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Maskenmänner mit Geburtstagslied: Die US-Band Slipknot in Stuttgart

Die amerikanische Nu-Metal-Band Slipknot spielte in Stuttgart die Songs ihres ersten Albums - und sprach nicht nur Metal-Fans an.

Die Band Slipknot begeisterte in der Schleyerhalle.
Die Band Slipknot begeisterte in der Schleyerhalle. Foto: Noel Zimmermann
Die Band Slipknot begeisterte in der Schleyerhalle.
Foto: Noel Zimmermann

STUTTGART. 25 Jahre sind vergangen, seit das erste Album der US-Nu-Metal-Band Slipknot erschien und die Welt der harten Gitarrenmusik nachhaltig veränderte. Für Fans der ersten Stunde fuhr die Band aus Des Moines im ländlichen Bundesstaat Iowa einiges an Nostalgie auf, denn neben den Overalls und den (teils leicht abgeänderten) alten Masken spielten sie am Sonntag in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle auch alle Songs des selbstbetitelten Debütalbums. Darunter war auch der sehr experimentelle Song »Scissors«, der nach 24 Jahren erstmals wieder live gespielt wird. Die neunköpfige Band (zur klassischen Metal-Besetzung mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang kommen zwei DJs und zwei zusätzliche Drummer) nutzt dabei eine besondere Bandbreite an Perkussionsinstrumenten, darunter auch Gongs und die Band-typische Mülltonnen-Baseballschläger-Kombination.

Neben klassischen Metalfan-Kuttenträgern gelingt es Slipknot auch, andere Zielgruppen anzusprechen. In Stuttgart sah man immer wieder auch ein Shirt der Rapper Public Enemy oder Ice Cube in der Menge. Dies ist kein Zufall, denn zwar sind alle Lieder aus dem Debütalbum unverkennbar im Metal-Genre, aber im Stil der Band werden immer wieder auch andere Einflüsse sichtbar. So rappt Sänger und Frontmann Corey Taylor bei mehreren Songs. Wenn die beiden DJs die Songs durch lange elektronische Intros, Autros und Samples miteinander verbinden, wirkt die Show teilweise wie ein klassisches Rave-Set. Die Zuschauer fielen einfach in eine minutenlange Tanztrance, ohne sich Gedanken zu machen, welcher Song gerade läuft. Teilweise war das auch nötig, denn als das Konzert nach 80 Minuten abrupt und ohne weitere Zugaben endete, vermissten die Fans einige Hits wie »Duality« oder »Psychosocial«, es wurden nämlich auch nur Songs vom besagten ersten Album gespielt - mit Ausnahme des Happy-Birthday-Crowdgesangs zu Corey Taylors 51. Geburtstag. (GEA)