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Was für's Festival »inter:Komm!« ab 7. Juni im Reutlinger Echaz-Hafen geplant ist

Über drei Tage bespielen Bands aus aller Welt auf dem neunten interkulturellen Musikfestival »inter:Komm!« die Open-Air-Bühne im Reutlinger Echaz-Hafen.

Frederick Husel (links), Sarah Petrasch und Matthias Xander freuen sich auf das »inter.Komm!«-Festival in rund einer Woche.
Frederick Husel (links), Sarah Petrasch und Matthias Xander freuen sich auf das »inter.Komm!«-Festival in rund einer Woche. Foto: Foto: Schniepp
Frederick Husel (links), Sarah Petrasch und Matthias Xander freuen sich auf das »inter.Komm!«-Festival in rund einer Woche.
Foto: Foto: Schniepp

REUTLINGEN. Auf dem neunten internationalen Musikfestival »inter:Komm!« präsentieren auch in diesem Jahr wieder hochkarätige Künstler aus aller Welt im Namen der Vielfalt und Völkerverständigung landestypische Musik aus ihrer Heimat in Reutlingen. Von Freitag, 7. Juni, bis Sonntag, 9. Juni, verwandelt sich dazu die Open-Air-Bühne im Reutlinger Echaz-Hafen bei freiem Eintritt in ein multikulturelles Epizentrum. Anspruchsvolle Musikprojekte mit Folklore und Instrumenten ferner Länder, gemischt unter anderem mit Stilelementen aus Hip-Hop, Jazz, Pop, erwarten laut dem Veranstalter franz.K die Besucher.

Die Papiers d'Armenies bringen am Freitag, 7. Juni, Lieder aus ihrer Heimat Armenien in den Echaz-Hafen.
Die Papiers d'Armenies bringen am Freitag, 7. Juni, Lieder aus ihrer Heimat Armenien in den Echaz-Hafen. Foto: Foto: JC Torres
Die Papiers d'Armenies bringen am Freitag, 7. Juni, Lieder aus ihrer Heimat Armenien in den Echaz-Hafen.
Foto: Foto: JC Torres

So lädt das Programm auf dem »inter:Komm!« mit den Papiers d'Armenies und mit Cherry Bandora zu einer musikalischen Reise in den Okzident und den Orient ein. Die Papiers d'Armenies zelebrieren die klanglichen Welten ihres Heimatlandes Armenien und lassen diese auf der Bühne mit den Einflüssen traditioneller georgischer, griechischer und anatolischer Folk-Musik verschmelzen. Und mit Cherry Bandora steigt im Anschluss eine mediterrane Party im Echaz-Hafen. Die in Berlin lebenden israelischen Künstler spielen vor allem ein Repertoire mit griechischen Liedern bekannter Komponisten der 1950er-Jahre wie Stelios Kazantzidis oder Manolis Chiotis, die in Israel und der Türkei mit umgeänderten Texten großen Erfolg feierten und dort bekannte Musik-Größen sind. Viele der Songs von Cherry Bandora haben so hebräische und türkische Texte. »Die Band hat einen Surf-Rock-Sound, der wirklich sehr interessant klingt«, berichtet Mitorganisator Frederick Huser vom franz.K.

Die israelisch-deutsche Gruppe Cherry Bandora ist mit griechischer Musik und hebräischen und türkischen Songtexten am Freitagabe
Die israelisch-deutsche Gruppe Cherry Bandora ist mit griechischer Musik und hebräischen und türkischen Songtexten am Freitagabend eines der Highlights auf dem inter:Komm!-Festival. Foto: Foto: Teichs
Die israelisch-deutsche Gruppe Cherry Bandora ist mit griechischer Musik und hebräischen und türkischen Songtexten am Freitagabend eines der Highlights auf dem inter:Komm!-Festival.
Foto: Foto: Teichs

Ein Zusammentreffen unterschiedlichster Kulturen wie das »inter:Komm!«-Festival geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Reutlinger Integrationsrat und der Stadt Reutlingen. Die fördert das soziokulturelle Gratis-Angebot mit knapp 18.000 Euro und tritt neben der Kreissparkasse Reutlingen und der Reutlinger Handwerkskammer sowie einer Vielzahl privater Geldgeber als einer der Hauptsponsoren auf. »Um das Festival zu ermöglichen, war es wichtig, dass das Festival kostenfrei ist und bleibt«, sagt Sarah Petrasch, Geschäftsführerin des franz.K, über die Finanzierung des Projekts. Denn Musik sei ein Moment, so Petrasch, bei dem es ganz egal sei, aus welcher Klasse oder mit welcher Sprache Menschen zusammenkommen. »Wir glauben, gerade in der Zersplitterung, die sich derzeit auftut, ist das eine wunderbare Sache«, so Petrasch.

Die israelisch-persische Sängerin Liraz tritt am Samstag, 8. Juni, auf der Reutlinger Open-Air-Bühne im Echaz-Hafen auf.
Die israelisch-persische Sängerin Liraz tritt am Samstag, 8. Juni, auf der Reutlinger Open-Air-Bühne im Echaz-Hafen auf. Foto: Foto: Fadida
Die israelisch-persische Sängerin Liraz tritt am Samstag, 8. Juni, auf der Reutlinger Open-Air-Bühne im Echaz-Hafen auf.
Foto: Foto: Fadida

Um Zersplitterung in der Gesellschaft keine Chance zu geben, bauen die Bands Tasheeno (Österreich/Chile), Koza Mostra (Griechenland) und die Sängerin Liraz (Italien) am Samstag, 8. Juni, ab 18.30 Uhr kulturelle Brücken. Tasheeno hat »ein eigenes Musikgenre geschaffen - sie nennen es Electronic Afro Dub (EAD) - mit Techno-Beat, tranceartigen Elementen und dem repetitiven elektronischen Dub«, erklärt Matthias Xander aus dem Booking und Marketing im franz.K. Ähnlich ausgefallen wird es ebenfalls am Samstag mit den Liedern der israelisch-persischen Sängerin Liraz. »Ich hab sie beim Reeperbahn-Festival im Mojo-Club gesehen und für mich entdeckt. Ihre Performance hat mich sowohl musikalisch als auch von der Persönlichkeit total in ihren Bann gezogen«, verrät Xander.

Festival-Programm in Kürze

Freitag, 7. Juni. Ab 19 Uhr wird der Abend im Echaz-Hafen unter freiem Himmel orientalisch. Die Papiers d'Armenies (Armenien) sowie Cherry Bandora (Israel) präsentieren Melodien aus dem Orient.

Samstag, 8. Juni. Ab 18.30 Uhr spielen die Bands Tasheeno (Österreich/Chile), Koza Mostra (Griechenland) sowie die Sängerin Liraz (Israel) globalisierte Pop-Musik.

Sonntag, 9. Juni. Ab 13 Uhr steht das Festival im Zeichen von Familien und Migrantenvereinen aus Reutlingen. Los geht es um 14 Uhr mit dem Kasperletheater »Kaspars Reise des Lebens« vom Zirkus Priml. Um 15 Uhr gibt dann Frederik Vahle (»Anne Kaffeekanne«, »Lilo Lausch«, »Cowboy Jim«) bekannte und neue Kinderlieder zum Besten, bevor bei »inter:Komm! klingt« ab 16.15 Uhr verschiedene Bands der Reutlinger Kulturwerkstatt ihre eigenen Rock- und Pop-Songs präsentieren. Ab 17.30 Uhr finden dann Tanzaufführungen des Vereins Dialog und des serbischen Kulturvereins SKD Karadjordjevic statt. Auch gibt es Mitmachangebote des Vereins Görls. (max)

www.franzk.net

Die Sängerin verbindet mehrere Generationen an Musikstilen, allen voran die psychedelische iranische Musik der 70er-Jahre, mit modernen Club-Sounds und israelischen Einflüssen. »Liraz singt auf Farsi, um den Frauen in Iran eine Stimme zu geben«, erklärt Xander. Laut ihm ein wichtiger Impuls, denn: »Das schöne ist, dass das ja wieder zurückschwappt, wenn die Leute auch im Iran im Verborgenen zu den Liedern von Liraz tanzen«. (GEA)