Es ist Frühling in der russischen Provinz und in der Nacht ist es immer noch bitterkalt. In der Vorstadt sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht, die letzten S-Bahnen und Busse sind schon lang davongerauscht. Der lebenslustige Student Busygin (Martin Schultz-Coulon) und der draufgängerische Schwerenöter Silva (Christian Dräger), zwei junge Burschen aus der Stadt, sind in dieser Einöde gestrandet. Bibbernd vor Kälte suchen sie Obdach und finden ganz unerwartet Zugang zur Familie des Musikers Sarafanov (Gotthard Sinn).
Diese Begegnung führt zu einer wahrhaften Familienumstellung im Hause Sarafanov: Busygin wird spontan als dessen ältester Sohn aufgenommen, die beiden »echten« Kinder Nina (Theresa Langer) und Vasenka (Konstantin Frolov als Gast) geraten dabei ins Hintertreffen und die beiden jungen Männer werden immer tiefer in das Geschehen hineingezogen. Als dann auch noch Ninas Verlobter Kudimov (Martin Maria Eschenbach) auftaucht und die Nachbarin Makarskaja (Ina Fritsche) ihren Charme spielen lässt, wird es Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen ...
Liebe und Notlügen
Dieses Verwirrspiel um Notlügen, Unwägbarkeiten und natürlich Liebe wird eindringlich inszeniert vom russischen Regisseur Sergej Pronin und milieugerecht ausgestattet von dessen Frau Irina Pronina, die für dieses Projekt von Petrozavodsk nach Tübingen gekommen sind. Im Rahmen der von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Theaterpartnerschaft »Druschba« des LTT mit dem Karelischen Nationaltheater Petrozavodsk stellt diese Inszenierung einen ersten Höhepunkt dar.Der Premiere am 26. September in der LTT-Werkstatt folgen weitere Vorstellungen: am 2., 3., 9., 15. und 31. Oktober.
Die Aufführung findet in deutscher Sprache statt. Eindrücke aus dem Probenprozess findet man im Webblog »Druschba« des LTT unter www.landestheater-tuebingen.de/main.php/rubrik/blog. (ltt)