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Internationales Bachfest Stuttgart feiert im März 2025 Bach und Lateinamerika

Mit dem Schwerpunkt »Bach und Lateinamerika« geht im kommenden Jahr das Internationale Bachfest Stuttgart an den Start.

Das Ballet Folclórico Nacional del Perú.
Das Ballet Folclórico Nacional del Perú. Foto: Patric Leo
Das Ballet Folclórico Nacional del Perú.
Foto: Patric Leo

STUTTGART. Im zurückliegenden Sommer stellte die Internationale Bachakademie Stuttgart die Verschmelzung der bisherigen Bachwoche mit dem Musikfest Stuttgart zum Internationalen Bachfest Stuttgart vor. Jetzt hat sie nachgelegt und das komplette Programm für das größte Klassikfestival der Landeshauptstadt vorgestellt. Das bei der Erstauflage vom 9. bis zum 23. März 2025 das Motto »Bach und Lateinamerika« trägt.

Man werde bei fast der Hälfte der Konzerte lateinamerikanische Musik aufführen, kündigte Akademieleiter Hans-Christoph Rademann an und lieferte auch eine Begründung für diesen Schwerpunkt. »Wir sind fasziniert von der Begeisterung vor allem jüngerer Menschen in Südamerika von Bach«, sagte er. Man spüre das auch im JSB Ensemble - dem internationalen Jungen Stuttgarter Bach Ensemble, das Rademann jedes Jahr aufs Neue zusammenstellt. Er verwies auf jahrzehntelange Beziehungen der Bachakademie nach Südamerika auch unter Helmuth Rilling. Vor wenigen Tagen erst hat die von Rademann geleitete Gaechinger Cantorey eine Südamerika-Tournee mit Konzerten in Brasilien, Uruguay und Argentinien beendet. Dabei ergänzten ein Sozialprojekt und Meisterkurse für Nachwuchsmusikerinnen und -musiker das Gastspielprogramm.

Bachs Geburtstag

Johann Sebastian Bachs 340. Geburtstag am 21. März soll beim Bachfest mit Musik, Tanz und Drinks im Stuttgarter Wizemann gefeiert werden. Dabei geben erst die jungen Künstlerinnen und Künstler des JSB Ensembles Highlights aus ihren Programmen zum Besten (19 Uhr). Dann reisen Leticia Moreno & Friends mit Violine und Bandoneon musikalisch von Köthen bis Buenos Aires (20.10 Uhr). Der Abend mündet schließlich in eine Party mit Tango und dem argentinischen Tanzpaar Diana & Juan (21.30 Uhr).

Zu den Programm-Highlights, die Rademann und die Bachakademie- und Bachfest-Dramaturgin María del Mar Alonso Amat vorstellten, gehören Konzerte wie eine »Fiesta Peruana« mit dem Ballet Folclórico Nacional del Perú und dem Ensemble Los Temperamentos (16. März, 19 Uhr, Theaterhaus). Dabei erklingt Musik aus dem »Codex Martínez Compañón« (1782-85), den das Ensemble aus einem peruanischen Archiv rekonstruiert hat, in Verbindung mit Tanz in authentischen Choreografien und Originalkostümen.

Populäre Musik aus Kuba

Das Bach Consort Wien unter seinem argentinischen Leiter Rubén Dubrovsky bringt Madrigale von Monteverdi und Villancicos von dessen mexikanischem Zeitgenossen Gaspar Fernández in einen Dialog (13. März, 19 Uhr, Stiftskirche). La Grande Chapelle aus Spanien stellt zwei- und dreichörige Sakralmusik des 17. Jahrhunderts aus den Kathedralen Mittelamerikas vor (20. März, 19 Uhr, Stiftskirche). Eine Mischung von Wiener Klassik und populärer Musik aus Kuba kommt unter dem Titel »Mozart y Mambo« mit Sarah Willis, Hornistin der Berliner Philharmoniker, und dem Havana Lyceum Orchestra zur Aufführung (22. März, 19 Uhr, Liederhalle). Und Mitglieder der Cappella Mediterránea würdigen in Volksliedern ihrer argentinischen Heimat die Frauen Lateinamerikas (10. März, 19 Uhr, Landesmuseum).

Das JSB Ensemble unter wechselnder Leitung präsentiert in drei Konzerten das Erarbeitete: am 14. März Vokalwerke von Bach und aus Lateinamerika; am 15. März die Choralkantate BWV 96 und die A-Dur-Messe BWV 234; und am 18. März Bachs Oster- und Himmelfahrtsoratorium (jeweils 19 Uhr in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst). Die Gaechinger Cantorey eröffnet das Bachfest mit der Matthäus-Passion (9. März, 18 Uhr, Liederhalle) und gestaltet zusammen mit dem JSB Ensemble auch das Abschlusskonzert, in dem Georg Friedrich Händels »Feuerwerksmusik« und seine »Coronation Anthems« zu hören sein werden (23. März, 18 Uhr, Liederhalle).

Große Präsenz in der Stadt

Erwartet werden beim Bachfest an weiteren Veranstaltungsorten auch Stars wie Dorothee Oberlinger, Alexander Melnikov und Jos van Veldhoven. Es werde schwierig sein, in diesen Tagen im März das Bachfest mit seiner großen Präsenz in der Stadt nicht wahrzunehmen, sagte María del Mar Alonso Amat. (GEA)