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Bunt und laut: Interkulturelles Festival »inter:Komm!« im Reutlinger Echaz-Hafen

Auf dem neunten interkulturellen Musikfestival »inter:Komm!« zelebriert Reutlingen die Musik verschiedener Kulturen und setzt ein Zeichen für Völkerverständigung.

Die Band Tasheeno bei ihrem Auftritt im Echaz-Hafen.
Die Band Tasheeno bei ihrem Auftritt im Echaz-Hafen. Foto: Max Schniepp
Die Band Tasheeno bei ihrem Auftritt im Echaz-Hafen.
Foto: Max Schniepp

REUTLINGEN. Zum neunten Mal brachten auf dem Musikfestival »inter:Komm!« internationale Bands die Klänge ferner Ländern in den Reutlinger Echaz-Hafen. Highlight auf dem Festival, das ein Zeichen für Völkerverständigung und die Zelebrierung fremder Kulturen in Reutlingen setzt, war unter anderem die israelische Sängerin mit iranischen Wurzeln Liraz. Sie verzauberte das Publikum mit Tanz und orientalischem Elektro-Pop.

Nachdem am Freitagabend die Bands Cherry Bandora mit griechischem Bouzouki-Surf-Rock und die Papiers d'Armenies mit modern inspirierter Folklore aus Griechenland, Armenien und Georgien das Festival einläuteten, brachten am Samstag die Bands Tasheeno, Koza Mostra und die Sängerin Liraz die Bühne im Echaz-Hafen zum Beben.

Energiegeladene Balkan-Folklore mit Koza Mostra.
Energiegeladene Balkan-Folklore mit Koza Mostra. Foto: Max Schniepp
Energiegeladene Balkan-Folklore mit Koza Mostra.
Foto: Max Schniepp

Tasheeno, die für elektronische Sounds mit karibischen und südamerikanischen Rhythmen stehen, holten mit einer Show voller Energie die eintreffenden Besucher im Echaz-Hafen ab. Eingängige Techno-House-Beats ergänzt das österreichisch-chilenische Projekt Tasheeno mit Jacky Slideman an der Posaune. Die Band trägt als Zeichen gegen den Mainstream viereckige Balken-Sonnenbrillen.

So entsteht live ein unverwechselbarer Sound mit schwebenden Klängen, der von kraftvollen Beats angetrieben wird. Mit experimentellen Sound-Samples kreiert die Gruppe dazu vielschichtige Klangwelten. Dem Publikum im Echaz-Hafen gefällt die Show - viele beginnen zu tanzen.

Die iranisch-israelische Sängerin Liraz baut mit ihrer Musik Brücken für Frauenrechte und Freiheit im Iran.
Die iranisch-israelische Sängerin Liraz baut mit ihrer Musik Brücken für Frauenrechte und Freiheit im Iran. Foto: Max Schniepp
Die iranisch-israelische Sängerin Liraz baut mit ihrer Musik Brücken für Frauenrechte und Freiheit im Iran.
Foto: Max Schniepp

Im Anschluss übernehmen Koza Mostra die Festival-Bühne an der Echaz. Traditionelle Folklore aus der Balkan-Region erweckt die Band mit verzerrten Gitarren und lauten Trommeln zu neuem Leben. Eine Mandoline gibt der italienischen Band viel traditionelles Flair, das lautstark performt wird. Koza Mostra wissen, wie man Stimmung macht und das Publikum mitreißt, sodass die Musiker bis zum letzten Song alles geben.

Gekrönt wird der Samstagabend mit der persisch-israelischen Sängerin und Schauspielerin Liraz in einer musikalischen Reise in den Nahen Osten. Liraz mischt iranische 70s-Klänge mit traditioneller persischer Musik in einem modernen Gewand. Im Iran symbolisiert die Sängerin mit ihren Auftritten ohne Kopftuch Freiheit und Unabhängigkeit für Frauen und einen internationalen Lebensstil. Mit ihrer Musik baut Liraz so Brücken und setzt nicht nur auf dem Festival ein Zeichen für Toleranz und Verständigung.

Festivalende mit Familientag

Nach zwei Konzertabenden im Echaz-Hafen sollte das neunte »inter:Komm!«-Festival am Sonntag mit einem Familientag enden - mit einem Auftritt des Sängers Frederik Vahle als Highlight, ergänzt durch Mitmachangebote des Reutlinger Vereins Görls sowie Tanzaufführungen des Vereins Dialog und des serbischen Kulturvereins SKD Karadjordjevic. (GEA)