Musikalisch (an den Instrumenten: Julien Charbonnier und Olivier Ronfard) schlugen die 13 Mitwirkenden den Bogen von Liedern Henri Salvadors und Nino Ferrers über die Cajun-Musik bis hin zu Jacques Offenbachs Opern. In den Texten blitzten kulinarische und sarkastische Gedanken von Colette, Eugène Durif, Alphonse Allais, Roland Topor und anderen auf.
Besser als in Paris
Das Publikum, das gleich am Anfang aufgefordert worden war, sich »nicht so superkritisch« zurückzulehnen, wurde zum Mitsingen animiert und zum Stehblues aufgefordert. Wie man das von Kultur vom Rande kennt, nahmen die Zuschauer das gerne an. Das klappe ja »besser als in Paris«, lobte eines der Deutsch sprechenden Ensemblemitglieder.Rap, Rock 'n' Roll, gesungene Rezepte - das Théâtre du Cristal zeigte sich ausgesprochen vielseitig. Schön, die Nummer, in der eine Frau ihren zum Vielfraß mutierten Gatten fragte: »Und die Liebe?«
Zauberei, bei der Gläser und Flaschen mit Hochprozentigem sich unendlich vermehrten, sorgten, mit Humor serviert, für Staunen im Saal, ebenso die aufs Thema Essen bezogenen Einrad-Artistik-, Jonglage- und Diabolo-Einlagen, bei denen Gewürzgurken und Äpfel eine Rolle spielten. Das begeisterte Publikum geizte nicht mit Applaus. (GEA)