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Spotify-Charts: Was in Reutlingen und Tübingen gehört wird

Der Spotify-Jahresrückblick »Wrapped« zeigt, welche Songs, Künstler, Alben und Podcasts am meisten gehört werden. In Reutlingen und Tübingen wird viel Mainstream gespielt, aber es gibt auch lokale Eigenheiten.

Spotify-Nutzer können mit der Funktion »Wrapped« wieder ihren persönlichen Jahresrückblick sehen.
Spotify-Nutzer können mit der Funktion »Wrapped« wieder ihren persönlichen Jahresrückblick sehen. Foto: Robert Michael/dpa
Spotify-Nutzer können mit der Funktion »Wrapped« wieder ihren persönlichen Jahresrückblick sehen.
Foto: Robert Michael/dpa

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Was läuft in der Region rauf und runter? Das zeigt der Spotify-Jahresrückblick namens »Wrapped«. Der Streaming-Anbieter veröffentlicht jedes Jahr seine Hitparade der vergangenen zwölf Monate – auf globaler, nationaler und lokaler Ebene. Die Auswertung zeigt: In Reutlingen und Tübingen hören die Nutzer weitgehend dieselben Songs, Künstler, Alben und Podcasts wie im Rest des Landes – mit einigen regionalen Eigenheiten.

»Tau mich auf« von Zartmann ein Dauerbrenner

Der große gemeinsame Nenner beider Städte und auch bundesweit ist ein Berliner Musiker, der zum Dauerohrwurm wurde: Zartmann. Sein Popsong »Tau mich auf« – bekannt für seinen einprägsamen Refrain und millionenfach in TikTok-Videos genutzt – steht sowohl in Reutlingen als auch in Tübingen und deutschlandweit an der Spitze der Charts. Damit schlägt er internationale Hits wie »Ordinary« von Alex Warren, einem Singer-Songwriter aus Kalifornien, und »APT.« von Rosé (von der K-Pop-Girlband Blackpink) und dem US-amerikanischen R&B-Sänger Bruno Mars.

In den Top Ten zeigen sich jedoch regionale Unterschiede. Reutlingen hat ein besonderes Faible für den Party-Song »Wackelkontakt« von Oimara, der hier auf Platz zwei landet – bundesweit dagegen »nur« auf Rang drei, in Tübingen sogar nur auf vier. Mit »That’s so true« von Gracie Abrams (Platz 7) und »Show me Love« von WizTheMc, bees & honey, tauchen in Reutlingen zwei Tracks auf, die es weder im Deutschland-Ranking noch in Tübingen in die Top 10 schaffen. Dafür fehlen in Reutlingen »The Emptiness Machine« von Linkin Park, dem jüngsten Album der US-Rocklegenden, und »Shabab(e)s im VIP« von Pashanim und Ceren.

Der Tübinger Musikgeschmack weicht stärker ab. Gleich drei Songs tauchen ausschließlich in der Unistadt auf: »Messy« von Lola Young (Platz 7), »Back to Friends« von Sombr (Platz 9) und »Birds of a Feather« von Billie Eilish (Platz 10). Im Gegenzug fehlen dort etwa »Akon« von Jazeek, »Shabab(e)s im VIP« und »Sabía que no« von Reezy.

Taylor Swift bleibt vorn – Rap in Reutlingen stark

Im Künstler-Ranking bleibt auch in der Region alles beim Alten: Taylor Swift ist wie im Bundestrend auf Platz eins. In Baden-Württemberg reicht es für den US-Superstar allerdings nur zu Platz drei. Dort dominieren Rapper: Jazeek führt die Landesliste an, gefolgt von Luciano.

In Reutlingen spiegelt sich diese Dominanz des deutschsprachigen Raps in den Top Ten wider: Unter den meistgehörten Künstlern sind Jazeek, Pashanim, Aymen, Dardan, Bonez MC und Luciano vertreten. Tübingen zeigt sich musikalisch breiter aufgestellt: Vertreten sind Pop-Künstler wie Taylor Swift, aber auch Rock-Bands wie Linkin Park. Außerdem deutschsprachige Pop-Sänger mit Hip-Hop-Einflüssen wie Nina Chuba und Cro. Nur ein Deutschrapper, Pashanim, schafft es in die Bestenliste der Unistadt.

Reutlingen feiert Jazeek – Tübingen Bad Bunny

Auch bei den meistgehörten Alben sind die Geschmäcker in den beiden Städten verschieden. Reutlinger bevorzugen deutschsprachigen Rap: Dort führt »Most Valuable Playa« von Jazeek das Ranking an. Auch Aymen, Lacazette und Zartmann tauchen in den oberen Rängen auf. Überraschend stark ist das Album zum Videospiel »KPop Demon Hunters«, das in Reutlingen Platz zwei erreicht. Bemerkenswert: Die deutsche R&B-Sängerin Ayliva schafft es mit »In Liebe« auf Platz acht – im Vorjahr stand sie in Reutlingen mit diesem Album sogar an der Spitze.

In Tübingen setzen die Hörer dagegen eher auf internationale Popstars. Ganz oben: Das Album »DeBÍ TiRAR Más FOToS« von Bad Bunny, dem weltweit meistgestreamten Künstler aus Puerto Rico. Billie Eilish, Gracie Abrams und Tate McRae verstärken die Pop-Lastigkeit der Liste. Auffällig: Während die Top-Künstlerin Taylor Swift in Reutlingen nicht in den Album-Top-Ten auftaucht, landet sie in Tübingen mit »The Life of a Showgirl« – erst im Oktober erschienen – immerhin auf Platz zehn.

Podcasts: Reutlingen und Tübingen hören »Gemischtes Hack«

In einem Punkt sind sich die Hörer beider Städte bei Podcasts einig – und bewegen sich exakt im Bundestrend: »Gemischtes Hack« der beiden Comedians Felix Lobrecht und Tommi Schmitt bleibt der unangefochtene König. Auf Platz zwei folgt »Mordlust« der Journalistinnen Paulina Krasa und Laura Wohlers, die über wahre Kriminalfälle aus Deutschland sprechen. Platz drei belegt in Reutlingen »Kaulitz Hills -Senf aus Hollywood« der Zwillinge Bill und Tom Kaulitz, bekannt aus der Band Tokio Hotel. In Tübingen komplettiert der True-Crime-Podcast »Mord auf Ex« von Leonie Bartsch und Linn Schütze das Siegertreppchen. (GEA)

Spotify-Wrapped bleibt ein Massenphänomen

Spotify ist Marktführer bei Musik-Streamingdiensten. Die Nutzerzahlen sind dieses Jahr wieder gestiegen und liegen aktuell bei rund 713 Millionen monatlich aktiven Hörern. »Wrapped« ist ein beliebtes und in den sozialen Medien viel geteiltes Format. Der Jahresrückblick wird jährlich Anfang Dezember veröffentlicht. Welchen Zeitraum Spotify für die Erhebung genau nutzt, teilt der Anbieter auf Nachfrage nicht mit. (dpa)