Grafik weitet sich zum Tafelbild

SULZ/KARLSRUHE. Es grieshabert gegenwärtig - nicht nur in der GEA-Serie über seine Frauen. Die Städtische Galerie Karlsruhe zeigt des Holzschneiders »Figuren-Welten« (noch bis 23. November). Auf Schloss Glatt heißt's seit kurzem »neudeutsch« (so der Rottweiler Landrat Dr. Michel bei der Eröffnung): »Grieshaber meets Grieshaber«. Die Bürde um Ost und West - einst mit Flucht und Fluch der Nachkriegszeit beladen - ist in der »Deutschland-Vision« (1952) kunstfertig in Holz geschnitten. In beiden Ausstellungen zu sehen: Dieses beladene Gefährt mit Flüchtlingen, das Wilhelm Boeck in seiner Monographie zum 50. Geburtstag des Künstlers als »gesamtdeutsche Situation versinnbildlicht«. Örtliche Unterschiede sind jedoch zu registrieren: Im Erdgeschoss des Karlsruher ZKM weite Räume; in der Galerie Schloss Glatt bei Sulz das KMZ (Kultur- und Museumszentrum), das den markanten »Holzschnitten der Bernsteinzeit« der fünfziger Jahre in Gängen, Erkern und Kammern eine intime Schau einräumt.