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Aktuell Crossover

Afrobeat-Feuerwerk im franz.K

Kandara Diebaté und Fanta Mara Diabaté gastieren mit der Gruppe Nomad im franz.K

Sängerin Fanta Mara Diabaté beim Auftritt mit Nomad im franz.K.  FOTO: KAISER-WIELER
Sängerin Fanta Mara Diabaté beim Auftritt mit Nomad im franz.K. FOTO: KAISER-WIELER
Sängerin Fanta Mara Diabaté beim Auftritt mit Nomad im franz.K. FOTO: KAISER-WIELER

REUTLINGEN. Zu einem Streifzug durch die Welt der afrikanischen Musik lud am Freitagabend im franz.K der senegalesische Sänger Kandara Diebaté mit seiner neunköpfigen Band Nomad und Sängerin Fanta Mara Diabaté. Hierbei stand das neu veröffentlichte Album der Band mit dem Titel »Horoja« im Mittelpunkt.

Schon der Name des Albums, der übersetzt Freiheit bedeutet, gab einen ersten passenden Ausblick auf das breit gefächerte musikalische und thematische Repertoire der Band, die 1997 von Gitarrist Haddim Fibelo gegründet wurde.

Die aus der guineischen Stadt Kankan stammende und derzeit in Paris lebende Sängerin Fanta Mara Diabaté besitzt in ihrer Heimat einen hohen Bekanntheitsgrad und trägt den Titel »La tigresse de manding«, die Große Dame (wörtlich Tigerin) der Manding-Musik. Manding ist eine Sammelbezeichnung für westafrikanische Dialekte und Sprachen, welche nicht nur in Guinea, sondern auch in Senegal oder Mali gesprochen werden.

Zum Klang des Balafons

Sowohl Fanta Mara Diabaté als auch Kandara Diebaté entstammen einer westafrikanischen Griot-Familie. Griots sind für ihre musikalische Kunstfertigkeit bekannt und tragen traditionelles Wissen über ihre Heimat mündlich weiter.

Die rund hundertfünfzig Konzertbesucher wurden schon mit dem ersten Song »Banilé« zum Tanzen animiert. Es folgte ein abwechslungsreiches Programm, das den verschiedenen afrikanischen Instrumenten wie dem Balafon, der westafrikanischen Stegharfe Kora oder den Talking Drums Raum ließ, ihren ganz eigenen Charakter zu entfalten. Das Balafon ist eine Art des Xylofons, das an diesem Abend von Mamadi Kouyaté gespielt wurde. Dieser ist Enkel des amtierenden Wächters des Ur-Balafons aus dem Jahr 1205, welches von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Vor allem auch Bamba Gueye begeisterte durch sein virtuoses Spiel der Talking Drums und viele Tanzeinlagen. Der gute Kontakt zum Publikum war bis in die letzte Reihe zu spüren und hatte lediglich eine kurze Zeit lang nach einer planmäßigen Pause Anlaufschwierigkeiten.

In der zweiten Hälfte punkteten Nomad beim Publikum mit teils politischen Songs über den zwischenmenschlichen Respekt als auch über das Zusammenleben von Mensch und Tier. Die kraftvolle, rauchige Stimme Fanta Mara Diabatés verlieh der facettenreichen, trommellastigen Atmosphäre durchgehend das gewisse Etwas beim Hören. Den Schluss bildete eine feurige afrikanische Salsa gefolgt von einer Zugabe, welche sich das tanzfreudige Publikum wünschte.

Wer nach dem über zweistündigen Konzert noch nicht in der Stimmung für den Heimweg war, hatte die Möglichkeit, den Abend bei der anschließenden Africa Night des Kulturzentrums ausklingen zu lassen. Nicht nur das Publikum zeigte sich sichtlich zufrieden, laut Veranstalter lief auch der Ticket-Vorverkauf im Vergleich zum letzten Auftritt der Band besser. Kandara Diebaté und Nomad werden erneut am 21. März des kommenden Jahres in Bietigheim-Bissingen in der Alten Kelter Songs aus ihrem neuen Album performen. (GEA)