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Wieder in der Mutterstadt

STUTTGART. »Willkommen zurück in der Mutterstadt, der Motorstadt am Neckar.« - Dies waren die Worte, mit denen die Kolchose, ein Zusammenschluss legendärer Stuttgarter Rap-Größen, ihre Fans auf dem Hiphop-Open begrüßten. Max Herre, die Massiven Töne, Afrob und Wasi standen speziell für diesen Auftritt nach Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne.

Cro mit der Pandamaske wurde mit seinem Hit »Easy« über Youtube bekannt. FOTO: DPA
Cro mit der Pandamaske wurde mit seinem Hit »Easy« über Youtube bekannt. FOTO: DPA
Cro mit der Pandamaske wurde mit seinem Hit »Easy« über Youtube bekannt. FOTO: DPA
Ein Spektakel, das vor allem die alten Hasen vom Hocker reißen sollte. So wurden selbst die Sitzplätze zu Tanzflächen.

Das Stuttgarter Kollektiv Kolchose, das seine Wurzeln im Jahr 1992 hat, begleitet inzwischen mehrere Generationen. Und nun kam es außerdem dazu, dass der neue Jugendschwarm Cro mit Pandamaske gemeinsam mit Max Herre auf der Bühne stand. Auch wenn die neue Hoffnung des Hiphop (ohne »Fick Rap«) beim ersten Hiphop-Open noch im Grundschulalter steckte, feierten ihn jetzt Jung und Alt. Seine Hits »Easy« oder »Kein Benz« laufen inzwischen mehrmals am Tag in diversen regionalen und überregionalen Radiosendern. Mit seiner Single »Du« ist er direkt auf Platz zwei in die Hitparade eingestiegen. Seine beiden weiteren neuen Titel »King Of Raop« und »Meine Zeit« starteten auf Rang 24 und 33. Es heißt, mit seiner Maske wolle der Stuttgarter, der auf eine Mischung aus Rap, Indie und Pop setzt und mit Vornamen Carlo heißt, seine bürgerliche Identität schützen.

Neuartige Akzente

Auch die Orsons, die aus hiesigen Gefilden stammen, durften bei diesem Event ihr Bestes geben. Aber nicht nur altbekannter Hiphop wurde am Samstagmittag dargeboten, auch neuartige Abwandlungen wie beispielsweise die Klänge der Band Dope D.O.D., die Hiphop-Beatz mit Dubstep-Elementen verbinden, konnten die Menge für sich begeistern und fügten sich gut in das Gesamtkonzept des Stuttgarter Mammutkonzerts ein.

Eine willkommene Abwechslung hingegen war der aus Pittsburgh stammende Wiz Khalifa, der gekonnt die harten Hiphop-Beats entzerrt und gesungene Passagen einbaut - was die Menge sehr entspannt annahm an diesem langen Tag. Das diesjährige Hiphop-Open dauerte nicht nur von morgens bis in die Nacht, sondern auch das Wetter spielte unverhofft mit. So blieben Basecaps und Sneakers größtenteils trocken. Nur die Show der Kölner Retrogott & Hulk Hodn, die unberechtigterweise vormittags stattfand, wurde vom Regen heimgesucht. So waren die Bedingungen des Open Airs dieses Jahr optimal. Auch das neue Konzept ging gut auf. Ursprünglich fand das Hiphop-Open auf dem Pragsattel statt, zog dann ins Stuttgarter Kickers-Stadion, dann ins Reitstadion und von dort aus nach Mannheim. Dieses Jahr kam es nach den »Auswärtsspielen« wieder zurück in die »Mutterstadt«, wo alles begann. Nur diesmal auf den Cannstatter Wasen und zusätzlich in das benachbarte Reitstadion.

Bundesweit die Nr. 1

Damit ist es zum größten Hiphop-Spektakel bundesweit gewachsen. Selbst Merchandise-Stände und Sprayer-Wände hatten genügend Platz gewonnen. Auch an Aftershowpartys sollte es nicht fehlen: Allein in vier Stuttgarter Locations gab es offizielle Feten mit zahlreichen namhaften DJs und Rappern, welche die Szene noch rocken sollten. (GEA)