REUTLINGEN. Klar ist, dass die ehemalige Paketpost abgerissen werden soll, da eine Untersuchung ergab, dass eine Aufstockung zu teuer wäre. Was danach kommt, soll der noch laufende Städtebauwettbewerb für die »City Nord« klären. Bis zum Abriss in vier bis fünf Jahren kann das Industriegebäude zwischen franz.K und Bahngleisen zwischengenutzt werden. Das Netzwerk Kultur sah die Chance, hier eine »Kulturfabrik« mit Künstlerwerkstätten und Probebühnen zumindest auf Zeit zu realisieren. Eine ähnliche Kreativzone in der Planie 22 wurde vonseiten der Stadt beendet, weil man das Gelände dort an einen Investor verkaufen wollte.
Nun könnten erneut Pläne der Stadt das Kreativzentrum auch in der ehemaligen Paketpost verhindern. Laut einer Sitzungsvorlage zum auausschuss diesen Donnerstag will die Stadtverwaltung in der Alten Paketpost vorübergehend Büros und Magazin des Naturkundemuseums unterbringen. Diese sind momentan noch in der Planie 22 – und müssen dort ihrerseits raus, damit der Investor das Gelände entwickeln kann.
Von Stadtseite heißt es, außer der ehemaligen Paketpost sei kein anderes momentan verfügbares Gebäude mit der notwendigen Fläche erkennbar. Das Netzwerk Kultur wiederum mit seiner Geschäftsführerin Edith Koschwitz sieht kommen, dass die freie Kulturszene nach dem Rauswurf aus der Planie 22 nun auch in der Alten Paketpost das Nachsehen hat. Ist doch auch ein anderer Standort für Ateliers und Proberäume einer »Kulturfabrik« im Moment sonst nirgends in Reutlingen erkennbar. (akr)