DETTINGEN. Die Beats hämmern durch die Neuwiesenhalle, gelegentlich werden sie übertönt von frenetischem Applaus und aufmunternden Zurufen. Und das, obwohl gerade vermeintliche Gegner auf dem Dancefloor ihre Choreographie präsentieren. Aber Leistung wird unter den Hiphopper anerkannt, gute Moves verdienen Respekt. So ist denn auch die Stimmung beim zweiten Südcup: Lässig und locker wird um die besten Plätze performt, dennoch verliert keine der vielen Teilnehmerinnen und der wenigen Tänzer das Ziel aus den aus den Augen und möchte sich ganz nach vorne tanzen.
Erfolgreicher Ausflug aus dem Fanetstanz
Aus Mainz und Bayreuth, vom Bodensee oder dem Badischen sind rund 500 Tänzer nach Dettingen gekommen, um sich beim Südcup in verschiedenen Altersklassen als Solisten, Duos oder in Formationen zu messen. Am Start sind Tanzschulen und Vereine, unter anderem auch der TSC Trochtelfingen mit zwei Tanzgruppen. Für sie war's eine Premiere, kommen sie doch eigentlich aus dem Fasnetstanz – doch der Ausflug in die bislang unbekannte Welt des Hiphops hat Spaß gemacht und war sogar erfolgreich. Die Formation »Monday’s« erreichten in der Kategorie M-Teams Adults M-Reihe einen vierten Platz, Platz fünf ertanzte sich »Destiny’s« bei dem M-Teams in der A-Reihe. Die Gruppe »Fastlane« der Tanzschule Werz aus Pfullingen durfte sich über einen vierten Platz (M-Teams Adults A-Reihe) freuen. Aufs Siegerpodest schaffte es »Another Bad Creation«, in der Kategorie Smallgroups Adults. Die Formation der Tanzschule Timotion aus Bad Urach holte sich den dritten Platz.
Über zwölf Jahre veranstaltet das Tanzschul-Team von Timo Wiest bereits große Hiphop-Events mit teilweise über 1.000 Teilnehmern. Zum zweiten Mal findet nun mit dem Südcup ein neuer Wettbewerb statt, und noch ist alles eine Spur kleiner. Das Ziel sei ganz klar, zu wachsen, so Sandra Lengerer von der Tanzschule Timotion, und sich unter den Hiphop-Events in Deutschland zu etablieren. Kleinere Wettbewerbe seien für viele Gruppen der ideale Einstieg und würden deshalb gerne besucht, das große Teilnehmerfeld spreche für sich. Gerade mal fünf Jahre waren die jüngsten Teilnehmer bei den Minikids, knapp unter 30 die älteren.
Das große Teilnehmerfeld spricht für sich
Wer im Solo oder als Duo antritt, weiß nicht, was ihn musikalisch erwartet und muss spontan auf die Songs eingehen. Anders bei den Formationen, die in unterschiedlicher Größe antreten und auf ihre eingereichte Musik tanzen: Bis zu sechs Personen bilden die kleinste Formation, 30 Tänzer eine große. Beim Südcup zählte die größte Formation 25 Hiphopper – da ging‘s rund auf dem Dancefloor. Was vermeintlich leicht aussieht, erfordert sehr viel Training und Kondition – so mancher Tänzer, vor allem aber die Solisten, waren ganz schön außer Puste nach ihren Auftritten.
Gefordert war auch das Organisationsteam rund um Sandra Lengerer, die den Südcup akribisch vorbereitet hatte. Ein großes Dankeschön plus ein Geschenk gab’s auch für den Neuwiesenhallen-Hausmeister Michael Höss: Unter frenetischem Applaus verabschiedeten sich die Hiphopper von ihm und Dettingen – nächstes Jahr kommen alle gerne wieder zum Südcup. (GEA)