REUTLINGEN. Bunt, breitgefächert und abwechslungsreich: Das Reutlinger Kulturzentrum franz.K bietet gleich zum Saisonstart wieder eine Vielzahl an Veranstaltungen, vom Kabarettabend bis zur Zaubershow. Wie die vergangene Saison lief und auf welche Highlights sich Kulturbegeisterte freuen können, verraten Andreas Roth, scheidender franz.K-Leiter, und Laura Haitz, Pressesprecherin des franz.K.
Bilanz. Wer genau hingeschaut hat, dem wird aufgefallen sein, dass das franz.K zu Beginn des Jahres eine abgespeckte Version seines sonst eher üppigen Programms dargeboten hat. »Wir wussten nicht, wie viele Menschen nach den Einschränkungen der Pandemie wieder bereit waren, Kultur zu konsumieren, daher hatten wir uns dazu entschieden, ein kürzeres Programm aufzustellen«, sagt Haitz. Ein Dreivierteljahr später ist klar: Das hätten sie nicht machen müssen. »Gerade bei den altbekannten Events wie 'Poesie & Pommes' können wir sagen, dass wir, was die Besucherzahlen angehen, fast wieder beim Niveau vor Corona angekommen sind«, so die Pressesprecherin. Auch das Inter:Komm!-Festival, das HafenSounds-Festival oder der Kulturbiergarten lockten viele Besucher - teils aus ganz Deutschland sowie dem deutschsprachigen Ausland. »Das ist eine wirklich gute und positive Bilanz, über die wir uns freuen«, sagt Roth.
Singer-Songwriter. Einen Schwerpunkt setzt das Reutlinger Kulturzentrum im Herbst mit dem Thema Singer-Songwriter. Ob aus Schottland, Amerika oder Deutschland, die geladenen Künstler verbindet ihre Liebe zu ambitionierten Texten. Die Band Husten (20. Oktober) - das sind Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und Tobis Friedrich - verpacken skurrile Geschichten und Beobachtungen in mitreißende Songs. James Yorkston und Nina Persson (22. Oktober) kommen aus Schottland und Schweden und gehören laut Roth - trotz des ausgebliebenen großen Durchbruchs - »zu den Besten«. Lina Maly (30. Oktober) verbindet deutschsprachige Popmusik mit anspruchsvollen Texten und der Amerikaner Dylan LeBlanc (20. November) tourte schon mit Bruce Springsteen, George Ezra und Lucinda Williams. Ein besonderer Gast ist Stoppok (14. Dezember): »Er ist der erste Künstler, der auf der franz.K-Bühne stehen durfte«, so Roth.
Kleinkunstherbst. Was darf in einer neuen franz.K-Saison nicht fehlen? Der Kleinkunstherbst. Auch in diesem Jahr versuchen verschiedene Kabarettisten, ihrem Publikum Lacher zu entlocken. Zum Auftakt ist der mehrfach preisgekrönte Markus Barth (5. Oktober) mit seinem neuen Showsolo »Ich bin raus!« da. Virtuoses Musik-Kabarett bietet das Duo ASS-Dur (12. Oktober). Einer, der laut Roth »Satire mit österreichischem morbidem Humor« verbindet, ist Stefan Waghubinger (26. Oktober). In eine ganz andere Richtung geht Matthias Tretter (3. November) mit seinem dezidiert politischen Kabarett. Musikalisch wird es dann wieder bei Georg Ringsgwandl (14. November), der bajuwarisch-anarchischen Humor mit kraftvollem Bluesrock paart. Katie Freudenschuss (24. November) hingegen verbindet die Kategorien Kabarett, Musik, Stand-up und Impro zu einem Gesamtwerk, das sich laut Roth sehen lassen kann. Der ehemalige Poetry-Slammer Sebastian 23 (30. November) wirft einen satirisch schrägen Blick hinter all die Masken, die Menschen so tragen. Krönender Abschluss ist dann Bernd Kohlhepp (16. Dezember) mit seinem weihnachtlichen Programm »Der Tannenbaum brennt!«.
Bemerkenswertes. Bewährt und beliebt ist die Zaubergala (3. Oktober), die laut Roth bisher immer ausverkauft war. Zusammengestellt und moderiert wird sie wieder von dem Reutlinger Zauberer Nikolai Striebel. Auch die Nacht der Gitarren (14. Oktober) wird es in der kommenden Saison wieder geben. Ein ganz neues Format wird das Powerpoint-Karaoke sein, das »eine Ergänzung zum Science Slam 'Gewitzt wie!' sein soll«, so Roth. Dabei geht es darum, eine unbekannte Powerpoint-Präsentation aus dem Stegreif heraus dem Publikum zu erklären. Roth ist sich sicher: »Das kann richtig lustig werden, und wir hoffen so, die Distanz zwischen Bühne und Publikum etwas zu verringern.« (GEA)
Das vollständige Programm sowie weitere Informationen zu den einzelnen Events wie auch den Künstlern gibt es online. (GEA)

