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Aktuell Sanierung

Baustelle an der Grundschule Gniebel-Dörnach gibt Schülern Einblicke ins Handwerk

Die energetische Sanierung ist fast abgeschlossen. Nun ist das Gebäude besser gedämmt, die Turnhalle hat neue Fenster und statt der alten Ölheizung sorgt nun eine Pelletheizung für Wärme.

Früher war hinter Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold und der Rektorin Sandra Zimmermann ein Lager für das Dorfmuseum. Heut
Früher war hinter Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold und der Rektorin Sandra Zimmermann ein Lager für das Dorfmuseum. Heute ist es für ein Untergeschoss ein helles Klassenzimmer geworden. Foto: Malte Klein
Früher war hinter Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold und der Rektorin Sandra Zimmermann ein Lager für das Dorfmuseum. Heute ist es für ein Untergeschoss ein helles Klassenzimmer geworden.
Foto: Malte Klein

PLIEZHAUSEN. Im Untergeschoss der Grundschule Gniebel-Dörnach stehen ganz neue Tische und Bänke. Überhaupt ist das gesamte Zimmer einer ersten Klasse mit 30 Schülern neu. Früher diente der Keller nämlich als Magazin des Dorfmuseums, sodass dort zum Beispiel landwirtschaftliche Geräte lagerten. Doch dann wuchs der Raumbedarf der Schule, sodass die Gemeinde als Schulträgerin nun im Keller Platz zum Lernen schuf. »Mittlerweile sind drei Jahrgänge zweizügig«, sagt die Schulleiterin Sandra Zimmermann. Vor einigen Jahren gab es dort noch 86 Schüler, aktuell sind es 116.

Ein Grund dafür sei, dass sich die Kinderzahl im Wohngebiet Walddorfer Wasen II in Gniebel nun auswirke. Doch nicht nur dieses für ein Untergeschoss sehr helle Klassenzimmer ist neu gestaltet, sondern auch der Nebenraum, der von der Kernzeitbetreuung und aktuell noch als weiteres Klassenzimmer genutzt wird. Hinzu kommt die energetische Sanierung mit neuer Heizung und Außendämmung. Die Schulleiterin Sandra Zimmermann, Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold , dessen Mitarbeiter Stefan Adam als Leiter der Bau- und Liegenschaftsverwaltung und sein Kollege Frederik Raach zeigen bei einem Pressetermin die weitestgehend abgeschlossenen Arbeiten.

In die Jahre gekommenes Gebäude

Die Grundschule Gniebel-Dörnach wurde in den Jahren 1963 und 1964 gebaut und in der Vergangenheit immer wieder punktuell saniert. So wurden 1989 und 2006 teilweise die Fenster erneuert, 2008 der Dachboden gedämmt und 2005 eine Bürgersolaranlage installiert. Außerdem wurde 2010 der Musiksaal im Erdgeschoss umgestaltet. Es folgten die Arbeiten für den Umbau der Lagerräume im Untergeschoss in ein Klassen- und ein Betreuungszimmer und weitere Arbeiten etwa an der Fassade. »Die Schule war lange eine Baustelle«, resümiert Bürgermeister Christof Dold und spricht einen Schwerpunkt in der Gemeinde an: »Bildung und Betreuung sind unsere Kernkompetenzen, auch in Rübgarten und Gniebel-Dörnach.«

Allerdings kämen Gebäude nun in die Jahre, die pädagogische Ausrichtung habe sich geändert und außerdem spielten energetische Themen eine andere Rolle als vor 60 Jahren zur Bauzeit der Schule. Dass es in Gniebel eine eigene Grundschule gebe, erfülle den Leitspruch »Kurze Beine, kurze Wege.« Nun seien gefällige Räume für die Schüler entstanden. »Für uns ist Bildung und Betreuung kein Lippenbekenntnis, sondern wir schaffen hier die Hardware, damit Schüler hier gerne lernen und das Personal gute Rahmenbedingungen hat.« Im Hinblick auf das Wohngebiet Walddorfer Wasen II sagt Dold: »Gniebel braucht Wachstum und Verjüngung der Einwohnerschaft. Wir kommen so dort nicht in die Bredouille, dass wir die Grundschule schließen müssten.«

Zusätzlich die Turnhalle saniert

Im Heizungskeller zeigt Frederik Raach die neue Pelletheizung. »Sie versorgt die Schule, die Turnhalle und Wohnungen mit Wärme und ist von der Heizeffizienz höher als eine Wärmepumpe.« Zuvor war dort eine Öl-Heizung von 1995 eingebaut, deren Steuerung aber defekt war und deren Erneuerung laut Raach mindestens 15.000 Euro gekostet hätte. Ursprünglich gab es noch die Idee, einen Großteil der Schulfenster auszutauschen. »Wir haben uns dann aber dafür entschieden, das nicht zu tun.« Denn die Kosten und die eingesparte Energie hätten in einem unguten Verhältnis gestanden. Bei der umgesetzten Variante gebe es den Vorteil, dass mit dem Budget noch die Turnhalle und angrenzende Wohnungen saniert werden konnten. Unter dem Strich spricht Dold von Kosten für die energetischen Sanierungen von 1,1 Millionen Euro und 625.000 Euro an Zuschüssen.

Die Außenwände sind mit Mineralwolle gedämmt worden. Hinzu kommt der Austausch der Fenster in der Turnhalle durch solche mit Dreifachverglasung. Im Sommer oder Herbst soll dann noch die oberste Geschossdecke der Schule gedämmt werden.

Eine Frage der Einstellung

Die Schulleiterin Sandra Zimmermann blickt auf die Bauzeit: »Für die Schüler war es spannend, weil sie so direkt Einblicke ins Handwerk bekommen haben. Die Arbeiter haben viel Rücksicht genommen.« Dazu gehörten etwa die Anlieferung vor 7 Uhr und laute Arbeiten am Nachmittag. Durch Fenster haben die Schüler Bauarbeiter etwa auf dem Gerüst gesehen. Manchmal hätten die aber nur zusammengestanden. »Wir haben ihnen erzählt, dass sie jetzt diskutieren, wie sie die Schule gestalten«, sagt Zimmermann. Das habe auch etwas mit Demokratie zu tun. Sie bringt die Erlebnisse der Jahre auf den Punkt: »Es kommt darauf an, wie man an Bauarbeiten rangeht. Man kann sagen, dass es dreckig und staubig ist, aber auch, dass wir hier ganz viele neue Einblicke bekommen.« (GEA)