METZINGEN. VIPs und die Outletcity Metzingen gehören zusammen wie Hugo und Boss oder Luxuskäufer und Schnäppchenjäger. Unter den viereinhalb Millionen Besuchenden im Jahr mischen sich neben einem Heer von Influencern und Models auch immer wieder anonym oder ganz öffentlichkeitswirksam Promis aller Couleur. Zuletzt im Februar bei der Moxy-Hotel-Eröffnung die TV-Beauty Frauke Ludowig & Co. Es geht aber auch diskreter, respektive exklusiver und musikalisch. Die Popsängerin Zara Larsson spielte letztes Jahr bei der »Energy Live Session«. Im Vorjahr trat der Sänger Alvaro Soler in privater Atmosphäre auf. Möglich machen das der Stuttgarter Radiosender »Energy Live« und eben die Outletcity.
Am Dienstag nun der dritte Stargast zum Anfassen in Metzingen. Allerdings nur für hundert handverlesene, weil in Glücksspielen ausgeloste Fans. 6.500 hatten sich beworben: Für die Gewinner trat einer der erfolgreichsten Popsänger in Deutschlands auf: Rea Garvey. Ein 50-minütiges Blitz-, – und weil viel gelacht und geblödelt wurde – auch ein sehr spaßiges Witz-Konzert. Der Beweis, dass nicht alle singenden Iren hierzulande mit der Kelly-Family verwandt sein müssen. »Mit der Kooperation ermöglichen wir unseren Gästen ein «Money can’t buy»-Erlebnis«, erläutert Tamara Link. Die Pressesprecherin von Europas größtem Outlet sieht Metzingen »als Erlebnisdestination«
Wie wahr. Der vor 51 Jahren in Irland geborene Songwriter hat weltweit rund drei Millionen Tonträger verkauft, kann sich knapp einer Milliarde Streams rühmen und ist mit vielen Ehrungen für sein soziales Engagement bedacht worden. Raymond Michael Garvey war 1998 nach Deutschland gezogen und gründete hierdie Band Reamonn. Fünfzehn Top-40-Chartplatzierungen fallen in diese Dekade. Seit 2011 ist das sympathische Multitalent als Solist unterwegs und Coach der Castingshow »The Voice of Germany«.
Seine fünf Studioalben platzierten sich in den Top 10. Mit seinem jüngsten Album»Halo«, das am Montag veröffentlicht worden ist, soll die Erfolgssträhne fortgesetzt werden. Die Werbetour lief häppchenweise in den großen Hallen von Berlin, Zürich, Wien – im Mai auch in Stuttgart bereits an. Nun also Metzingen.
Punkt 20 Uhr. Garvey und seine »fantastische Vier«-Band steigen direkt aus dem Auto hoch in den Eventraum des neuen Textil-Outlet-Museums. Konzert-Premiere in »The Gallery«, hier war in den 1970ern der erste Fabrikverkauf. Wohnzimmeratmosphäre, recht warm. Die Fans, querbeet durch alle Schichten und aus der ganzen Republik angereist, halten entweder Smartphones oder Sektgläser in den Händen. »Hier drin ist Hugo geboren?«, frägt Garvey unter schallendem Gelächter. »Und dann mit Nachname Boss. Wie geil ist das denn?« Er sei »in Outlets überfordert, wenn da mehr als ein schwarzes T-Shirt liegt.« Mehr brauche er nicht für die Bühne – und den Vokuhila-Haarschnitt.
Er sei aufgeregt, wegen der Reaktion auf das Album. Sieben einfühlsame und zugleich mitreißende Titel daraus singt er hintereinander. Mit »Free Like The Ocean« geht’s los, zum jedem Stück erzählt er eine lustige Geschichte. »New Day Tomorrow« ist seinem mit acht Kindern überforderten Vater gewidmet, der das immer sagte, wenn er wieder mal Mist gebaut hatte. Zu »Perfect In My Eyes« plaudert er darüber, wie er vor 25 Jahren seine Frau Josephine in Freiburg kennen und küssen lernte. Ihr hatte er bereits seinen Superhit »Supergirl« gewidmet. Zum Schluss gibt’s sein Lieblingslied »Halo«. Alles absolut hitauglich. Als Zugabe folgen die Gold-Singles »Is It Love?« und »Kiss Me« von 2018. Dann geht’s gleich mit dem Auto weiter zum nächsten Special-Konzert am Mittwoch vor 200 Losgewinnern bei Radio Westmünsterland. (GEA)