METZINGEN. Die Metzinger Wahlhelfercrew hatte ganze Arbeit geleistet: Exakt zwei Stunden und elf Minuten nach der Schließung der Abstimmlokale waren die Voten ausgezählt und die 20 addierten Ergebnisse auf der Homepage der Stadt zu sehen. Dabei waren 6,9 Prozent der gut 15.000 Wahlberechtigten mehr als 2021 zur Bundestagswahl an die Urnen gegangen: 82,8 gegenüber 75,9 Prozent.
Bedient haben sie vor allem die CDU und die AfD. Die Christdemokraten kamen auf 32,4 Prozent der Stimmen und gewannen im Vierjahresvergleich sieben Prozentpunkte hinzu. Die AfD schaffte mit 19,8 Prozent sogar 10,2 Prozentpunkte mehr als 2021. Stark verloren hat die SPD, die auf 13,5 Prozent kam (minus 7,2 Prozentpunkte); leichter die Grünen, die bei 12,9 Prozent landeten, 3,3 Prozentpunkte weniger als 2021. Die FDP schaffte es mit 7,2 Prozent über die Fünfprozenthürde, verlor allerdings satte 10,6 Prozentpunkte. Auch Die Linke kam mit 5,9 Prozent in Metzingen über die Bundestags-Einzugshürde, nicht so das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 4,7 Prozent.
Fünfeinhalb Prozentpunkte mehr für Donth
Das Ergebnis bei den Erststimmen fällt in der Sieben-Keltern-Stadt noch deutlicher zugunsten der Christdemokraten aus. Alter und neuer Wahlsieger ist Michael Donth, der am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium einst sein Abitur gemacht hat. Bei der Wahl am Sonntag erhielt er 39 Prozent der Stimmen, 5,4 Prozentpunkte mehr als bei der vorigen Bundestagswahl. AfD-Kandidat Rudolf Grams sprang mit 18,8 Prozent auf Platz zwei. Vor vier Jahren hatte der damalige Kandidat Hansjörg Schrade 9,7 Prozent geholt, also 9,1 Prozentpunkte weniger.
Damals hatte SPD-Mann Dr. Ulrich Bausch noch bei 17,7 Prozent auf Platz zwei gelegen. Der jetzige sozialdemokratische Wahlbewerber Sebastian Weigle kam nur noch auf 13,4 Prozent, heißt minus 3,9 Prozentpunkte. Jaron Immer von den Grünen erhielt ebenfalls 13,4 Prozent der abgegebenen Stimmen - und damit 3,2 Prozentpunkte weniger als die langjährige Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke 2021, die diesmal nicht mehr zur Wahl angetreten war.
Viele haben per Brief gewählt
FDP-Mann Pascal Kober musste 7,8 Prozentpunkte einbüßen, fiel von 13,9 auf 6,1 Prozent. Über die Fünfprozenthürde kam Anne Zerr von den Linken, erreichte 5,2 Prozent. Die Rechtspopulisten schnitten besonders in der Kernstadt samt Neugreuth sehr stark ab (25,7 gegenüber 29,1 Prozent CDU), betrachtet man die Zweitstimmen. Bei der Briefwahl kam die AfD dagegen hinter CDU (mit 33 Prozent weit vorne), Grünen (15,1 Prozent) und SPD (15 Prozent) nur auf Platz vier (12 Prozent).
Die Wahlbeteiligung schwankte in Metzingen. Gingen in der Kernstadt mit Neugreuth nur 54,2 Prozent der gut 15.000 Stimmberechtigten an die Urnen, waren es in Neuhausen 60,1 Prozent und in Glems 56 Prozent. Der stolze Rest kam per Brief. (GEA)