Unter der Gesamtleitung von Jörg Sommer musizierte ein von Stefan Hatvani feinsinnig einstudiertes Ad-hoc-Orchester gemeinsam mit dem speziell für die Weinrauch-Konzerte gegründeten Chor, einem Klangkörper mit siebzig Sängerinnen und Sängern der Region, ergänzt durch interessierte Mitglieder der Zwiefalter Partnerstädte La Tessoualle und Ohorn.
Gleich zu Beginn beim Magnificat C-Dur aus den Vesperae de Domenica bestach dieser Chor mit Präsenz und Homogenität. Dabei wuchsen die Stimmen der Solisten (Jeanette Bühler, Sopran, Sabine Schilling, Alt, Georg Kaplan, Tenor und Heinz Vogel, Bass) über das Fundament des Chores hinaus - natürlich eingebettet in das kunstvolle kompositorische Geflecht.
Dirigent Jörg Sommer
Dem strahlend hellen Grundtenor des Magnificat folgte, kontrastreich gestaltet, die dunkel klagende Psalmkomposition »De Profundis«. Hier war die versierte Akkuratesse des Orchesters zu bewundern, der feinsinnige Begleitstil des Organisten (Tobias Hermanutz) und immer wieder die souveräne Gesamtleitung durch Jörg Sommer, der die aus Instrumentierung, Soli und Chor verflochtene Komposition intelligent darstellte, Schwerpunkte hervorhob, dynamische Akzente setzte und, vor allem, die geistliche Aussage traf.Höhepunkt der Aufführung war die Gestaltung der Messe Es-Dur. Die Stärke des Chores, der große homophone Klang imponierte beim Kyrie ganz besonders. Im Gloria meisterten die Sängerinnen und Sänger vertrackte Verzierungen und traten ebenbürtig mit dem wunderbaren Duett der Frauensoli in Dialog. Auch dem Orchester wurde hier besondere Virtuosität abverlangt. Nach lang anhaltendem, begeistertem Beifall beschloss Jörg Sommer das Konzert traditionsgemäß mit »Salve Regina«. (elk)
