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Landesmuseum sucht Zeugnisse der Corona-Ausnahmezeit

Das Landesmuseum fragt für eine virtuelle Ausstellung nach Objekten aus dem Corona-Alltag

Selbst genähte Mundschutzmasken gehören auch zum Corona-Alltag.  FOTO: DPA
Selbst genähte Mundschutzmasken gehören auch zum Corona-Alltag. FOTO: DPA
Selbst genähte Mundschutzmasken gehören auch zum Corona-Alltag. FOTO: DPA

STUTTGART. Die Corona-Pandemie hat den Alltag der allermeisten Menschen in kürzester Zeit radikal verändert. Wo das gewohnte soziale Miteinander unmöglich geworden ist, entstehen neue Initiativen und digitale Plattformen, um sich über die individuelle Situation, über Ängste und Überforderung auszutauschen, aber auch um Hoffnungen und Ideen zu teilen. In einigen Jahren wird die Welt hoffentlich auf die Corona-Zeit als eine überwundene Krisenzeit zurückblicken können. Was bleibt an typischen Objekten oder Dokumenten aus dieser Ausnahmezeit? Nach solchen Objekten fragt nun das Landesmuseum Württemberg die Bevölkerung.

Als kulturgeschichtliches Museum möchte das Landesmuseum Württemberg die vielfältigen Zeugnisse dieser tiefgreifenden Krise in einem digitalen Museum sammeln und allen Interessierten zugänglich machen. Deshalb hat das Landesmuseum mit der Stuttgarter Kommunikationsagentur Bruce B. ein Projekt entwickelt, das mithilfe der Bevölkerung Zeugnisse der Corona-Krise auf der eigens entwickelten Website " www.lmw-corona-alltag.de" sammelt.

Unter www.lmw-corona-alltag.de sind dem Museum zufolge Jung und Alt eingeladen, Bilder oder Videos von Gegenständen zu schicken, die in der Corona-Krise besonders ins Auge springen oder im persönlichen Alltag wichtig geworden sind. »Stellen wir uns vor, das Landesmuseum würde in 15 Jahren eine Ausstellung zum Thema ›Die Corona-Pandemie in Württemberg 2020‹ machen. Welche Gegenstände sollte das Museum ausstellen?«, fragen die Museumsmacher.

Es gibt unzählige, teils originelle Beispiele, vom selbst gebastelten Brettspiel in der WG bis zum Besen, der in einer Bäckerei als Abstandhalter fungiert. Aus den täglichen Einsendungen wählt das Landesmuseum jeweils ein Objekt aus. Kuratoren der Abteilungen Populär- und Alltagskultur, Archäologie sowie Kunst- und Kulturgeschichte betrachten das »Objekt des Tages« unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten und nehmen eine kulturgeschichtliche Einordnung vor. Anschließend sind die Objekte mit den kuratorischen Erläuterungen auf der Website www.lmw-corona-alltag.de zu sehen. Ergänzend werden auch die sozialen Medien bedient (#lmwcorona).

Einreichungen werden belohnt: Jeder, der sich beteiligt, erhält laut Museum eine Eintrittskarte zur Großen Landesausstellung »Fashion?! Was Mode zu Mode macht«, die im Oktober beginnt.

Das Landesmuseum kooperiert bei dem Projekt mit dem Hamburger coronarchiv ( www.coronarchiv.de), einem freien und offenen Onlineportal, zu dem alle beitragen können. Ziel des von den Universitäten Bochum, Hamburg und Gießen initiierten Public-History-Projekts ist die Sammlung, Archivierung, Untersuchung und langfristige Bereitstellung von persönlichen Erinnerungen und Fundstücken zur »Corona-Krise«. (eg)

www.lmw-corona-alltag.de