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Eckart von Hirschhausen: Klimarettung mit Humor

Eckart von Hirschhausen sorgte für Glücksgefühle im Theaterhaus Stuttgart.

Eckart von Hirschhausen im Theaterhaus Stuttgart.
Eckart von Hirschhausen im Theaterhaus Stuttgart. Foto: Nadine Nowara
Eckart von Hirschhausen im Theaterhaus Stuttgart.
Foto: Nadine Nowara

STUTTGART. Wohlfühlen trotz all der Krisen? Dr. Eckart von Hirschhausen weiß, wie das geht. Mit seinem Programm »Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben. Ein humorvoller Abend für mehr persönliche und planetare Gesundheit« war der Kabarettist am Mittwochabend im Theaterhaus Stuttgart zu Gast.

30 Jahre Bühnenerfahrung hat einer der bekanntesten Ärzte Deutschlands mittlerweile vorzuweisen. In seinen Programmen verknüpft Hirschhausen gekonnt Wissenschaft mit Humor. Der 57-Jährige hat seit einigen Jahren nun eine neue Mission. »Es ist schwer, ehrenamtlich die Welt zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören«, sagt er. Mit seiner Stiftung »Gesunde Erde - Gesunde Menschen« setzt er sich für die Klimarettung ein. »Gesundheit beginnt mit der Luft, die wir atmen, dem Wasser zum Trinken, den Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander«, betont er. Seine Leidenschaft für das Thema nimmt man ihm ab. Das Publikum hat er von Anfang an im Griff. Er läuft durch die Reihen, spricht Zuschauer direkt an, erzählt auch mal einen flacheren Witz.

Gedanken, die überraschen

Hirschhausen veranschaulicht das Ausmaß des Klimawandels in Statistiken, Grafiken und Bildern. Er wirkt dabei aber nicht belehrend, sondern streut Gedanken ein, die überraschen. »Das Glas Honig würde 300.000 Euro kosten, wenn Bienen den Mindestlohn bekommen würden.«

Munter geht es quer durch verschiedene Themen. Von der Bahnfahrt, »bei der man mehr Zeit geschenkt bekommt als man wollte«, bis zur Automobilindustrie, die »der Zulieferer für das Gesundheitswesen« ist. Die Schönheit der Natur kommt insbesondere in einer Geschichte vom Pinguin zum Tragen. Denn dieser ist nicht an Land, sondern im Wasser in seiner richtigen Umgebung und »fliegt« eben dort. Beeindruckende Naturfotos zeigen, wie sich die Tiere in großen Gruppen in der Eiseskälte aneinander wärmen. Auch hier wird es nicht zu kitschig. Ein Pinguinschiss in Herzform bereichert die Fotoserie.

Improvisiertes Musikstück

Musik nimmt einen wesentlichen Part der zweiten Abendhälfte ein. Schließlich ist das erste Geräusch, das der Mensch hört, der beruhigende Herzschlag der Mutter. Pianist Christoph Reuter, der Hirschhausen seit Jahren musikalisch begleitet, ist weit mehr als nur ein Sidekick. Aus einer Zahlenkombi improvisiert er aus dem Nichts ein imposantes Musikstück. Das Publikum zollt begeistert Applaus. Ein Abend mit Hirschhausen bedeutet ein Wohlfühl-Gemeinschaftserlebnis. Er animiert die 1.000-köpfige Menschenmenge dazu, mit ihm, »All You Need Is Love« in seiner Version »All You Need Is Less« zu singen. Strahlende Gesichter überall. (GEA)