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Aktuell Wanderführer

Wandern entlang der Lebensadern der Alb

Jürgen Meyer erkundet die Quellen von Neckar und Donau sowie die beeindruckendsten Wasserfälle

Jürgen Meyer: Schwäbische Alb – Wasser erleben. 253 Seiten, 22 Euro, Verlag Oertel + Spörer, Reutlingen.
Jürgen Meyer: Schwäbische Alb – Wasser erleben. 253 Seiten, 22 Euro, Verlag Oertel + Spörer, Reutlingen. Foto: Firmenfoto
Jürgen Meyer: Schwäbische Alb – Wasser erleben. 253 Seiten, 22 Euro, Verlag Oertel + Spörer, Reutlingen.
Foto: Firmenfoto

REUTLINGEN. Die Freibad-Saison ist in vollem Gange. Wer überfüllte Schwimmbäder und Chlor im Wasser meidet, den zieht es in der Region Neckar-Alb meist an einen Badesee oder an ein Flussufer. Von Schwenningen bis Zwiefalten und von Reutlingen bis an den Bodensee nach Radolfzell machte Autor Jürgen Meyer eine Bestandsaufnahme zu den Lebensadern der Schwäbischen Alb – den Seen, Flüssen, Mooren sowie Quellen, Brunnen und Hülen. Dem Leser werden die schönsten dieser Gewässerlandschaften im kompakten Freizeitführer »Wasser erleben – Schwäbische Alb« aus der Reihe »101 Highlights« (Oertel+Spörer) auf rund 250 Seiten anschaulich beschrieben sowie Ausflugsziele vorgestellt.

»Noch ist Zeit, die Quellen auf der Schwäbischen Alb zu erleben«, gibt Meyer zu verstehen. Doch sie wird immer knapper. Aufgrund des Klimawandels, so Meyer, und der damit einhergehenden Dürre versiegen viele Quellen auf der Schwäbischen Alb zunehmends. Wer sie noch erkunden möchte, hat im Buch unter anderem die Wahl zwischen zwei Kapiteln über die Quellen und Zuläufe des Neckars sowie die der Donau.

In Reutlingen ist es die Echaz-Quelle bei Lichtenstein-Honau – die elfte Station der insgesamt 101 Highlights. Sie versorgt den bedeutendsten Fluss der Achalmstadt, die Echaz, mit Wasser und mündet letzten Endes in den Neckar.

Zu den Wanderzielen macht Meyer stets Längen- und Breitengradangaben, die beispielsweise in die Navigations-App eines Handys eingetippt werden können. Daneben weisen ausführliche Textbeschreibungen zuverlässig den Weg zu den Zielen. Sogar auf die Beschaffenheit einzelner Wanderwege, Wahrzeichen in der näheren Umgebung oder auf die besten Einkehrmöglichkeiten geht der Autor überaus detailreich ein.

Wohlüberlegt sind die 101 Highlights nach Ortsbezug in einer Karte auf den ersten beiden Buchseiten eingezeichnet. Eine Tour zu mehreren, womöglich dicht nebeneinanderliegenden Orten, wird so einfacher planbar gemacht.

Premium-Badevergnügen

Und wo kann man auf der Schwäbischen Alb am besten baden? Wanderer und Touristen, die es im Sommer vor allem für eine Abkühlung an die Gewässer der Alb verschlägt, finden im Kaptitel »Feuchtgebiete, Moore und Seen« ideale Gelegenheiten dazu. Beispielsweise das Strandbad Lauchert in Gammertingen-Bronnen, der Lauchertsee bei Mägerkingen oder der höchstgelegene Badesee der Schwäbischen Alb, der Stausee Kohlstatt: all diesen Ausflugszielen widmet der Autor je eine Doppelseite. Zu allen Orten erfährt der Leser Wissenswertes über die Geologie, Botanik und Geschichte der Wasserstellen.

Die beeindruckende Schönheit der Schwäbischen Alb porträtiert Meyer auf rund 40 Seiten im Kapitel »Wasserfälle«. Vom drittgrößten Wasserfall des Alb-Gebiets, dem Zillhauser Wasserfall bei Balingen-Zillhausen, bis zum »schönsten Wasserfall Hohenzollerns«, dem Weilerbach-Wassefall bei Burladingen-Hausen, lernt der Leser eine Vielzahl ausgewählter Orte kennen.

Doch eins ist klar: »Das schönste Naturschauspiel der Schwäbischen Alb ist der Uracher Wasserfall«, so Meyer. Zu jeder Jahreszeit sehen ihn Besucher in einem komplett anderen Licht. Der Empfehlung des Autors nach lohnt sich besonders im goldenen Oktober ein Besuch in Urach. Auf der Abbildung im Buch hängen Eiszapfen von den Felsen herab, sodass der Wasserfall aussieht wie ein einzigartiges Kunstwerk der Natur. (max)