Gestern hat Ministerpräsident Günther Oettinger die Große Landesausstellung »Eiszeit - Kunst und Kultur« eröffnet, und auch er sprach von der Faszination, die solch jahrtausendealte Kunstwerke auf die Menschen von heute ausüben. Die »schwäbische Eva«, wie sie der Tübinger Professor Nicholas Conard im Katalogbuch nennt, ist zwischen 35 000 und 40 000 Jahre alt.
Erstmalig sind alle Funde - über 50 Exponate - aus den Alb-Höhlen Hohle Fels, Hohlenstein-Stadel, Geißenklösterle und Vogelherd zusammengeführt und mit Funden aus ganz Europa vereint: Kleine bis kleinste Skulpturen von Mammut, Pferd, Höhlenlöwe, Wasservogel oder Löwenmensch sowie Knochenflöten und verzierte Pfeilspitzen. Alles ist so kunstvoll gearbeitet, dass augenfällig ist: Die Menschen der jüngeren Altsteinzeit waren alles andere als primitiv.
Aus 14 Staaten erhielt die Ausstellung 77 Leihgaben; insgesamt versammelt sie über tausend Exponate. Aus ihnen schuf man eine »erlebbare Welt der Eiszeit«, wie es der stellvertretende Direktor des Archäologischen Landesmuseums, Dr. Jörg Heiligmann, ausdrückte. Rekonstruktionen, Animationen und Inszenierungen zu den Themen Jagen und Sammeln, Wohnen, Feuer, Kleidung und Ernährung bieten Einblicke in die Überlebensstrategien und die Kultur der eiszeitlichen Bevölkerung. Für Kinder steht der Audioguide »Wolli« zur Verfügung, der alles Wichtige und Spannende über die Eiszeit kindgerecht erzählt.
Im Kuppelsaal des frisch renovierten Kunstgebäudes sind die imposant großen Skelette längst ausgestorbener Tiere wie Mammut oder Wollnashorn zu bewundern. Dazu sind die damals wachsenden Pflanzen dargestellt - sowie die von Gletschern umhüllte Landschaft.
Die Ausstellung ist bis zum 10. Januar zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr. (GEA)