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Bürgerstiftung unterstützt Dettinger Kindergarten mit 60.000 Euro

Im Juni 2011 wurde die Dettinger Bürgerstiftung gegründet und unterstützt seitdem Vereine wie auch die Kommune in Zeiten knapper Kassen finanziell. Vor allem Kinder und Jugendliche profitieren, aber nicht nur sie.

Elke Göhner, Martin Stanger (mitte) und Manfred Leibfarth bilden den Vorstand der Bürgerstiftung Dettingen, die mit  60.000 Euro
Elke Göhner, Martin Stanger (mitte) und Manfred Leibfarth bilden den Vorstand der Bürgerstiftung Dettingen, die mit 60.000 Euro die Anschaffung eines Bauwagens für den Naturkindergarten mitfinanziert hat. Foto: Kirsten Oechsner
Elke Göhner, Martin Stanger (mitte) und Manfred Leibfarth bilden den Vorstand der Bürgerstiftung Dettingen, die mit 60.000 Euro die Anschaffung eines Bauwagens für den Naturkindergarten mitfinanziert hat.
Foto: Kirsten Oechsner

DETTINGEN. Mit jährlich rund 3.000 Euro hat die Bürgerstiftung Dettingen in ihrer Anfangszeit die unterschiedlichsten Projekte in der Gemeinde unterstützt, 14 Jahre nach der Gründung ist die Summe auf etwa 70.000 im Jahr gestiegen – das Geld wurde und wird stets breit gestreut. Das Jahr 2025 ragt indes aus der Normalität heraus: Allein 60.000 Euro gab’s von der Bürgerstiftung für den Kauf eines Bauwagens für den Naturkindergarten in der Buchhalde. »Das ist im Prinzip unser Jahresbudget, die Summe schütteln wir uns nicht aus dem Ärmel«, erklärt Manfred Leibfarth vom Vorstandstrio.

»Hier müssen wir helfen«, sei laut Martin Stanger die Devise gewesen, als die Gemeinde zu Jahresbeginn in Haushalts-Sondersitzungen Posten für Posten gestrichen habe und gleichzeitig klar wurde, dass 36 Kindergartenplätze in Dettingen fehlen. Also ist die Bürgerstiftung eingesprungen, so Stanger: »Wir sind finanziell in die Vollen gegangen, damit etwas geht.« Im Fall des dringend benötigten Naturkindergartens habe man laut Manfred Leibfarth tatsächlich klotzen und nicht kleckern wollen: »Es war eine einmalige Chance und ein tolles Projekt.« Und so, Vorstandsmitglied Elke Göhner: »Es wäre schade gewesen, dieses traumhafte Gelände nicht zu nutzen.« Ein wenig stolz seien sie schon, den Bauwagen zur Unterbringung der Jungen und Mädchen mitfinanziert und damit zu einer zügigen Realisierung des Naturkindergartens beigetragen zu haben.

Geld für Vereine und Kommune

Kindern und Jugendlichen zu helfen, das sei ein wesentlicher Aspekt der Arbeit der Bürgerstiftung – die Themen scheinen da in Dettingen nicht auszugehen. Unter anderem sei bereits die hervorragende Integrationsarbeit der TSV-Jugendabteilung finanziell unterstützt worden oder hätten die Rope Skipperinnen des Vereins eine Unterstützung für ihre Reise zu den Weltmeisterschaften. »Wenn jemand aus Dettingen an einer WM teilnehmen kann, sollte das auch ermöglicht werden«, macht Stanger deutlich. Die Bürgerstiftung sprang auch bei Themen finanziell ein, für die in Zeiten knapper Kassen die Kommune nicht mehr in dem Maß wie früher aufkommen könne: So habe dieses Jahr unter anderem auch die Bücherei 2.000 Euro für die Anschaffung von Kinderbüchern erhalten oder werden die Buskosten für Ausflugsfahrten der Schillerschüler übernommen.

Eine Dauerfinanzierung gibt’s indes nicht, wie Elke Göhner betont: Anträge müssten jedes Mal aufs Neue gestellt werden und der Vorstand entscheide jedes Mal aufs Neue, ob das Projekt unterstützt werde. »Das sorgt für Gerechtigkeit und jeder hat eine Chance«, erklärt Elke Göhner. Mit einem Ja könne man nicht zwingend rechnen, unterstreicht Manfred Leibfarth; »Wir sagen auch mal nein und bitten, den Antrag zu überarbeiten.« Hilfe in Notfällen sei natürlich möglich, wie er unterstreicht: »Akute Sachen schaffen wir in 24 Stunden.«

Jüngere Stiftungsmitglieder gesucht

Gegründet wurde die Bürgerstiftung im Juni 2011, angeregt hatte dies die Gemeinde Dettingen: Walter Ellwanger hatte Dettingen eine hohe Summe zum Bau eines Kindergartens vermacht, übrig blieben 50.000 Euro. Die bildeten den Grundstein des Stiftungsvermögens. 2019 war dann Paul Stanger verstorben, der der Bürgerstiftung eine hohe Summe vererbte. Wenn möglich, so berichtet Martin Stanger, sollte damit maßgeblich Kinder und Jugendliche unterstützt werden. Man erfülle den Wunsch so weit wie möglich, aber: »Wir vernachlässigen auch die älteren im Ort nicht«, unterstreicht Stanger und erinnert an die Unterstützung des Freundeskreises Calverbühl oder an die Renovierung des Vereinsheims des Liederkranzes. Auch habe die Bürgerstiftung einen Ehrenamtsabend organisiert.

Privatpersonen, Firmen und Vereine können die Bürgerstiftung mit einer Spende – Minimum 50 Euro – oder einer Zustiftung unterstützen. Gleichwohl könne man auch zweckgebunden spenden, das sei bei »Ermstal hilft« der Fall gewesen: »Dadurch konnte der Verein starten«, so Manfred Leibfarth. Wie’s weitergeht? Auch die Bürgerstiftung würde sich über jüngere Mitmacher in ihren Reihen freuen – die seien laut Leibfarth näher dran an manchen Themen und könnten Impulse setzen. Er jedenfalls empfinde die Arbeit in der Bürgerstiftung als absolute Bereicherung: »Man erfährt so vieles über den Ort, das man so sonst nicht mitbekommen würde.« (GEA)