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Gotteslob und Poesie: VHS-Orchester und Chor Cantate Domino in Dettingen

Das VHS-Orchester und der Kirchenchor Cantate Domino gaben in der Dettinger Stiftskirche ein Konzert, bei dem zwei Solistinnen in Erscheinung traten.

Thalia Hellfritsch glänzte mit ihrem sicher und edel geführten Mezzosopran.
Thalia Hellfritsch glänzte mit ihrem sicher und edel geführten Mezzosopran. Foto: Susanne Eckstein
Thalia Hellfritsch glänzte mit ihrem sicher und edel geführten Mezzosopran.
Foto: Susanne Eckstein

DETTINGEN. Das erste gemeinsame Konzert in der Stiftskirche war so gut angekommen, dass das VHS-Orchester Dettingen und der Kirchenchor Cantate Domino nun ein zweites veranstalteten. Dabei sind Konzept und Kooperation weder selbstverständlich noch einfach: Die passenden Stücke müssen erst gefunden und einstudiert werden, und die wechselnde Besetzung verlangt immer wieder einen Umbau. Den Leitern Paula Stark und Martin Straßer gebührt Hochachtung für ihren Einsatz!

Man staunt immer wieder über das Musikleben in Dettingen. Alle an dem Konzert Beteiligten kamen von hier und der Region, außer der Sängerin Thalia Hellfritsch – sie hat Maximilian Straßer von der Musikhochschule Stuttgart mitgebracht, wo beide studieren.

Ausgewogener, runder Gesamtklang

Das Konzert stand unter dem Motto »Te Deum Laudamus – Dich, Gott, loben wir« und sorgte für eine gut gefüllte Kirche. Es erwies sich als klingendes Lob der Schöpfung, sinnvoll aufgebaut und ergänzt durch Ansagen eines Chorsängers. Den eigentlichen Rahmen bildeten nach einem festlichen Auftakt von Händel zwei geistliche Werke von Mozart für Chor und Orchester: »Te Deum Laudamus« (das der 13-jährige Wolfgang Amadeus großteils von Michael Haydn übernommen hat) und am Ende sein »Laudate Dominum« aus den »Vesperae solennes de Confessore«. Chor und Orchester beeindruckten mit großer Sicherheit und einem ausgewogenen, runden Gesamtklang.

Den Zwischenraum füllte ein Mix der Stile und Epochen: fast neutönerisch die von Paula Stark arrangierte Bearbeitung italienischer Triosonaten nach Gallo und Strawinsky, höfisch barock die vierstimmigen Trompetensätze aus den »Sinfonies de fanfares« von Mouret, stilvoll grundiert durch sanfte Pauken. Es folgten romantische und heutige Chormusik von Arnold Mendelssohn und John Rutter, die auf je eigene Weise die Schönheit der Erde besingen, von Cantate Domino ansprechend umgesetzt.

Romanze und Lieder

Gen Norden ging es mit Svendsens »Romanze in G« und Paula Stark als Solistin. Mit seinem poetischen Charakter passte dieses beliebte Stück erstaunlich gut ins geistliche Programm, und man hörte es in diesem Rahmen gerne wieder. Den Glanzpunkt des Abends bildete der Auftritt von Thalia Hellfritsch. Ihr Mezzosopran ist so sicher geführt, so edel und voll, dass man kaum glaubt, eine Studentin vor sich zu haben. Obwohl die Texte nicht gedruckt vorlagen, brachte die junge Sängerin Gehalt und Ausdruck der Lieder von Fauré, Schubert (D 291) und Richard Strauss durch ihre überzeugende Gestaltung so sprechend zur Geltung, dass man dies nicht vermisste.

Der Kreis schloss sich mit Mozarts »Laudate Dominum« (KV 339/5), in dem sich Solistin, Chor und Orchester zu einer abgerundeten Gemeinschaftsleistung verbanden. Nach dem abschließenden Segen mit Rutters »The Lord bless you« war noch eine Zugabe fällig, die das Publikum dankbar aufnahm. (GEA)