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Aktuell Sanierung

Aussegnungshalle in Häslach zeigt deutliche Alterserscheinungen und wird saniert

Flachdach, Fenster, Außenputz, alles muss erneuert werden. Die Häslacher Aussegnungshalle soll zudem besser vor Hochwasser geschützt werden.

Die in die Jahre gekommene Aussegnungshalle in Häslach wird für rund 80.000 Euro saniert.
Die in die Jahre gekommene Aussegnungshalle in Häslach wird für rund 80.000 Euro saniert. Foto: Veit Müller
Die in die Jahre gekommene Aussegnungshalle in Häslach wird für rund 80.000 Euro saniert.
Foto: Veit Müller

WALDDORFHÄSLACH. Die Aussegnungshalle in Häslach ist in die Jahre gekommen. Das Flachdach ist nicht mehr vollkommen dicht, Innenwände zeigen Risse, Türen und Fenster sind verwittert. Außerdem droht bei Starkregen, dass verschmutztes Wasser von den Feldern in das Gebäude läuft. Die Halle muss deshalb dringend saniert werden. Doch die Suche nach einer kostengünstigen Lösung brauchte im Gemeinderat seine Zeit und machte sogar eine Vor-Ort-Begehung notwendig.

Nach einem Unwetter im vergangenen Jahr lief eine große Menge Wasser, das mit Erde verschmutzt war, von den Feldern am Häslacher Ortsrand auf den Rosenweg und von dort die Straße entlang Richtung Friedhof und Aussegnungshalle. Der Straßeneinlauf im Bereich des Friedhofs kann solche Wassermassen aber nicht aufnehmen. Sie fließen dann über das Friedhofsgelände oder »in die Aussegnungshalle, da die Eingänge der Halle unterhalb des Fahrbahnniveaus des Rosenwegs liegen«, wie es in einer Vorlage für den Gemeinderat heißt.

Neuer Kanal ist zu teuer

Eine Lösung des Problems wäre, den Kanal im Rosenweg zu vergrößern. Doch so einfach ist das nicht. Erstens wäre eine solche Tiefbaumaßnahme sehr teuer. Bürgermeisterin Silke Höflinger schätzt die Kosten eines solchen Projekts auf rund 250.000 Euro. Eine Summe, die die Gemeinde derzeit nicht stemmen kann und will.

Und zweitens brächte ein größerer Kanal einige Unwägbarkeiten mit sich. Bei einem Unwetter fließt dann natürlich mehr Wasser durch den vergrößerten Kanal und weiter in die nachfolgenden Kanäle, zum Beispiel in der Schulstraße. Es ist nicht sicher, ob diese Kanäle, die nicht auf solche »Jahrhundertunwetter« ausgerichtet wurden, diese zusätzlichen Wassermassen aufnehmen können. Wenn sie dazu nicht in der Lage sind, würde das Wasser möglicherweise in die angrenzenden Gebäude strömen.

Mulden und Wall gegen Hochwasser

Also suchten Verwaltung und Gemeinderat nach einer kleineren und billigeren Lösung, um das Hochwasser in die richtigen Bahnen zu lenken. Die haben sie nun weitgehend gefunden. Gemeinsam mit Franz Kapfer vom Pfullinger Ingenieurbüro Hermann und Mang schauten sich alle Seiten die Situation vor Ort noch einmal an. Das Ergebnis: Das Regenwasser soll jetzt vornehmlich auf der Oberfläche in zwei Richtungen abgeleitet werden.

Dazu werden höhere Randsteine gesetzt, Mulden mit einem kleineren Wall angelegt und die Parkplatzfläche an der Halle in eine andere Richtung gekippt. Dadurch fließe das Regenwasser zukünftig den Rosenweg entlang, über den Friedhof oder zwischen Friedhof und Aussegnungshalle Richtung Schulstraße, wie Kapfer dem Gemeinderat erklärte. Diese Hochwasser-Maßnahme kostet die Gemeinde gut 80.000 Euro.

Viel Wasser läuft aus den Maisfeldern

Bürgermeisterin Höflinger hat aber noch eine zusätzliche Möglichkeit entdeckt, die verhindern könnte, dass zu viel Wasser von den Feldern auf den Rosenweg strömt. Und für diese Lösung sind die Landwirte gefragt.

Das Freigelände am Ortsrand von Häslach ist abschüssig. Auf Fotos, die Höflinger jetzt in der Gemeinderatssitzung zeigte, ist deutlich zu erkennen, dass vor allem von den Maisfeldern das verschmutzte Wasser auf die Straße läuft. Bei den Getreidefeldern ist dies nicht der Fall, die nehmen offenbar das Wasser besser auf.

Starkregenrisikomanagement

Derzeit wird im Rahmen des Starkregenrisikomanagements eine Karte von Walddorfhäslach erstellt, auf der zu sehen ist, wo es Gefahrenstellen bei Unwettern gibt. »Dies ist ein längerer Prozess«, erklärt Bürgermeisterin Silke Höflinger. Das beauftragte Planungsbüro verfolgt die Situation im Ort bereits seit 2007. Im kommenden Jahr soll diese Karte nun öffentlich vorgestellt werden. Höflinger: »Es ist sehr wichtig zu erfahren, wo bei Starkregen die Problemstellen im Ort sind.« (GEA)

Höflinger möchte nun mit den Landwirten ins Gespräch kommen. Das Hochwasserproblem mit den Maisfeldern gibt es nämlich nicht nur am Rosenweg in Häslach. Die Bürgermeisterin möchte nun versuchen, die Landwirte davon zu überzeugen, dass sie auf den abschüssigen Feldern direkt am Ortsrand von Walddorf und Häslach möglicherweise keinen Mais mehr anbauen. Dies könnte nach Ansicht Höflingers die Hochwassergefahr deutlich entschärfen.

Neben dem Hochwasserschutz kümmerte sich der Gemeinderat jetzt auch um die Vergabe der Sanierungsarbeiten an der Aussegnungshalle. Das Flachdach wird für rund 38.000 Euro ausgebessert. Die Tür- und Fensterarbeiten kosten 15.000 Euro und die Putzarbeiten knapp 29.000 Euro. Über die Maßnahmen für den Hochwasserschutz am Rosenweg wird das Gremium in der nächsten Sitzung am 10. April entscheiden. (GEA)