seiner Spende für die Chronik so großzügig voran gegangen sei, hätte sie sich eine Sogwirkung gewünscht. Im Frühjahr hatte Schoblocher die Kosten für eine Chronik auf etwa 75.000 Euro beziffert. Bei lokalen Firmen hat sie ebenfalls für die Idee geworben. »Es kam nicht so viel Rückmeldung.« Das könne daran liegen, dass sie sich finanziell im Ort schon anderweitig engagierten. Gelder von Stiftungen würden etwa 10.000 Euro bringen.

Quellen suchen und auswerten

Der Metzinger Stadtarchivar Bidlingmaier sprach im Februar 2024 mit dem GEA über die Pliezhäuser Geschichtsforschung: »Für eine Chronik müsste die Ortsgeschichte erst erarbeitet werden von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart.« Ihm sei wichtig, dass alle Teilorte sich im Buch wiederfinden. Um das herauszuarbeiten, müssten die Historiker Quellen suchen und auswerten.

Als Schoblocher im Gremium die Chronik 2024 ins Gespräch brachte, bezog Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold Stellung. Er sagte, dass die Gemeinde für das Jahr mit einem Defizit von drei Millionen Euro rechne. »Wenn wir dann solch ein Projekt wie eine Chronik angehen und dafür 33.000 bis 40.000 Euro zahlen müssten, würden wir uns damit unglaubwürdig machen.« Auch im Etat für dieses Jahr hat die Gemeinde kein Geld dafür.

Chronik wird Thema im Rat

Birgit Schoblocher wirbt weiterhin um Spenden. »Wir haben schon eine große Summe zusammen«, sagt sie. Ein nächster Schritt ist geplant: Im November soll die Ortschronik Thema im Gemeinderat sein. (GEA)