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Tänzerischer Vorgeschmack zu Reutlinger Festival »Kultur vom Rande«

Das Festival »Kultur vom Rande« sorgt im Mai für geballte inklusive kulturelle Bereicherung. Im April gibt es bereits einen Vorgeschmack. Die »Ich bin o.k. Dance Company« aus Wien ist zu Gast in Reutlingen und bietet einen Tanzworkshop an.

Beim »Ich bin o.k.«- Ensemble kann jeder mit seinen Stärken glänzen.
Beim »Ich bin o.k.«- Ensemble kann jeder mit seinen Stärken glänzen. Foto: Martin Ziegler fotozigler.at
Beim »Ich bin o.k.«- Ensemble kann jeder mit seinen Stärken glänzen.
Foto: Martin Ziegler fotozigler.at

REUTLINGEN. »Wir wollen miteinander in Bewegung sein«, sagte Rosemarie Henes, Leiterin des inklusiven Festivals »Kultur vom Rande« bei einem Pressegespräch. Im Vorfeld zum Festival im Mai gibt es ein weiteres Highlight: Das Wochenende vom 4. und 5. April steht ganz im Zeichen des Tanzes. Die »Ich bin o.k. Dance Company« aus Wien ist zu Gast in der Achalmstadt.

Attila Zanin ist der Obmann des Vereins und der künstlerische Leiter der inklusiven Tanzgruppe. »Meine Mutter hat den Verein bereits 1979 gegründet, ich habe ihn 2009 übernommen. Wir bieten viele Tanzkurse von Hiphop über Ballroom bis hin zu Kindertanz an. Da wir dort viel Potenzial entdeckt haben, haben wir die Company gegründet«, erklärte er. Mittlerweile bildet die Company auch Dance-Assistants mit und ohne Handicap für die Stile Modern Dance und Hiphop aus. Mit ihren Workshops sind diese unter anderem in Schulen unterwegs und bringen anderen ihre Freude am Tanz näher.

Workshop und Aufführung

Am Freitag, 4. April, wird die »Ich bin ok.«-Company die Reutlinger Peter-Rosegger-Schule besuchen. Zum Tanzworkshop am Samstag, 5. April, von 10.30 bis 12 Uhr sind alle ab zwölf Jahren eingeladen, die sich gerne bewegen. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, um sich an Tanz-Improvisationen und rhythmischen Bewegungen zu versuchen. Experimentiert wird mit Bewegungen und Techniken aus dem Hiphop, wie Breaking, Popping, Locking oder Freestyle. Auch das Miteinandertanzen will gelernt sein. Zum Abschluss präsentiert jeder seine »Skills«. Und zwar in einem Kreis, wie es auch zu den Anfängen des Hiphop in den 80-er Jahren üblich war. »Hiphop ist sehr vielseitig und ein gutes Körpertraining«, machte Zanin Lust darauf, sich einmal tänzerisch auszuprobieren.

Von links: Markus Christ (Klick-Büro für kulturelle Teilhabe), Rosemarie Henes, Enrico Urbanek (Intendant Theater Reutlingen Die
Von links: Markus Christ (Klick-Büro für kulturelle Teilhabe), Rosemarie Henes, Enrico Urbanek (Intendant Theater Reutlingen Die Tonne), Elisabeth Braun (Künstlerische Leitung »Kultur vom Rande«); vorne links: Cinira Macedo (Klick) und Alice Feucht (Dramaturgin Tonne). Foto: Nadine Nowara
Von links: Markus Christ (Klick-Büro für kulturelle Teilhabe), Rosemarie Henes, Enrico Urbanek (Intendant Theater Reutlingen Die Tonne), Elisabeth Braun (Künstlerische Leitung »Kultur vom Rande«); vorne links: Cinira Macedo (Klick) und Alice Feucht (Dramaturgin Tonne).
Foto: Nadine Nowara

Am Samstag, 5. April, führt »Ich bin o.k.« die Produktion »Zug 2.0 – zwischen Erfurt und Wien« um 19.30 in der Tonne auf. Gezeigt werden »getanzte Geschichten«. Das Tanztheaterstück ist eine Co-Produktion mit dem Tanztheater Erfurt. Zanin und die Choreografin Daniela Backhaus haben hier gemeinsame Sache gemacht. Ausgangspunkt des Stückes sind eingereichte Schwarz-Weiß-Fotografien aus Erfurt und Wien. Die Musik wurde von einem Musikdesigner entwickelt, ist eher abstrakt gehalten und zieht sich wie ein roter Faden durchs Stück. Wahrzeichen, Straßenaufnahmen oder Familienaufnahmen sind im Hintergrund zu sehen. Die Tänzerinnen und Tänzer setzen die Bilder spielerisch um und bringen ihre Gefühle und Gedanken mit ein. »Wir stellen etwa die Linien eines Hochhauses oder die Bögen und Gleise von U-Bahnschächten dar. Auch befreien wir uns aus einem ‚Kanalgitter‘«, erzählte Zanin.

Kultur vom Rande

Zum Workshop am 5. April mit der »Ich bin ok.«-Company können sich Interessierte unter info@kultur-vom-rande.de oder unter 0176 46792992 anmelden. »Kultur vom Rande« ist ein inklusives Festival für Theater- und Tanzgruppen, in denen Menschen mit und ohne Behinderung künstlerisch tätig sind. 2000 wurde das Festival von BAFF, in Trägerschaft der Lebenshilfe Reutlingen, der BruderhausDiakonie und der Stadt Reutlingen zum ersten Mal veranstaltet. Alle drei Jahre findet es seither statt. Als feste Projektpartner konstant dabei sind das franz.K, das Kunstmuseum Reutlingen und das Theater Reutlingen Die Tonne. (now)

Ein richtiges Tanzspektakel gibt es am Sonntag, 25. Mai, ab 15.30 Uhr auf dem Reutlinger Marktplatz beim Hauptfestival »Kultur vom Rande«. Beim »Tanz auf allen Flächen« soll die ganze Stadt in Bewegung gebracht werden. Es ist zugleich der Abschluss der Hauptfestivalphase im Mai. Ab 14 Uhr werden Tanzkurse mit unterschiedlichen Stilrichtungen in der Stadt angeboten. Festivalleiterin Henes freut sich schon über die Aktion. »Das erste Mal steht Tanz so im Vordergrund. Davor haben wir aber auch schon mit sehr vielen Menschen gemeinsam gesungen oder auf dem Marktplatz getrommelt«, sagte sie. (GEA)