REUTLINGEN. Ein Fest der Kreativität will das Festival »Kultur vom Rande« sein. Ein Ort, an dem man nicht nur Kultur genießen, sondern auch aktiv werden kann. Dafür hat mitten in der Fußgängerzone bei der Citykirche die Aktion »Baustelle Kunst« ihre Pavillons aufgeschlagen. Noch bis Freitag steht hier Material für jeden und jede bereit, um sich schöpferisch auszutoben.
Am Dienstagnachmittag ist die 4b der Eduard-Spranger-Schule da. Jungen und Mädchen färben Fäden ein und ziehen sie durch gefaltetes Papier. Spiegelbildliche Strukturen entstehen. Am Nachbartisch wird Farbe aufgewalzt. Ein Junge pinselt sich blaue Acrylfarbe auf die Hand und drückt sie aufs Papier ab. Auf zum Händewaschen! Kerstin Rilling, die Leiterin der Kunstvermittlung am Reutlinger Kunstmuseum, bringt die Schüssel.
Schon sind nächsten dran. Chiara Krause erklärt einer Gruppe Erwachsener, wie man auf Moosgummi-Platten zeichnen und das Ergebnis auf Papier abdrucken kann. Die Kinder von der Sprangerschule sind an die nächste Station gezogen. Rotes Garn spannen sie kreuz und quer durch einen quaderförmigen Holzrahmen, den Markus Christ vom Klick-Kulturbüro für diesen Zweck gebastelt hat. Ein spinnennetzartiges Kunstwerk entsteht. »Jetzt erstmal Pause!«, ruft Betreuerin Elisabeth Thron. Sitzsäcke unterm Pavillondach laden zum Verschnaufen ein.
»Hier ist den ganzen Tag was los!«, freut sich Kerstin Rilling vom Kunstmuseum. Auch Lilli Weinstein, die aktuelle Stipendiatin am Kulturpark Nord, und der Pfäffinger Künstler Andreas Hoffmann bieten Aktionen. Die Kunst wirkt in die Stadtgesellschaft hinein – das ist es, was Kunstmuseumsleiter Stephan Rößler im Sinn hat. (GEA)