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Der Kindergarten-Kümmerer sorgt für Spielzeug in Bempflingen

Die Stiftung wurde 2004 vom Namensgeber Jürgen Brixner ins Leben gerufen. 250 Spenden übergeben

Von seinem Schreibtisch aus kümmert sich Jürgen Brixner um die Stiftung. FOTO: OECHSNER
Von seinem Schreibtisch aus kümmert sich Jürgen Brixner um die Stiftung. FOTO: OECHSNER
Von seinem Schreibtisch aus kümmert sich Jürgen Brixner um die Stiftung. FOTO: OECHSNER

BEMPFLINGEN. Das Kinderhaus St.Clara hat kürzlich einen Zirkuswagen erhalten, die Jungen und Mädchen des Naturkindergartens Ameisen in Pliezhausen freuten sich über ein Zelt – sie stehen exemplarisch für viele andere Einrichtungen in und um Reutlingen: Seit 2004 können sich Kindertagesstätten, aber auch Schulen und andere Einrichtungen zur Betreuung Minderjähriger lang gehegte Wünsche erfüllen, weil mit Jürgen Brixner ein Mann ein großes und vor allem spendables Herz für Kinder hat. Vor nunmehr 18 Jahren hat der 81-Jährige eine Stiftung mit seinem Namen gegründet und das Stiftungskapital eingebracht, demnächst wird dem Kindergarten Am See in Großbettlingen die insgesamt 250. Spende übergeben.

Bei jeder Spende dabei

Und es wird nicht die letzte sein, das sichert Jürgen Brixner zu: Das Schöne an seinem Engagement sei, immer wieder in die vor Dankbarkeit leuchtenden Kinderaugen schauen zu dürfen. Bei den Erwachsenen würde die Dankbarkeit durchaus unterschiedlich und zu seinem Bedauern manchmal auch eher zurückhaltend ausfallen, aber das störe nicht. Im Fokus von ihm und seiner Frau Brigitte würde vor allem die Freude der Kinder stehen und das sei auch die Motivation gewesen, die Jürgen-Brixner-Stiftung ins Leben zu rufen: »Wir haben keine eigenen Kinder und damit auch keine Erben«, erklärt der Senior. Schon frühzeitig hätten sie bewusst die Weichen dafür gestellt, dass ihr Geld an die richtige Stelle komme und das seien eben Kinder – es handele sich um eine Investition in die Zukunft.

Jürgen Brixner ist nicht nur Gründer der Stiftung, sondern auch deren Vorsitzender und ehrenamtlicher Manager: Über seinen Schreibtisch laufen alle Anträge auf eine Förderung, die Richtlinien sind jedoch unkompliziert gehalten. »Sie werden von mir zunächst geprüft, ob sie mit unserer Satzung übereinstimmen«, erklärt er. So müsse die Anschaffung sinnvoll sein und es solle sich um ein abgeschlossenes Projekt handeln: »Die Jürgen-Brixner-Stiftung beteiligt sich nicht an etwas, sondern finanzieren ein festes Projekt.« Nach dieser ersten Prüfung werden die Anträge dem Stiftungsvorstand und dem Beirat zur Abstimmung vorgelegt, der durchschnittliche Unterstützungsrahmen liegt bei 1 000 Euro.

Ausschlaggebend für die Entscheidung, Kindereinrichtungen in den Landkreisen Esslingen und Reutlingen zu unterstützen, sei die Forderung der Politik nach einer Umsetzung der Ganztagesbetreuung und deren Einführung, für die sie jedoch nicht ausreichend finanzielle Hilfe leiste: Es fehle laut Jürgen Brixner den Kommunen vielfach an Mitteln, um die Betreuungseinrichtungen entsprechend auszustatten. »Wenn wir heute die von den Gemeinden mühsam finanzierten Kindestagesstätten besuchen, sehen wir, dass es dort oft am Nötigsten fehlt und die Leiterinnen auf Dinge zurückgreifen müssen, die andere aussortiert haben«, beschreibt Jürgen Brixner seine Eindrücke. »Hier kann und will die Stiftung helfen und sei es nur mit kleinen Schritten.«

Jürgen Brixner ist bei jeder Übergabe persönlich dabei – er sei gerne mittendrin in der Kinderschar, auch wenn er nach einem Schlaganfall nicht mehr ganz so mobil ist: »Ich denke dabei oft, dass ich das als Kind auch gerne gehabt hätte«, gibt er zu. Der 81-Jährige gebürtige Stuttgarter hat seine Kindheit in der Nachkriegszeit verbracht, Spielsachen gab es da kaum – er habe mit Backsteinen spielen müssen. Seit 50 Jahren lebt das Ehepaar in Bempflingen, von ihrem Bürogebäude in Großbettlingen aus verwalten die Brixners Parkhäuser: »Ich bin heute noch jeden Morgen um acht Uhr bei der Arbeit.«

Keine Verwaltungskosten

Die Jürgen-Brixner-Stiftung finanziert sich aus dem Ertrag des Stiftungskapitals, zusätzlichen Spenden von Brixners, der Vorstandsmitglieder und von Dritten sowie von Zustiftungen des Ehepaares und weiterer Personen. »Ich wünsche mir ein paar Spender mehr«, gibt Jürgen Brixner zu. »Ich kann garantieren, dass jeder Euro dort ankommt, wo er hin muss.« Da keine Verwaltungskosten entstehen würden, komme jeder Spendeneuro dem Stiftungszweck und damit den Kindern aus der Region zu. (oech)

 

www.juergenbrixnerstiftung.de