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Aktuell Konzertreise

Capella vocalis startet nach Argentinien

REUTLINGEN. Wo ist das Interesse groß an europäischer Chormusik? Wohin kann man mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen gut und sicher reisen? Wo war der Chor bislang noch nicht? Solche Fragen hat sich die Capella vocalis vor zwei Jahren gestellt. Vor einem Jahr begann der Reutlinger Knabenchor, die nächste Konzertreise zu organisieren. Am heutigen Dienstag nun geht es mit 40 jungen Sängern los – nach Südamerika, genauer: Argentinien.

Sänger der Capella vocalis beim Reutlinger Sinfoniekonzert im März in der Stadthalle.  GEA-ARCHIVFOTO: STRÖHLE
Sänger der Capella vocalis beim Reutlinger Sinfoniekonzert im März in der Stadthalle. GEA-ARCHIVFOTO: STRÖHLE
Sänger der Capella vocalis beim Reutlinger Sinfoniekonzert im März in der Stadthalle. GEA-ARCHIVFOTO: STRÖHLE
Insgesamt acht Auftritte sind vorgesehen, drei davon am argentinischen Nationalfeiertag in der Goetheschule in Buenos Aires. Die Deutsche Botschaft in Argentinien hat die Schirmherrschaft übernommen. Dennoch musste man einen Riesenaufwand betreiben, damit der Chor überhaupt einreisen kann, erklärte Chorleiter Christian Bonath bei einem Pressegespräch vor der Abreise. Für jeden Mitreisenden wurde eine auf Spanisch übersetzte Einverständniserklärung mit beiden Pässen der Eltern verlangt. Ein Notar musste das alles beglaubigen und das Regierungspräsidium musste attestieren, dass es offiziell beglaubigt wurde. Bonath dankte an dieser Stelle Monika Jerlitschka vom Chormanagement.

Als institutionelle Förderer sind die Stadt Reutlingen und das baden-württembergische Wissenschaftsministerium mit im Boot. Unterstützt werden die musikalischen Botschafter aus dem deutschen Südwesten zudem vom Goethe-Institut und den Deutschen Auslandsschulen International (DAS).

Ziel Buenos Aires und Córdoba

Ein Reisebudget von insgesamt 60 000 Euro war zu stemmen. Die Eltern leisten über 800 Euro Eigenanteil. Hinzu kommen Zuschüsse des Goethe-Instituts Deutschland und des Capella-Vereins. Übernachtungen in Luxushotels sind nicht eingeplant. Vielmehr übernachten die jungen Sänger ausnahmslos in Gastfamilien in Buenos Aires und Córdoba, wo die Cappellani ebenfalls an einer Goetheschule andocken. Bonath legt Wert darauf, dass die Kinder und Jugendlichen »so viel wie möglich vom Land sehen«. Die Kontakte zu den Gastfamilien sind ein wichtiger Baustein bei diesem Vorhaben.

Ein anspruchsvolles Programm mit geistlichen Stücken von Bach bis Mendelssohn, von Arvo Pärt bis John Rutter sieht die Reise vor. Hinzu kommt Weltliches, etwa der Gefangenenchor aus »Nabucco« und der Brautchor aus »Lohengrin«, Chorsätze von Friedrich Silcher und die Gesänge der drei Knaben aus der »Zauberflöte«. Auftritte soll es in mehreren Kirchen und im renommierten Konzertsaal der Usina del Arte in der argentinischen Hauptstadt geben. Auch ein gemeinsamer Auftritt mit dem Kinderchor Córdoba soll zu den Höhepunkten der Reise zählen, die bis Freitag, 27. Mai dauert. (cbs)